Teil des neu angelegten Gräberfeldes ist dieser Baum, der von Blättern aus Stein umringt ist. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Friedhof: Neu gestaltetes Gräberfeld in Seelbach eingeweiht / Angehörigen soll Pflege erleichtert werden

Von Endrik Baublies

Das neu angelegte Gräberfeld II auf dem Seelbacher Friedhof ist am Sonntag eingeweiht worden. Es bietet neben einer Urnenwand und Urnengräbern auch die Möglichkeit der Baumbestattung.

Seelbach. Um einen noch kleinen Baum sind mehrere Blätter aus Stein gruppiert. Dort können Urnen beigesetzt werden. Anstelle von Grabsteinen werden an dem Baum, wenn er die passenden Größe hat, Schilder angebracht.

Eine neue Urnenwand mit rotem und weißem Sandstein aus Kuhbach ist das andere charakteristische Merkmal des neu angelegten Gräberfelds auf dem Friedhof. Werner Göhrig, Steinmetz und Mitglied im Gemeinderat, hatte die Idee, dieses Feld so anzulegen, dass man Angehörigen die Pflege der Gräber abnehmen oder zumindest erleichtern kann.

Bei der Feier am Sonntag stellten er und Bürgermeister Thomas Schäfer das Feld vor. "Ein Friedhof spiegelt die Wertschätzung gegenüber den Verstorbenen wider." Mit diesen Worten begrüßte Schäfer die zahlreich erschienenen Gäste. Der Friedhof sei eine Brücke zur Erinnerung.

Das Gräberfeld II unterhalb der Aussegnungshalle wurde neu angelegt, da bei vielen Gräbern dort die Ruhezeit abgelaufen war. Da mittlerweile rund 70 Prozent der Bestattungen mittels Urne erfolgten, wollte man der Nachfrage nachkommen. Die Urnenwand bietet Platz für zwölf Bestattungen mit je zwei Urnen. Der Urnengarten bietet 16 Plätze, ebenfalls für je zwei Urnen.

Die vorhandenen Gräber wurden in die neue Anlage integriert. Sie werden so lange Bestand haben, bis deren Ruhezeit abgelaufen ist. Im Haushalt für 2015 waren rund 30 000 Euro für die Anlage Gräberfeld II festgesetzt.

Bürgermeister Schäfer dankte im Rahmen der Einweihungsfeier allen Mitarbeitern im Rathaus und dem Bauhof. Rund 500 Stunden Arbeit seien investiert worden. Der Gegenwert würde bei rund 20 000 Euro liegen. Außerdem dankte Schäfer dem Team des Bürgertreffs. Als sich dieser aufgelöst hat, sei Geld übrig gewesen. Davon seien zwei Ruhebänke errichtet worden.

Pfarrerin Anke Doleschal griff das Bild des Friedhofs als Brücke auf und ergänzte den Gedanken so: Der Weg führe in einen Garten, die Urnenwand könne man als Tür zum Garten betrachten. Daher sei der Friedhof kein trauriger Ort, sondern ein "himmlischer Garten". Der in Seelbach sei dazu in Wiesen gebettet worden. Pfarrerin Doleschal und Diakon Klaus Heuberger erteilten dem neu angelegten Feld den Segen.

Das Quartett "Tonikum Forte" des Musikvereins Seelbach umrahmte die Feierstunde.