Annica Sackmann holte mit der Brautfrisur von ihrem Model beim Europacup in Neapel eine Bronzemedaille. Mit der deutschen Mannschaft wurde sie Vize-Europameisterin. Foto: Privat

Annica Sackmann aus Besenfeld bei "Hair and Beauty Congress 2018"  in Neapel erfolgreich.

Seewald-Besenfeld - Die 31-jährige Annica Sackmann hat einen weiteren Pokal gewonnen: Vom "Hair and Beauty Congress 2018", dem Europacup der Friseure in Neapel, kam sie mit zwei Auszeichnungen zurück.

Gemeinsam mit der deutschen Mannschaft wurde sie Vize-Europameisterin. Als Einzelteilnehmerin erhielt sie in der Kategorie Brautfrisuren die Bronzemedaille.

Annica Sackmann ist eine temperamentvolle Frohnatur, die ihren Beruf mit Leidenschaft ausübt. Dass sie Friseurin werden will, stand für die in Göttelfingen aufgewachsene Annica Ruoß schon als Kind fest. Die Liebe zum Handwerk wurde ihr wohl in die Wiege gelegt, betrieb doch schon ihr Großvater einen eigenen Friseursalon.

Der Großvater habe sie in ihrem Berufswunsch stets unterstützt und auch den Aufbau ihres eigenen Salons "Herzblut" mit Interesse verfolgt, erzählt die Annica Sackmann. Ihre Berufslaufbahn verlief geradlinig: Nach der Mittleren Reife absolvierte sie ihre Ausbildung, mit 21 Jahren folgte die Meisterprüfung. Danach war sie einige Jahre lang beim CJD Altensteig, einem Förderzentrum für Jugendliche in besonderen Problemlagen, als Ausbilderin tätig.

Vor drei Jahren wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Ihren Salon in Besenfeld gestaltete sie überaus geschmackvoll: angefangen bei der Farbwahl über die großen Spiegel in handgefertigten Holzrahmen bis zum Massagesessel für Wartezeiten.

Dass Frisieren ihre Leidenschaft ist, wird deutlich, wenn man Annica Sackmann bei der Arbeit zusieht. Aber auch die zahlreichen Pokale und Trophäen in ihrem Salon bezeugen ihre Erfahrung. Und mit der Vize-Europameisterschaft und der Bronzemedaille kamen zwei weitere hinzu.

"Vor einer Meisterschaft ist es richtig stressig, da bin ich monatelang jedes Wochenende unterwegs", erzählt Annica Sackmann. Die Wochenenden sind ausgefüllt mit anstrengendem Vorbereitungstraining. Allerdings nicht im heimischen Friseursalon, sondern beim Trainingscamp der deutschen Mannschaft in Frankfurt und Koblenz. Tagelang werden dabei die besten Techniken eingeübt, um dekorative, ausgefallene und ungewöhnliche Hochzeitsfrisuren, Herrenfrisuren oder auch Hochsteckfrisuren zu erzielen.

Ein Stuhl gehört bei Wettkämpfen ins Gepäck

Und es geht nicht nur um Technik, sondern vor allem um Geschwindigkeit. Denn pro Wettbewerbskategorie erhalten die Teilnehmer lediglich 20 beziehungsweise 40 Minuten Zeit, um ihre Traumfrisuren zu erschaffen.

Doch nicht nur das Vorbereitungstraining ist anstrengend, auch das Packen für eine Meisterschaft, die Anfahrt und vor allem die eigentlichen Wettkampftage haben es in sich. Zunächst einmal, weil sie jede Menge Ausrüstung mitnehmen muss: neben ihrem "normalen Handwerkszeug" – dazu gehört sogar ein Friseurstuhl – auch die passenden Kostüme für ihre Models. Diese bucht sie entweder direkt vor Ort, oder aber sie rekrutiert dafür Bekannte. Ihr Männermodel hat Annica Sackmann immer dabei: Ehemann Conny chauffiert sie zu den Wettbewerben und stellt sich als Model zur Verfügung. Und Model und Freundin Tina hat sie in Neapel engagiert, um an ihr eine Brautfrisur zu gestalten. Stolz präsentiert Sackmann, welche ungewöhnliche Hochzeitsfrisur ihr dabei gelungen ist. Dafür sei einiges an Können notwendig, um ein solches Haar-Kunstwerk zu schaffen.