Bürgermeister Gerhard Müller erläuterte die Pläne, die der Gemeinderat im Hinblick auf notwendige und anstehende Projekte in der Gemeinde erarbeitet hat. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Seewald nimmt bei Bürgerinformationsabend die Zukunft in den Blick

Von Ursula Blaich

Seewald-Göttelfingen. "Seewald 2020 – Die Zukunft im Blick" lautete das Motto einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus in Göttelfingen. Dabei wurden den Bürgern Projekte und Überlegungen des Gemeinderats für die kommenden Jahre vorgestellt.Bürgermeister Gerhard Müller und Kämmerer Jens-Mathias Bächle erläuterten die Haushaltsplanung für das Jahr 2013 und zeigten mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation, welche Investitionen die Gemeinde in den nächsten Jahren tätigen muss und welche finanziellen Aufwendungen dabei gestemmt werden müssen. Ziel der Gemeinde sei es, weiterhin schuldenfrei zu bleiben, deshalb müssten alle geplanten Maßnahmen entsprechend der verfügbaren Mittel auf die kommenden Jahre verteilt werden, sagte Müller.

Zuvor hatte Gemeindekämmerer Jens-Mathias Bächle einen kurzen Einblick über die Einwohnerzahlen in Seewald gegeben, auch im Hinblick auf den Finanzausgleich. Mitte 2012 lebten 2314 Personen in der Gemeinde – die Tendenz sei aber sinkend, vor allem, wenn man bedenke, dass 2019 die Bruderhaus-Diakonie in Schernbach geschlossen werde, sagte Bächle.

Bürgermeister Müller erläuterte die einzelnen Projekte und den Zeitplan dafür. "Große Investitionen in die Feuerwehr-Ableitung Göttelfingen sind geplant", sagte er. Dies sei eine große, aber notwendige Herausforderung für die Gemeinde, die nur durch die Entnahme von Rücklagen möglich sei. Für ein neues Staffellöschfahrzeug, einen Mannschaftstransporter und eine neue Feuerwehrgarage fallen Kosten von rund 470 000 Euro an, wovon die Gemeinde einen Eigenanteil von etwa 320 000 Euro tragen muss.

Ein weiterer großer Investitionsposten ist die Oberflächenwasserableitung in Göttelfingen – von der Maueräckerstraße über die Rothlensgasse bis zur Altensteiger Straße. Ingenieur Rainer Autenrieth erläuterte dazu die Pläne im Rahmen der Flurerneuerung. Die Kosten liegen bei rund 380 000 Euro, für die Gemeinde bei 190 000 Euro. Für Straßenbau- und Abwassermaßnahmen in der Rothlensgasse allein sind Ausgaben in Höhe von 508 000 Euro zu erwarten, davon 320 000 Euro Eigenanteil für die Gemeinde Seewald. Die Bauarbeiten dafür werden aber nicht vor dem Frühjahr 2014 beginnen, sagte Müller auf Nachfrage. Für Flurerneuerungswege fallen Kosten in Höhe von etwa 90 000 Euro an. In der Kita Besenfeld sind Veränderungen der Außenanlagen geplant (rund 45 000 Euro), und für die Einrichtung einer Kleinkindbetreuung im Kindergarten Göttelfingen sind Kosten in Höhe von 54 000 Euro zu erwarten.

Sanierungsbedarf besteht an den Rathäusern, vor allem an deren Fassaden. Eingeplant hierbei sind für Besenfeld 153 000 Euro (2013), für Hochdorf 113 000 Euro (2014) und für Erzgrube 95 000 Euro (2016). Ausgaben für den Friedhof in Göttelfingen schlagen mit 131 000 Euro zu Buche. Im Hinblick auf die Schließung der Bruderhaus-Diakonie 2019 in Schernbach sei die Folgenutzung des Gebäudekomplexes ein wichtiges Thema, so Müller. Eine Machbarkeitsstudie über die Folgenutzung soll in Auftrag gegeben werden, "damit in Schernbach keine Bauruine entsteht". Für die Gemeinde entstehen dabei 17 000 Euro an Ausgaben.

Eine weitere Bürgerinformationsveranstaltung findet am Freitag, 22. Februar, in der Seewaldhalle statt