Die Schülersprecher der Seeäckerschule (vorne) und Rektorin Janina Keck (Vierte von links) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages unter anderem mit OB Florian Kling (rechts). Foto: Hild

Schulleiterin Janina Keck hat die Kooperationsvereinbarung unterschrieben: Nun kann es mit den Projekten rund um den Naturpark losgehen.

Das Projekt Naturparkschule gibt es seit 2015. Seitdem haben sich im nördlichen und mittleren Schwarzwald 20 Schulen zertifizieren lassen. Im Landkreis Calw gibt es bereits drei Naturparkschulen, nämlich in Dobel (Grundschule), Bad Wildbad (Wilhelmschule) und Bad Teinach-Zavelstein (Krokusschule). Nummer vier soll direkt aus der Kreisstadt Calw kommen.

Manuela Riedling vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord betreut die Schulen. „Dieses Jahr werden fünf weitere hinzukommen“, kündigte sie an. Eine davon wird die Seeäckerschule in Stammheim sein. Dort gibt es bereits seit dem Schuljahr 2018/2019 ein Natur- und Umweltkonzept, das neben Klima- und Naturschutz auch die Nachhaltigkeits- und Umweltbildung der Schüler beinhaltet. „Natur und Umwelt geht uns alle an“, betont Schulleiterin Janina Keck. In der Vergangenheit wurden schon verschiedene Natur-Projekte umgesetzt. Deshalb sieht sie die Verpflichtung zur Naturparkschule als logische Konsequenz.

Unterschied zum Nationalpark erläutert

Zur Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit dem Naturpark und der Stadt Calw brachte sie die beiden Schülersprecher Finn Eckstein und Mirco Hein mit. Beide arbeiteten bereits im Schulgarten und weiteren Projekten mit.

Für Oberbürgermeister Florian Kling war dieser Termin eine Herzensangelegenheit. Gehört er doch seit vergangenem Jahr dem Vorstand des Naturparks an. Er wandte sich den beiden Schülern zu und schilderte ihnen seine Naturerfahrungen als Jugendlicher.

Auch seine Schule setzte sich damals mit der Natur auseinander. Außerdem habe er durch die Imkertätigkeit seines Großvaters ein größeres Verständnis für die regionale Produktion und den Verkauf erhalten, erzählte Kling. Inzwischen ist Calw seit mehr als 20 Jahren aktiv beim Naturpark dabei und unterstütze viele Aktivitäten.

Die Schüler erfuhren, dass der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord mit 420 000 Hektar der größte Naturpark in Deutschland ist. Im Gegensatz zum Nationalpark, der aber innerhalb des Naturparks liegt, sind die Menschen und ihre Aktivitäten Teil des Naturparks. Im Nationalpark hingegen wird die Natur vor den Menschen geschützt. Der Schwarzwald ist weltweit bekannt und trotzdem kennen ihn viele Einheimische nicht, erläuterte Kling. Vieles werde regional produziert und könne auch vor Ort gekauft werden. Frühe Umweltbildung führe somit auch zur Verbreitung der Kenntnisse zu Natur und Heimat. Für Kling ein „total wichtiger“ Aspekt.

Startschuss für vier geplante Module

Die Vertragsunterzeichnung bedeutet den offiziellen Startschuss für die Vorbereitungen zu den geplanten vier Modulen für die Klassen 1 bis 4. Die Schuldirektorin hat bereits konkrete Pläne. In einer Projektwoche im Juli werden die ersten beiden Klassen bei zwei Bauernhöfen vor Ort Näheres über die Tierhaltung und die Herstellung von Milch erfahren. Die Klassen 3 und 4 werden sich mit dem Wasserkreislauf und der nachhaltigen Verwendung von Wasser beschäftigen.

Der Termin zur offiziellen Auszeichnung der Schule als Naturpark-Schule steht bereits fest. Die Feier wird am 27. Oktober stattfinden.

An Naturparkschulen erkunden die Schüler im Rahmen von bis zu acht Unterrichtsmodulen pro Schuljahr die Natur vor ihrer Haustür und lernen kulturelle Besonderheiten ihrer Region kennen.