Die Heimpartie gegen DEL-Spitzenreiter Ingolstadt wird zum Spektakel. Coach Steve Walker sagt: „Unsere Leistung war sehr gut. Schade, dass wir spät noch die Tore kassiert haben.“ Am Sonntag geht es in Bremerhaven weiter.
Schwenningen gegen Ingolstadt (4:5 nach Verlängerung) – das war großes Eishockey-Kino am Donnerstagabend in der Helios Arena. Mit einer starken Leistung stellten die Wild Wings einmal mehr unter Beweis, dass sie wieder auf dem Niveau des Vorjahres sind. Der DEL-Spitzenreiter aus Oberbayern wankte gewaltig, doch er fiel nicht hin und feierte seinen siebten Sieg in Folge.
Die Schlussworte von Gästecoach Mark French vor der Heimfahrt waren indirekt als dickes Kompliment für die Schwenninger aufzufassen: „Schwieriges Spiel, schwieriger Gegner. Wir sind sehr glücklich, dass wir nach dem Rückstand hier noch zurückgekommen sind.“
Mirko Höfflin und Steve Walker
Was die Wild Wings im Moment besonders ausstrahlt, ist ihr neues Selbstvertrauen. Angreifer Mirko Höfflin sieht es nach dem Duell gegen seinen Ex-Club auch so: „Dieses Selbstvertrauen haben wir uns zuletzt erarbeitet und nehmen es jetzt weiter mit. Wir haben gegen das momentan heißeste Team der Liga einen Punkt geholt und es wäre noch mehr dringewesen. Dies gibt uns schon ein positives Gefühl.“
So sah es auch Schwenningens Chefcoach Steve Walker: „In den ersten beiden Dritteln haben wir kaltschnäuzig unsere Tore erzielt, auch wenn Ingolstadt viel Druck aufbaute. Im letzten Drittel spielten wir sehr gut. So spät dann noch die Tore abzugeben, ist schade, aber wir nehmen auf jeden Fall viel Positives aus diesem Spiel mit.“
Auch bemerkenswert: Spieler wie Kyle Platzer, Alex Karachun, Sebastian Uvira oder auch Phil Hungerecker, die im ersten Saisonviertel noch ihre starke Form des Vorjahres suchten, sind nun auf einem guten Weg dorthin zurück.
Platzer, der mit einem Blitz-Shorthander das 1:0 gegen Ingolstadt erzielte, sieht das Große und Ganze: „Selbstvertrauen ist ein wichtiger Teil im Spiel. Wir agieren jetzt auch wieder strukturierter und nicht mehr so teilweise schlampig wie in den ersten Wochen.“
Hinzu kommt ein Zach Senyshyn in Topform, der gegen Ingolstadt bereits seinen 14.Saisontreffer erzielte, bester Torjäger aktuell in der Liga ist und von einigen Schwenninger DEL-Konkurrenten bereits umworben wird.
Stefan Wagner lobt
Der Wild-Wings-Geschäftsführer freut sich ebenso über die Entwicklung der Mannschaft: „Wir haben auch in den ersten Wochen oft gut gespielt, aber die Ergebnisse haben nicht gestimmt. Jetzt schießen wir mehr Tore und es ist für uns in die richtige Richtung gekippt. Wenn Trainer und Team weiter so gut arbeiten, können wir noch ein paar Mannschaften in der Tabelle überholen.“
Die Stimmungslage in Bremerhaven
Für die Wild Wings geht es am Sonntag (16.30 Uhr) weiter bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven. Die Mannschaft von Coach Alexander Sulzer steht vor dem Freitagspiel in Iserlohn auf dem guten dritten Platz. Der Vorjahres-Finalist machte in den vergangenen Tagen eine Achterbahn-Fahrt der Gefühle durch. Die Pinguins besiegten in der Liga Berlin mit 2:1, fertigten Frankfurt auswärts mit 7:1 ab und ließen auch daheim beim 4:1 gegen Augsburg nichts anbrennen.
Ernüchternd war – aber nur vom Ergebnis her – das 0:4 am Dienstag im Viertelfinal-Hinspiel der Champions Hockey League beim Titelverteidiger Genf. Die gute Leistung der Bremerhavener passte nicht zum klaren Resultat. Spannend wird sein, wie die Norddeutschen dieses Erlebnis jetzt wegstecken.
Bei den Wild Wings wird erneut Michael Bitzer im Tor stehen – Joacim Eriksson darf nach der Geburt seines zweiten Sohnes Eddy am Sonntag noch einen freien Tag mit seiner Familie in Villingen genießen.