Die Jugendkapelle des MV Dormettingen probt für ihren Auftritt beim Tag der Seelsorgeeinheit. Foto: Meinert

Die Christen der neun Kirchengemeinden aus der Seelsorgeeinheit Oberes Schlichemtal (SE) haben sich in Dormettingen versammelt, um nach zwei Jahren Corona-Zwangspause den traditionellen "Tag der Seelsorgeeinheit" zu feiern.

Dormettingen - Bei bestem Sommerwetter gab es einen Open-Air-Gottesdienst vor der Kirche. Der Dormettinger Kirchengemeinderat unter der Leitung von Ute Brenner hatte mit Helferinnen und Helfern aus den anderen Gemeinden alles Nötige für den Gottesdienst und den Steh-Empfang vorbereitet und freute sich über die zahlreichen Gottesdienstbesucher.

Musikalische Gestaltung

Mit dem Lied "Danke für diesen guten Morgen" eröffnete die Jugendkapelle des Dormettinger Musikvereins unter der Leitung von Carolin Brenner den Gottesdienst, nachdem Wolfgang Jenter den Einzug der Ministranten und Zelebranten auf dem E-Piano begleitet hatte. Die Liturgie gestalteten Pfarrer Vincent Shibu Pushpam, Diakon Oliver Pfaff und Gemeindereferent Wolfgang Schmid, der für die Predigt verantwortlich war.

In den Versen 51 bis 62 aus dem 9. Kapitel des Lukas-Evangeliums fordert Jesus die Menschen mit drastischen Worten zur Nachfolge auf. Schmid kam zu dem Schluss, dass Nachfolge kein Hinterherlaufen bedeute, sondern ein "identisch werden mit der Botschaft Jesu". Dies setze eine Selbstsuche voraus, wie sie auch Jesus in der Wüste erlebt habe, als er sich vor seinem Wirken als Prediger die Frage stellte: "Wer bin ich?" Die Antwort "Eins mit Gott" gelte für jeden Christen: Als "Kinder Gottes" seien Christen in der Pflicht, sich von ihrem alten Ego zu verabschieden, und eine "Verbundenheit in Liebe, Frieden und Kooperation" zu leben – gegenüber ihren Mitmenschen und der Schöpfung.

Elf Leiterinnen und Leiter für Wort-Gottes-Feiern

Nach dem Glaubensbekenntnis überreichte Diakon Pfaff die Beauftragungsurkunden des Bischofs an neun der elf Personen aus der Seelsorgeeinheit, die an der Fortbildung für Leiterinnen und Leiter von Wort-Gottes-Feiern teilgenommen und die Befugnis erlangt haben, Gottesdienste zu führen, wenn kein Pfarrer verfügbar ist. Pfaff betonte, dass dieser ehrenamtliche Dienst in Zeiten wachsenden Priestermangels unabdingbar sei und lobte das Engagement der Teilnehmer. Die Fürbitten schlossen mit einem Gebetsanliegen: Es solle sich bald ein Bewerber für die vakante Stelle des Leitenden Pfarrers der Seelsorgeeinheit finden.

Eins-Sein

Nach der Kommunion griff Ute Brenner ei das Thema der Predigt auf: "Communio bedeutet Gemeinschaft", und diese sei als Erfahrung des "Eins-sein" unabdingbar – nicht nur als Eins-sein mit Gott, sondern auch als Eins-sein innerhalb der SE. Kirche müsse nach außen zeigen: "Wir sind da!" Die Einnahmen des Stehempfangs kommen der Innenrenovierung der Dormettinger Kirche zu.