Was für ein Auftritt der Wild Wings beim Spitzenreiter in München. "Dauerbrenner" Ville Lajunen (Nummer 4) hat gerade zum 5:1-Endstand getroffen. Foto: Eibner/Feiner

Die Wild Wings haben am Sonntagabend in der DEL ausgerechnet beim Spitzenreiter Red Bull München mit einem 5:1-Sieg ihre Negativserie (sieben Niederlagen in Folge) beendet. Personell gibt es jedoch eine Hiobsbotschaft: Will Weber fällt wohl sehr lange aus.

Der Verteidiger hat sich sehr wahrscheinlich im Heimspiel am Freitag gegen Ingolstadt die Hand gebrochen. Eine erste Untersuchung am Samstag erhärtete diesen Verdacht. Am Montag wird sich Weber nun bei einem Handchirugen vorstellen. Danach sind die Schwere der Verletzung und auch die notwendige Pause endgültig klar.

Vier Verteidiger mit einem Wahnsinns-Pensum

Da der zuletzt verletzte Johannes Huß ebenfalls in München noch passen musste, standen Chefcoach Harold Kreis nur noch vier Verteidiger zur Verfügung. Dieses Quartett mit Ville Lajunen, Peter Spornberger, John Ramage und Alex Trivellato riss vor Torhüter Joacim Eriksson ein Wahnsinns-Pensum ab. So kam beispielsweise "Spitzenreiter" Lajunen auf knapp 33 Minuten Einsatzzeit!

Die Stimmen vor dem Spiel

Vor dem ersten Bully forderte Schwenningens Assistenz-Kapitän Ken André Olimb: "Wir müssen vor allen einfach gegen München spielen." Münchens Stürmertalent Maksy Szuber warnte sein Team: "Wir dürfen Schwenningen nicht unterschätzen."

Wild Wings beginnen stark

Die Wild Wings begannen in den ersten drei Minuten richtig stark mit Chancen von Brandon DeFazio, Alex Trivellato und Daniel Pfaffengut. Aber Münchens Schlussmann Danny aus den Birken musste noch nicht hinter sich greifen.

Im weiteren Verlauf des ersten Drittels spielte der Außenseiter vom Neckar gut mit – Olimb vergab (7.) die nächste Möglichkeit für die Gäste. Die Neckarstädter verdienten sich das 0:0 nach den ersten 20 Minuten, weil sie sehr konsequent in dieser ersten Phase verteidigt hatten.

Stürmer Sebastian Uvira zeigte sich erst einmal zufrieden: "Wir sind rausgekommen wie eine Rakete, konnten einige Akzente setzen und müssen dieses Niveau nun über die 60 Minuten halten."

Das zweite Drittel

Der zweite Abschnitt begann für die Wild Wings optimal. Im ersten Powerplay des Abends für die Gäste traf Brandon DeFazio (23.) zum 1:0. John Ramage und Daniel Pfaffengut hatten vorzüglich vorbereitet.

Doch die Münchner kamen zurück. Mit einem schnellen Angriff schlug ihre bisher stärkste Sturmreihe um den 1:1-Torschützen Christopher DeSousa zu. In den Folgeminuten besaßen die Gastgeber mehr Spielanteile. Aber in der 37. Minute gingen die Wild Wings in Unterzahl mit 2:1 in Führung. Austin Ortega hatte im Powerplay von Red Bull die Scheibe verloren – den Konter schloss Phil Hungerecker hervorragend ab.

"Es war klar, dass Schwenningen kein einfacher Gegner für uns ist", sagte Chris DeSousa in der zweiten Pause.

Die Schlussphase

In der 44. Minute erzielten die Wild Wings ihr zweites Powerplay-Tor durch Tyson Spink. Dem Spitzenreiter fiel spielerisch nicht mehr viel ein – in der 58. Minute sorgte dann noch Boaz Bassen für das 4:1, bevor sich "Dauerbrenner" Ville Lajunen mit dem 5:1 belohnte. Was für ein Auftritt der Schwenninger!

Coach Harold Kreis zeigte sich "sehr stolz" auf sein Team. "Dieses Spiel hat wieder gezeigt, was für einen tollen Charakter die Jungs haben."

Statements von Harold Kreis und Phil Hungerecker

Wild-Wings-Stürmer Phil Hungerecker verteilte ebenso dicke Komplimente: "Was unsere vier Verteidiger heute geleistet haben, war ein Wahnsinn. Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft für dieses Spiel nach sieben Niederlagen in Folge."

Die Statistik

Red Bull München – Wild Wings 1:5 (0:0,1:2, 0:3). Tore: 1:0 DeFazio (22:27/5:4 – Assists: Pfaffengut und Ramage), 1:1 DeSousa (28:28 – Ehliz und Ortega), 1:2 Hungerecker (36:21/4:5), 1:3 Tyson Spink (43:48/5:4 – Hungerecker und Indrasis), 1:4 Bassen (57:01 – Pfaffengut und Indrasis), 1:5 Lajunen (58:18/5:6). Strafen: München: 8 – Wild Wings: 10. Schüsse: 41:26. Schiedsrichter: Polaczek/Odins. Zuschauer: 4852.