An diesem Bahnübergang in Rottenburg ereignete sich der schwere Unfall. Foto: Baum

Der schwere Unfall ereignete sich am DHL-Areal in Rottenburg. Die Bundespolizei ermittelt.

 
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Wer den unbeschrankten Bahnübergang am DHL-Areal in Rottenburg überqueren will, der muss sich zunächst durch ein rot-weiß gestreiftes Zickzackgitter schlängeln. Die Züge aus Richtung Tübingen müssen ein lautes Hupsignal absetzen, um die Fußgänger vor dem herannahenden Zug zu warnen. Doch all diese Sicherheitsmaßnahmen halfen am Freitagabend gegen 19.30 Uhr nicht viel: Ein 17-Jähriger wurde vom herannahenden Zug erfasst und dabei touchiert. Er wurde bei dem Unfall schwer verletzt und liegt derzeit im Krankenhaus.

Zugführer leitet Schnellbremsung ein

Der Zugführer leitete vor dem Unfall eine Schnellbremsung ein – ihm sei nichts vorzuwerfen, auch habe er das Hupsignal abgesetzt, sagte der Pressesprecher der Bundespolizei Stuttgart auf Anfrage. Unklar ist, weshalb der 17-jährige Jugendliche den herannahenden Zug nicht bemerkte – zur Aufklärung der Unfallursache laufen derzeit Ermittlungen, so der Pressesprecher. Möglicherweise schätzte er die Geschwindigkeit des herannahenden Zuges falsch ein.

Die Reisenden im Zug bleiben trotz Schnellbremsung unverletzt

Von den 54 Reisenden im Zug wurde niemand verletzt, obwohl es eine Schnellbremsung gab. Der Pressesprecher der Bundespolizei betonte, dass es keine Hinweise auf ein Fehlverhalten des Lokführers gebe. Warum der 17-Jährige den Zug nicht wahrnahm, ist bislang unklar. „Da kommen viele Faktoren zusammen“, so die Bundespolizei Stuttgart. Ein Zug fahre eben nun mal in Bahngleisen, und kann nicht ausweichen wie ein Auto. Zudem müsse jeder, der den unbeschrankten Bahnübergang quert, zunächst nach links und rechts schauen, bevor man die Schienen überquert. „Züge nähern sich einfach sehr schnell, und dies meist – bis auf das Hupsignal – sehr leise.“

Wird die Deutsche Bahn reagieren?

Bei der Ermittlung der Unfallursache stehe die Bundespolizei in Kontakt mit der Deutschen Bahn. Ob nun der Bahnübergang geschlossen wird oder sicherer gemacht wird, liegt im Ermessen der Bahn. Was passiert und ob reagiert wird, ist derzeit unklar. Der Jugendliche jedenfalls liegt mit Verletzungen am Kopf und am Oberkörper im Krankenhaus.