Ein Musterbeispiel für ein echtes Gemeinschaftswerk? Das ist der Baum, den die Schwenninger Ziegel-Buben am Vorabend des 1. Mai in die Höhe hievten. An ihrer Seite waren viele befreundete Gruppen und Vereine, die mit ihnen runden Geburtstag feierten.
Seit Mittwoch steht er, der Jubiläumsbaum der Schwenninger Ziegel-Buben.
Dieser weist auf den 40. Geburtstag des Narrenvereins sowie auf das 25-jährige Bestehen der Baumsteller hin. Auf dem Marktplatz wurde der über 20 Meter hohe Stamm von ihnen in den abendlichen Himmel gewuchtet.
Tatkräftige Unterstützung erhielten die Ziegel-Buben einmal vom Gebirgstrachtenverein Almfrieden, der ihnen zum 40-jährigen Bestehen den gebundenen Kranz am Jubiläumsbaum zum Geschenk machte.
Man hilft sich gegenseitig
Ebenso war die Siedergilde aus Bad Dürrheim der Einladung gefolgt. Denn als während der Fasnet die Bad Dürrheimer Narren ihren Narrenbaum stellten, waren sie wiederum von den Ziegel-Buben unterstützt worden.
Auch die Baumstellergruppe der Dauchinger Narrenzunft wie auch die Tännlelupfer aus Schwenningen stellten kräftige Männer, um den Ziegel-Buben-Baum aufzurichten.
Viele schauten zu
Mit Ehrenvorstand Stefan Richt voran im Traktor wurde der geschälte Baum auf den Marktplatz gefahren. Ober-Baumsteller Nick Peter hatte alles im Blick und ohne Schwierigkeiten konnte der Baumstamm unter dem wachen Blick des „Olfewiibs“ ins Baumloch gestellt werden.
Die Aktion wurde von vielen Besuchern auf dem Marktplatz verfolgt.
Weiterhin freuten sich die Leute auf die Volkstänze der Trachtengruppe des Schwenninger Heimatvereins, die ebenfalls zum Gelingen dieser Veranstaltung beitrugen. Jetzt haben die Schwenninger die Möglichkeit, den Ziegel-Buben-Baum auf dem Platz einen Monat lang zu bestaunen. In der ersten Juni-Woche soll der Stamm dann wieder gefällt werden.
Bäume seit dem Jahr 2000
Die Schwenninger Ziegel-Buben wurden im Herbst 1985 als Erinnerung an die damaligen drei Ziegelwerke gegründet. Das Narrenbaumteam der Ziegel-Buben stellt seit dem Jahr 2000 Narrenbäume.
Angefangen hat alles mit dem Kindernarrenbaum, den die Ziegel-Buben traditionell vor ihrem Kinderumzug am „Schmotzigen“ stellen. Seit zehn Jahren wird zudem der Gockelbaum der Narrenfreunde aus dem Zollhaus am 6. Januar in die Höhe gereckt. Zudem stellen die Ziegel-Buben mittlerweile auch Maibäume in allen Größen, diese können dann schon bis zu 24 Meter hoch sein.
Als Werkzeuge dienen sogenannte Stellstangen, die ebenfalls bis zu zwölf Meter lang sein können. Bei höheren Bäumen werden zudem die Spießstangen benötigt, eine Art Einfädelhilfe für die langen Stellstangen. Alle Werkzeuge stammen aus eigener Herstellung,. wie die Baumsteller stolz betonen.