Die Organisatoren und Sieger (von links): Uwe Seeger von der Feuerwehr Igelsberg, Klaus Behm, Karlheinz Finkbeiner, Markus Klumpp, Marcus Müller vom SC Besenfeld und Stefan Braun von den Sportfreunden Göttelfingen. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Binokel: Rekordteilnehmerzahl bei Turnier / Karlheinz Finkbeiner wird mit 20 838 Punkten Gesamtsieger

Beim letzten Spielabend des gemeinsamen Binokelturniers von Besenfeld, Göttelfingen und Igelsberg waren die Beteiligung groß und die Stimmung gut.

Seewald-Göttelfingen. Traditionell startet der Binokel-Triathlon "zwischen den Jahren" in Besenfeld – diesmal mit einer Rekord-Teilnehmerzahl von 77 Spielern.

In Besenfeld hat das große Binokelturnier auch seinen Ursprung, bis im Jahr 2012 wurde es dort ausschließlich als Einzelturnier ausgetragen. Die Igelsberger Feuerwehr und der Göttelfinger Sportverein kamen vor fünf Jahren als Veranstalter dazu. Jeder kann mitmachen, sofern er dieses alte aus dem württembergischen Raum stammende Kartenspiel beherrscht. Um den Gesamtsieg können allerdings nur diejenigen ringen, die an allen drei Spielabenden dabei waren. Denn die Gesamtpunkte errechnen sich aus den Punkten aller drei Turniere.

Glück, Strategie und Risikpbereitschaft

Für alle Teilnehmer standen an jedem Abend in Göttelfingen zahlreiche kleine Preise zur Auswahl bereit. Der Letztplatzierte allerdings hat keine Auswahl mehr, er bekommt ein Binokelspiel "zum Üben". Wie die Veranstalter berichten, nimmt die Teilnehmerzahl des Binokelturniers von Jahr zu Jahr. "Wir brauchen jedes Jahr drei Tische mehr", sagt Marcus Müller vom Sportclub Besenfeld.

Bei dem Spiel kommt es auf Glück, aber auch auf Strategie und Risikobereitschaft an. Damit aber auch alles reibungslos klappt mit dem "Reizen", "Melden" und "Stechen", müssen die Veranstalter einige Vorbereitungen treffen.

Da müssen genügend – nummerierte – Tische mit Platz für jeweils drei Spieler bereit stehen. Um zu verhindern, dass ein Besucher weggeschickt werden muss, stehen pro Abend zwei "Springer" bereit, um etwaige Lücken aufzufüllen. Jeder Teilnehmer muss drei Runden mit jeweils zwölf Spielen absolvieren, was bedeutet, dass in der Regel drei- bis vier Stunden lang gespielt wird.

Während der einzelnen Runden war es recht still im Saal. Da sind dann höchstens Zurufe zu hören wie "Ich sag’ noch 270", oder "Ich bin weg", aber auch die scherzhaft-drohend an den Nebensitzer gewandte Aufforderung: "Beim nächsten Mal gibst du mir nicht mehr so einen Mist!"

Inzwischen gibt es auch "Touristen"

Die Spielregeln liegen vorsorglich auf allen Tischen aus – genauso wie mehrere Handzettel, auf denen für die nächsten Turniere der Region geworben wird. Laut den Veranstaltern gibt es inzwischen regelrechte Binokel-Turnier-Touristen. Was ein wenig den patriotischen Ausruf von Vereinsvorstand Stefan Braun bei der Siegerehrung erklärt: "Den Preis kriegt zwar ein reingeschmeckter Göttelfinger, aber er ist schon lang da."

Um vergangene Spielabende ranken sich Anekdoten – etwa um den Spieler, der Letzter wurde, im Familienkreis Binokel als abendliches Vergnügen einführte und im Jahr darauf Gesamtsieger wurde.

Gesamtsieger wurde diesmal Karlheinz Finkbeiner mit 20 838 Punkten. Zweiter wurde Klaus Behm mit 20 822 Punkten, gefolgt von Markus Klumpp mit 19 836 Punkten.