Drei im Gaza-Krieg verletzte Palästinenserinnen sind in der Nacht zum Freitag zur Behandlung nach Deutschland gekommen. Foto: dpa

Drei Palästinenserinnen, die beim Gaza-Krieg schwer verletzt wurden, werden in Deutschland medizinisch behandelt. Die Frauen im Alter von 24 und 50 Jahren sowie eine Neunjährige kamen in der Nacht zum Freitag in Niedersachsen an.

Drei Palästinenserinnen, die beim Gaza-Krieg schwer verletzt wurden, werden in Deutschland medizinisch behandelt. Die Frauen im Alter von 24 und 50 Jahren sowie eine Neunjährige kamen in der Nacht zum Freitag in Niedersachsen an.

 

Westerstede - Zwei schwer verletzte palästinensische Frauen und ein Mädchen aus dem Gazastreifen sind zur medizinischen Behandlung in Deutschland eingetroffen. Die Frauen im Alter von 24 und 50 Jahren sowie das neunjährige Kind wurden in der Nacht zum Freitag in der Ammerland-Klinik im niedersächsischen Westerstede aufgenommen.

Sie seien bei israelischem Beschuss schwer verletzt worden, sagte der Leiter der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Klinik, Muneer Deeb. In den kommenden Wochen müssten Knochenbrüche und Bauchverletzungen versorgt werden. „Der Zustand ist aber stabil“, sagte Deeb der Nachrichtenagentur dpa.

Es handele sich höchstwahrscheinlich um die ersten im jüngsten Gaza-Krieg verletzten Palästinenser, die nun in Deutschland versorgt werden. Organisiert wird die Behandlung von der Ärzteorganisation PalMed, der in Deutschland lebende palästinensische Ärzte angehören.

Die 50-Jährige hatte ihren Mann und drei Söhne im Krieg verloren

Die beiden Frauen und das Kind waren vor vier Tagen im Gazastreifen aufgebrochen und am Donnerstag aus Kairo kommend in München gelandet. Der Transport von München nach Westerstede in der Nähe von Oldenburg musste nach Angaben von Deeb mehrmals unterbrochen werden, weil es der 50-Jährigen, die in Gaza ihren Mann und drei Söhne verloren hat, nicht gut ging. Die Frau sollte noch am Freitag operiert werden, um Granatsplitter zu entfernen. Sie hat auch offene Brüche an beiden Beinen erlitten.

Der im Gazastreifen aufgewachsene Mediziner Deeb wies darauf hin, dass die drei Verletzten auch traumatisiert seien. Sie hätten Kinder und weitere Familienangehörige im Gazastreifen zurückgelassen, die 24-Jährige habe bei einem Bombenbeschuss ihr ungeborenes Kind verloren. Deeb (46) hatte den Gazastreifen mit 18 Jahren verlassen.