Jubiläum: Männergesangverein blickt auf 100-jährige Geschichte zurück / "Der Lindenbaum" hat besondere Bedeutung

Der im Jahr 1919 gegründete Männergesangverein (MGV) Besenfeld setzte mit einem festlichen Konzert zum 100-jährigen Bestehen des Chors einen besonderen Glanzpunkt.

Seewald-Besenfeld. Den gut besuchten Konzertabend gestaltete die Singgemeinschaft Besenfeld/Göttelfingen-Erzgrube gemeinsam mit dem Gesangverein Sprollenhaus und dem Popchor Baiersbronn. Ein abwechslungsreiches Chorrepertoire bildete den Rahmen für den Höhepunkt im Jubiläumsjahr des MGV Besenfeld. Zahlreiche Konzertbesucher erlebten eine musikalische Vielfalt aus grenzüberschreitender Chorliteratur in der Seewaldhalle in Besenfeld.

Gäste gratulieren mit ausländischer Folklore

In dem sechsteiligen Konzertabend boten die drei Chöre mit Einzelauftritten jeweils ein völlig unterschiedliches Musikgenre. Den Auftakt übernahmen die Gastgeber unter der Leitung von Karl-Adolf Hornung mit Volksliedern. Dabei lag den Sängern das Chorstück "Der Lindenbaum", das der Ursprungschor in seinem Gründungsjahr einstudiert hatte, besonders am herzen.

Mit klassischen Chören und Begleitung am Klavier durch den Leiter des Popchors Baiersbronn, Thomas Früchtl, setzte sich das Programm fort. Besungen wurde dabei auch die "Mondnacht" von Robert Schumann, für den Männerchor vom Chorleiter eigens arrangiert. Das nach dem spätromantischen Gedicht von Josef von Eichendorff entstandene Stück wurde zunächst von einem der Chorsänger zur Einstimmung rezitiert.

Der gemischte Chor des Gesangvereins Sprollenhaus gratulierte dem Gastgeber zunächst mit ausländlicher Folklore. Ausgewählt hatte der musikalische Leiter Markus Deggelmann zunächst ein "Wanderlied", das seine Sangesfreunde vor vier Jahrzehnten als eines der ersten Lieder gelernt hatten. Ein kaukasisches Volkslied, gefolgt von einem Trinklied und dem Klassiker "Die Rose" von Amanda McBroom für den Film "The Rose" geschrieben und durch Bette Midler unvergesslich geworden, setzte den ersten Auftritt des gemischten Chors fort. Deutlich jünger, seit erst 17 Jahren bestehend und damit jüngstes Glied im Sängerbund Baiersbronn, ist der Popchor, der als dritter Gastchor den Abend auf schwungvolle Weise charmant bereicherte. Bei ihrem ersten Auftritt mit einem Block geistlicher Chöre, die durch die Popmusik beeinflusst sind, lieferten die Sänger unter der Leitung von Thomas Früchtl zwei Spirituals und ein Kirchenmusikstück aus Australien ab. Gänsehautgefühl erzeugte das Stück "Shout to the Lord", bei dem vier Solisten mit ihren stimmlichen Leistungen das Publikum beeindruckten.

Im nächsten Block sang der Gesangverein Sprollenhaus ausländische Folklore sowie je ein Stück von Peter Maffay und Hubert von Goisern. Den Abschluss dieser Sequenz bildete das "Halleluja" von Leonhard Cohen.

Mit "Chöre aus dem Bereich Popmusik" war der zweite Auftritt des Popchors Baiersbronn überschrieben, in dem auch der Klassiker "Bridge over troubled Water" von Paul Simon vorgetragen wurde. Den Abschluss des mehrstündigen Konzertabends übernahmen wiederum die Gastgeber mit dem "Trinklied" von Giuseppe Verdi aus der Oper "La Traviata" und dem "Jägerchor" aus Carl Maria von Webers "Der Freischütz. Den Schlusspunkt setzte "Oh Happy Day" – und das war es zweifelsohne für den MGV Besenfeld und die Singgemeinschaft mit Göttelfingen-Erzgrube. Das Publikum war begeistert und dankte mit viel Beifall.