Christian Lang und Andreas Mihm von der Björn-Steiger-Stiftung, Lena Getrost und Thomas Korte, USC Altensteig, und Stefan Kalmbach, DLRG, (von links) an der neuen Notrufsäule. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Sicherheit: Notrufsäule der Björn-Steiger-Stiftung steht an der Nagoldtalsperre / Einfach zu bedienen

Seewald-Erzgrube/Altensteig/Grömbach. Die Nagoldtalsperre sollte sicherer werden. Deshalb hat die Björn-Steiger-Stiftung in Kooperation mit dem Unterwasser-Sport-Club (USC) Altensteig und der DLRG-Ortsgruppe Loßburg beim Parkplatz P 6, in der Nähe der DLRG-Station, eine Notrufsäule aufgestellt, die jetzt ihrer Bestimmung übergeben wurde.

Handy ist nicht immer schnell genug zur Hand

Nicht immer haben Wassersportler, Taucher oder Badegäste an Badeseen ein Handy bei sich. Aus Angst vor Diebstählen bleibt es oft im Auto und ist im Notfall nicht schnell genug zur Hand. Das rief die Björn-Steiger-Stiftung auf den Plan, mit einem Bericht im Magazin Sporttaucher auf diese Situation aufmerksam zu machen. Projektleiter Andreas Mihm, selbst begeisterter Taucher, rief darin dazu auf, Standorte an Badeseen vorzuschlagen, an denen eine Notrufsäule aufgestellt werden sollte.

Der USC Altensteig bewarb sich für das Projekt "Notrufsäule an deutschen Badeseen". Eine solche Säule wurde nach einem organisatorischen Hürdenlauf mit den Behörden inzwischen an der Nagoldtalsperre aufgestellt und bei einem Pressetermin seiner Bestimmung übergeben. Der Stausee ist durch die Säule nun sicherer, auch wenn dort momentan aufgrund der coronabedingten Situation Badeverbot gilt.

"Im Notfall kann mit nur einem Knopfdruck schnell Hilfe gerufen werden", sagte Mihm bei der offiziellen Übergabe im Beisein von Vertretern des USC und der DLRG, Bezirk Freudenstadt. Involviert in das Projekt waren neben dem USC und der DLRG die Gemeinden Seewald und Grömbach sowie das Regierungspräsidium als genehmigende Behörde. Der Dank galt darüber hinaus der Stadt Altensteig sowie den Mitarbeitern der Stadtwerke und des Baubetriebshofs, die an der technischen Umsetzung beteiligt waren und die Notrufsäule aufgestellt haben.

Nunmehr steht die moderne Säule direkt unterhalb des DLRG-Stützpunkts beim Parkplatz P 6 (der erste auf der rechten Straßenseite von Altensteig kommend) unterhalb der Treppe auf der Ebene, wo sich Taucher und Badegäste aufhalten.

Stefan Kalmbach, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Loßburg und des Bezirks Freudenstadt, begrüßte die Aufstellung sehr. Die Bedienung der Säule ist einfach: Im Notfall kann per Knopfdruck ein Notruf an die Rettungsleitstelle Freudenstadt abgesetzt werden. Der Standort wird automatisch per GPS übermittelt. Die Kommunikation mit der Leitstelle erfolgt über einen integrierten Lautsprecher und ein Mikrofon. Funkanbindung ist über das LTE-Netz garantiert. Außerdem sendet die Säule beim Absetzen eines Notrufs ein gut sichtbares Leuchtsignal. Dies hilft den alarmierten Rettungskräften, den Notfallort schnell zu finden.

Betrieben wird die Notrufsäule mit Solarenergie, deshalb konnte auf Erdkabel verzichtet werden. Nunmehr wünscht man sich bei der Björn-Steiger-Stiftung nur noch Hinweisschilder an der Zufahrtsstraße zur Talsperre, damit der Standort der Notrufsäule noch leichter zu finden ist.

Neues Projekt startete im vergangenen Jahr

Notruftelefone an Bundes- und Landesstraßen waren die ersten Projekte zur Lebensrettung, denen sich die Stiftung widmete. Im vergangenen Jahr wurde ein neues Projekt gestartet, um Notrufsäulen an Stränden, Badeseen und Taucheinstiegen aufzustellen. Rund 10 000 Standorte in ganz Deutschland sind in den nächsten Jahren geplant. Die Kosten für die Säule, 3900 Euro, übernimmt die Björn-Steiger-Stiftung. Bei den Unterhaltungskosten sei man auf Spenden oder Patenschaften angewiesen.

Der USC Altensteig, der an der Nagoldtalsperre seine Tauchtrainings absolviert, blickt auf 47 Jahre Tauchsport ohne nennenswerte Tauchunfälle zurück, nicht zuletzt aufgrund guter Ausbildung und des regelmäßigen Trainings. Vorsitzender Thomas Korte hofft, dass die für schnelle Hilfe sorgende und lebensrettende Notrufsäule nie zum Einsatz kommen muss.