In Schernbach wurden bereits Leerrohre für das Backbone-Netz des Landkreises im fortschrittlichen "Layjet"-Verfahren verlegt. Foto: Breitenreuter Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Seewald lässt sich schnelles Internet 1,5 Millionen Euro kosten / Fertigstellung bis 2024

Die Gemeinde Seewald wird in den kommenden Jahren insgesamt rund 1,5 Millionen Euro in den Ausbau ihres Breitbandnetzes investieren. In einer Sondersitzung des Gemeinderats stimmten die Mitglieder einstimmig für die Einreichung eines Breitbandförderantrags nach Bundesrecht.

Seewald-Besenfeld. Bürgermeister Gerhard Müller machte die Wichtigkeit des Breitbandausbaus für die Gemeinde deutlich und dankte Carsten Pütz, dem Breitbandkoordinator des Landkreises Freudenstadt, für seine bisherige Unterstützung. "Ohne diese Unterstützung wäre die Gemeinde Seewald nicht in der Lage gewesen, den Breitbandausbau so schnell voran zu treiben", so Müller. Es gehe nun um die Frage, was in der Gemeinde noch an Breitbandausbau notwendig ist. In einer seiner letzten Sitzungen hatte der Gemeinderat Seewald das Planungsbüro Rala NGN Germany mit der Untersuchung der Förderfähigkeit weiterer Gemeindegebiete beauftragt.

Uwe Beyer von der Firma Rala erläuterte anhand einer Präsentation die untersuchten Bereiche und die damit verbundenen Eigenanteilskosten für die Gemeinde Seewald. Für alle von ihm untersuchten Bereiche würden die Fördervoraussetzungen nach dem Standard-Bundesförderprogramm vorliegen, teilweise gebe es Überschneidungen mit dem Breitbandausbau des Landkreises. Hier würden die Kosten vom Landkreis anteilig übernommen, teilte Beyer mit. "Die Förderquote des Landes und des Bundes liegt bei insgesamt rund 90 Prozent, sodass die Gemeinde Seewald zehn Prozent der Gesamtkosten übernehmen muss", so Beyer. Insgesamt könne man mit einem Eigenanteil von rund 400 000 Euro rechnen, so Gerhard Müller. Außerdem würden Kosten für die Ortsteile Eisenbach in Höhe von rund 49 000 Euro und für Schernbach von 60 000 Euro hinzukommen.

Rund 940 000 Euro würde die Gesamtverkabelung für die komplette Gemeinde kosten, erläuterte der Bürgermeister. Diese würden im Zuge der Mitverlegung beim Ausbau des Breitbandnetzes durch den Landkreis anfallen. Es gehe um rund 143 Anschlusspunkte, die an der Backbone Trasse liegen. Ebenfalls müssten noch weitere Nebenkosten berücksichtig werden, wie das Honorar der Firma Rala, teilte Müller mit.

Eine Investition in die Zukunft

Auf Nachfrage von Gemeinderat Richard Koch (Vereinigter Seewald) teilte Carsten Pütz mit, dass auch die Förderfähigkeit der Untersuchungs- und Planungskosten gerade ermittelt werde. Auf eine Frage von Bürgermeister Gerhard Müller nach dem Zeitrahmen, teilte Uwe Beyer mit, dass er versuchen werde im Antrag einen Zeitraum festzulegen. Dann könne nach Priorität ausgebaut werden. Als Termin für die späteste mögliche Fertigstellung stimmte der Gemeinderat einstimmig für den 31. Dezember 2024. "Wir können einige Gebiete etwas nach hinten stellen, aber es ist definitiv eine Investition in die Zukunft, die wir machen müssen, sonst schneiden wir uns ganz ab", betonte Gemeinderat Werner Kappler (Vereinigter Seewald).

Gemeinderätin Ursula Wolf (Frauenliste) machte deutlich, dass ohne ein schnelles Internet heute nichts mehr gehen würde. "Das muss sein, da muss man nicht lange schwätzen", bestätigte Richard Koch. Der Gemeinderat stimmte einstimmig für die Stellung der Förderanträge und ermächtigte Bürgermeister Müller die Aufträge für die begleitenden Arbeiten im Zusammenhang mit dem Backbone-Netz ohne vorherige Zustimmung des Gemeinderats zu vergeben. Eine Information über die Vergaben soll regelmäßig erfolgen. "Die kleine Gemeinde Seewald hat heute über eine gigantische Summe von 1,5 Millionen Euro für den Breitbandausbau entschieden", stellte Bürgermeister Gerhard Müller abschließend fest.