Dann halt mir Schirm: Regen war diesmal der Dauerbegleiter beim Seewälder Sport- und Spielfest für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen. Fotos: Schwark Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Mehr als 300 Teilnehmer beim Seewälder Sport- und Spielfest für behinderte Menschen

309 Teilnehmer ließen sich vom Dauerregen nicht abschrecken. Sie waren beim Seewälder Sport- und Spielfest für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen an der Nagoldsperre mit Begeisterung dabei.

Seewald-Erzgrube. Zum 20. Mal organisierte die Behindertenhilfe und die sozialpsychiatrischen Hilfen im Landkreis Freudenstadt der Bruderhaus-Diakonie gemeinsam mit der Special Olympics Baden-Württemberg das Seewälder Sport- und Spielfest für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen an der Nagoldtalsperre.

Teilnehmer fiebern Treff immer lange entgegen

Die Starter ließen sich dabei vom Dauerregen nicht abschrecken. Mit guter Bekleidung ausgerüstet, machten sie sich mit ihren Betreuern vom Festplatz auf dem Weg, um am oberen Weg der Talsperre 15 Stände mit allerlei Herausforderungen zu besuchen. An den einzelnen Ständen konnte man riechen, schmecken oder auch nach Herzenslust trommeln.

Ein großes Vergnügen war die Mitfahrt im Rettungsboot der DLRG. Mitorganisatorin Marianne Herter-Lutz dankte den Rettungsschwimmern, die damit den Behinderten seit 20 Jahren eine große Freude bereiten. In Begleitung ihrer Betreuer konnten so auch die Rollstuhlfahrer eine spannende Fahrt über den See genießen. Zur Sicherheit trugen acht Mitgliedern des DLRG bei. Bürgermeister Gerhard Müller begrüßte alle Gruppen und stellte ihnen Seewald und die Erzgrube vor. Er freute sich, dass Teilnehmer aus Karlsruhe, Pforzheim, Simmersfeld, Heiligenbronn, Dornstetten und weiteren Orten angereist waren. Beim rollstuhlgerechten Spaziergang kamen die Besucher aus dem Staunen kaum heraus. An den Stationen wurden sie auch von von einer Schulklasse des Oberlinhauses in Freudenstadt betreut, die aktuell eine Ausbildung zu Erzieherinnen absolviert.

Auf einem Laufzettel wurden die einzelnen Stationen der Behinderten festgehalten. Dabei kam man auch am Stand der Gemeinde Erzgrube vorbei, wobei Thomas Nägele den Besuchern den See, die Natur, sowie Eulen und Vögel vorstellte. Für die Teilnehmer hat das Seewälder Sport- und Spielfest einen hohen Stellenwert. "Schon Wochen vorher stellt sich immer wieder die Frage: Wann geht’s endlich los." Am Ende des Wegs warteten Helfer mit Leckereien auf die hungrigen Besucher. Am Festplatz hatte die Bruderhaus- Diakonie mehrere Zelte und Schirme aufgebaut. So konnte man im trockenen ein Schnitzel mit Spätzle oder eine rote Wurst zu sich nehmen. Zum Nachtisch gab es Kuchen und Kaffee.

Für das wettbewerbsfreie Angebot erhielten alle Teilnehmer Medaillen zur Erinnerung. Diese wurden von Dorothea Rau, Leiterin der Bruderhaus Diakonie Behindertenhilfe und sozial- psychiatrischen Hilfen im Landkreis Freudenstadt, und Sozialamtsleiter Robert Borhauser übergeben.

Ein Lob ging an die Veranstalter für ihren großen logistischen Aufwand. Die Organisatoren hatten sich besseres Wetter erhofft. "Doch bei dem großen Vorlauf konnten wir das Ganze nicht kurzfristig auf einen anderen Termin verlegen", sagte Herter-Lutz.

Die glücklichen Gesichter der Besucher bestätigten aber, dass der Regen kein Spielverderber war. So freuen sich offensichtlich alle, auch im kommenden Jahr bei dann hoffentlich strahlendem Sonnenschein wieder nach Erzgrube kommen zu dürfen.