Mit einem Gottesdienst mit musikalischer Begleitung begann die Feier zum 90-jährigen Bestehen des Göttelfinger Posaunenchors. Foto: Prutschke Foto: Schwarzwälder Bote

Posaunenchor: Kirche und Bürgerhaus sind bei Jubiläumsfeier voll besetzt / Die Geschichte um das "Goldene Blech"

Sein 90-jähriges Bestehen feierte der Posaunenchor Göttelfingen. Sowohl die Kirche als auch das Bürgerhaus waren beim Jubiläumsgottesdienst und beim anschließenden Mittagessen voll besetzt.

Seewald-Göttelfingen. Mit dem Stück "Festival Intrada" von Michael Schütz begrüßte der Posaunenchor mit Chorleiter Dietmar Kallfaß die Gottesdienstbesucher. Tobias Wezel blies dabei die Piccolotrompete in hoch B. Weitere wohlklingende Stücke folgten im Verlauf des Gottesdienstes, teilweise von der Empore aus und mit Orgel- oder Schlagzeugbegleitung durch Organistin Sandra Braun und Schlagzeuger Gunther Neumar.

Die Musikbeiträge gestalteten den Gottesdienst mit Pfarrer Benjamin Heeß unter der Losung "Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst" kurzweilig, sodass sich die Besucher am Schluss gar nicht von den Bänken erheben wollten und dem Posaunenchor für das gelungene Vorspiel großen Applaus spendierten.

Auch die sechs Jungbläser waren in den Gottesdienst eingebunden und hatten nach einjähriger Ausbildung mit den Stücken "Meinem Gott gehört die Welt" und "Gott dein guter Segen" ihr erstes Vorspiel, wofür sie ebenfalls mit Applaus belohnt wurden.

Geschichte der Blasinstrumente vorgestellt

Pfarrer Benjamin Heeß lobte im Gottesdienst den Posaunenchor mit seinen 36 aktiven Bläsern, auf den die Gemeinde sehr stolz sei. Er dankte dem Chor und seinen Mitgliedern, dass sie "Soli deo Gloria", also "Gott allein zur Ehre" den Dienst in der Gemeinde verrichten.

Nach dem Gottesdienst in der Kirche wurde die Feier im Bürgerhaus fortgesetzt, wo ein gemeinsames Mittagessen großen Zuspruch fand. Innerhalb kurzer Zeit war das Bürgerhaus voll besetzt. Obwohl die Bläser mit der Bewirtung alle Hände voll zu tun hatten, konnten sie im Rahmenprogramm noch die Geschichte um das "Goldene Blech" erläutern. Der ehemalige Chorleiter Werner Wezel hatte sich im Vorfeld engagiert und präsentierte den interessierten Gästen als Ursprung des Blasinstruments zwei Tierhörner, auf denen einst die ersten Signale geblasen wurden. Wie anstrengend dies ohne Mundstück war, wurde deutlich, als zwei Bläser versuchten, auf den Hörnern Töne zu erzeugen. Die weitere Entwicklung wurde mit einem Mundstück auf einem Gartenschlauch und einem an dessen Ende befestigten Trichter aufgezeigt.

Neben Fanfaren wurden sogar ein altes Posthorn aus einem Privatfundus in Erzgrube, ein original Feuerwehrhorn und Jagdhörner vorgestellt, zu denen verschiedene Bläser eine Auswahl der jeweiligen Signale zum Besten gaben. Außerdem musizierte eine Alphornbläser-Gruppe aus Dietersweiler auf ihren Instrumenten, was beim Publikum ebenfalls gut ankam.

Die gut organisierte Jubiläumsveranstaltung im Göttelfinger Bürgerhaus klang bei Kaffee und Kuchen mit einem Bilderrückblick auf die vergangenen Jahrzehnte aus.