Gemeindereferentin Annette Steck und Pfarrer Johannes Holdt laden zum Besuch der Wallfahrtskirche Weggental bei Rottenburg ein. Foto: Moser/DRS

Das Seelsorge-Team im Kloster Weggental ist komplett. Neben dem ehemaligen Schömberger Stadtpfarrer Johannes Holdt hat nun Gemeindereferentin Annette Steck ihre Arbeit aufgenommen.

Schömberg/Rottenburg - Gemeinsam mit Pfarrer Johannes Holdt kümmert sich Gemeindereferentin Annette Steck fortan um die Seelsorge an dem traditionsreichen Wallfahrtsort bei Rottenburg. Die Stelle von Steck wurde eigens durch die Diözese neu geschaffen.

Nachdem Holdt nach rund 24-jähriger Tätigkeit im Oberen Schlichemtal vor rund einem halben Jahr durch Bischof Gebhard Fürst als Wallfahrtsrektor beauftragt wurde, ist das Team für das geistliche Angebot im Weggental nun komplett.

Verlässliche Ansprechpartner

"Für uns geht es in erster Linie darum, verlässlicher Ansprechpartner zu sein und das Wallfahrtsangebot mit seinen Messfeiern, den Rosenkranz-Gebeten, Prozessionen, Andachten und auch dem Beichtangebot weiterzuführen", sagt Holdt. "Wir sollten ausschöpfen, was uns dieses Juwel hier bietet", fährt er mit Blick auf die Barockkirche fort und spricht beispielhaft die vielen Engelsdarstellungen an.

Holdt und Steck möchten spirituelle Kirchenführungen anbieten. Die Engel seien ein Thema, das sich dafür hervorragend eigne. Um einen möglichst großen Personenkreis zu erreichen, kooperiert Steck mit der Rottenburger "Wirtschaft Tourismus Gastronomie" (WTG). Auch eine Neuauflage des vergriffenen Weggentaler Wallfahrtsbuchs mit seinen Marienliedern könne er sich vorstellen, um die Bedeutung des Orts und seiner Tradition verstärkt ins Bewusstsein zu bringen, stellt Holdt fest.

Angebot ausweiten

Eine weitere Säule der Weggental-Wallfahrt werde darin bestehen, das seelsorgliche Angebot weiterzuentwickeln. Jugendliche und junge Erwachsene sollen verstärkt an das geistliche Angebot im Weggental herangeführt werden. So wurde ein Familiennachmittag angeboten, bei dem das Leben des Heiligen Franziskus kindgerecht in den Mittelpunkt gestellt wurde. Auch Schulklassen wurden bereits begrüßt. Steck verband Angebote der Entspannungspädagogik mit einer Andacht zur Weihnachtsgeschichte und sprach mit Jugendlichen über "Sehnsucht".

Sobald die Tage wieder wärmer werden, freuen sich Pfarrer Holdt und Gemeindereferentin Steck auf die vielen, dann hoffentlich wieder möglichen spontanen Begegnungen und Gespräche am Brunnen vor dem Kirchenportal. "Mir geht es um die Einladung zum Gespräch über den Glauben mit allen Interessierten", betonen sie: Jeden dritten Sonntag im Monat werde ab 18 Uhr zu einer "Zeit mit Gott" eingeladen. Der nächste Termin ist am 16. Januar.

Das Kloster

 Die Wallfahrt im Weggental besteht seit 1517. Über Jahrhunderte war sie weit über die Stadtgrenze Rottenburgs hinaus ein wichtiges Element des kirchlichen Lebens in der Region. Bis ins 18. Jahrhundert gab es vor Ort eine "Bruderschaft zu den Sieben Schmerzen Mariens". Von 1653 bis 1773 betreuten die Jesuiten die Wallfahrt. Von 1919 bis 2016 waren es die Franziskaner und zwischen 2016 und 2019 wirkten Karmelitenpatres aus der indischen Provinz Andhra-Pradesh.

Nach einer Übergangszeit mit dem nigerianischen Priester Leonard Anetekhai und dem tansanischen Ordenspriester P. Evodius Miku wurde mit dem Stellenantritt von Wallfahrtsdirektor Johannes Holdt und Gemeindereferentin Annette Steck nun eine dauerhafte Lösung gefunden.