Eine Werkstatt auf insgesamt 500 Quadratmeter hat die Lebensgemeinschaft eingerichtet.Foto: Lebensgemeinschaft Sonnenwald Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Lebensgemeinschaft Sonnenwald stellt neues Projekt vor / Einige Maschinen vorrätig

Anfang April eröffnet in Schernbach eine offene Werkstatt – das sogenannte Sonnen-Lab. Das Werkstatt-Projekt geht auf eine Initiative der Lebensgemeinschaft Sonnenwald zurück.

Seewald-Schernbach. Die Lebensgemeinschaft Sonnenwald war im März 2019 in die ehemalige Anlage der Bruderhaus-Diakonie in Schernbach eingezogen. Betrieben wird das Werkstatt-Projekt von dem Verein der Akademie für angewandtes gutes Leben, der ebenfalls an dem Ort beheimatet ist. Derzeit gehören sechs bis sieben Mitglieder zum harten Kern des Projekts.

Die offene Werkstatt mit ihren insgesamt 500 Quadratmetern soll ein gemeinschaftlicher Raum zum Werkeln und Reparieren sein und steht für eigene Bauprojekte zur Verfügung, teilt die Lebensgemeinschaft Sonnenwald mit. Sie biete allen eingetragenen Benutzern Werkzeuge, Maschinen und den Platz, diese einzusetzen.

Nach der Einweisung gibt es einen Zugangscode

Wer sich für den Eigenbedarf Werkzeug besorge, müsse viel Geld in die Hand nehmen und gebrauche die eigenen Geräte eher selten. Wenn man sich hingegen in einer offenen Werkstatt träfe und die vorhandenen Geräte gemeinsam nutze, hätten alle etwas davon, teilt die Lebensgemeinschaft mit. Die Mitglieder bekommen nach einer Einweisung einen Zugangscode zur Werkstatt.

Dazu komme noch die Begegnung unter Menschen ins Spiel: Denn das Wichtigste beim Bauen, Herstellen und Reparieren sei das Wissen, wie es geht. Und das lerne man am besten im Austausch und in Zusammenarbeit mit anderen, so die Lebensgemeinschaft. Zusätzlich trage eine offene Werkstatt zum Umweltschutz bei: Die gemeinsame Nutzung der Geräte und der geringere Materialverbrauch fielen dabei besonders ins Gewicht.

Platz und Infrastruktur für die Werkstatt fand die Lebensgemeinschaft in den ehemaligen Betriebsräumen der Bruderhaus-Diakonie. Diese wurden als Werkstatträume eingerichtet.

Beim Sommerfest der Gemeinschaft im August kamen bei einer Spendengala 5400 Euro zusammen, mit denen ein Grundstock an Material und Werkzeug erworben wurden. Zusätzlich bewilligte die deutsche Postcode-Lotterie einen Antrag über 24 000 Euro, sodass die Gemeinschaft auch in größere Maschinen investieren konnte, darunter ein Lasercutter und eine Formatkreissäge. Der Lasercutter ermöglicht Gravuren und Schnitte von feinem Holz und Plexiglas. Mit der Formatkreissäge können auch größere Holzbauprojekte verwirklicht werden. Weiteres Werkzeug und Material kam von Einzelpersonen.

Nun fehlten lediglich die Bastler und Technik-Begeisterten, um aus der gut bestückten Werkstatt einen öffentlichen Raum der Begegnung und des Austauschs zu machen. Wer dort werkeln will, kann sich als Mitglied eintragen lassen. Auch Fachexperten und Spezialistinnen sind eingeladen.

Es soll auch regelmäßig Repair-Cafés und Workshop-Tage in der Werkstatt geben. Aktuell sei das "Sonnen-Lab" vor allem durch eine Holz- und Textilwerkstatt geprägt, daneben hätten auch die Bereiche Elektronik, Fahrradreparatur und ein kleines Kunstatelier Platz gefunden. In Zukunft soll eine Metallwerkstatt aufgebaut werden. Es bestehe aber noch Raum für viele weitere Ideen.

Vorgestellt wird das Werkstatt-Projekt am Samstag, 4. April, von 15 bis 18 Uhr und am Dienstag, 7. April, von 19 bis 21 Uhr.

Weitere Informationen: https://lab.sonnenwald.org/