Bediente Schwenninger Mienen in der Schlussphase: Das hatten sich Wild-Wings-Coach und sein Team nach einem 3:0 nach 42 Minuten in Düsseldorf ganz anders vorgestellt. Foto: Eibner/Haesler

Die Wild Wings führten nach 42 Minuten in Düsseldorf am Sonntag schon mit 3:0, doch am Ende unterlagen sie mit 3:4 nach Penaltyschießen. Mit dieser Niederlage verpassten die Schwenninger den Sprung auf Rang zehn.

Coach Harold Kreis war enttäuscht: "Das war eine sehr ärgerliche Niederlage. Wir hatten lange das Spiel sicher im Griff. Dann haben wir aber das Momentum verloren."

Bei den Gästen stand im Düsseldorfer PSD Bank Dome Marvin Cüpper zwischen den Pfosten. Angreifer David Ullström hatte sich am Freitag beim 1:0-Sieg gegen Augsburg eine Leistenverletzung zugezogen und fehlte. Dafür war in der Verteidigung wieder Peter Spornberger dabei, der am Freitag als überzähliger Ü23-Spieler zum Zuschauen verdammt war.

Die Düsseldorfer hatten in den vergangenen vier Spielen keinen Sieg mehr eingefahren und mussten einige personelle Ausfälle – Bernhard Ebner, Luca Zitterbart, Victor Svensson, Jakub Borzecki sowie die langzeitverletzten Kyle Cumiskey und Brendan O’Donnell – wegstecken.

Ein idealer Beginn

Die Wild Wings erwischten einen optimalen Start. Nach nur 78 Sekunden hatten sie einen Angriff der Düsseldorfer abgefangen und nach einem Bilderbuch-Konter durch Phil Hungerecker zur 1:0-Führung abgeschlossen.

Bei den Gastgebern schlich sich durch dieses frühe Gegentor nun eine große Verunsicherung in ihrem Spiel ein, was viele Fehlpässe zu Folge hatte. Die Schwenninger verteidigten in dieser Phase sehr gut und hätten ihre 1:0-Führung nach dem ersten Drittel angesichts guter Chancen von Daniel Pfaffengut, Miks Indrasis und Tylor Spink noch höher gestalten können, wenn DEG-Keeper Henrik Haukeland nicht so gut parierte hätte. Torschütze Phil Hungerecker lobte in der ersten Pause sein Team: "Bis jetzt liefern wir ein gutes Spiel ab, dürfen aber jetzt nicht den Fuß vom Gas nehmen."

Das zweite Drittel

Nahmen die Wild Wings auch nicht. Im Gegenteil: Im zweiten Powerplay des Nachmittages traf Daniel Pfaffengut zum 2:0 (25.). Die Düsseldorfer bekamen spielerisch weiterhin nur wenig auf die Reihe. Mit einem sehenswerten Schuss stellte Alex Karachun (33.) das 3:0 für die Gäste her. In der zweiten Pause "roch" alles nach einem Schwenninger Sieg.

Wie die Wende passierte

Doch es kam anders. Wie verwandelt kehrten die Düsseldorfer zurück aufs Eis und schafften innerhalb von 27 Sekunden den 2:3-Anschluss. Zunächst hatte Tobias Eder (43.), der in der nächsten Saison für Berlin spielt, in Überzahl zum 1:3 getroffen. Dann sorgte Alex Ehl für das 2:3. Die DEG-Fans konnten weiter jubeln, denn die Wild Wings ließen dem Gegner zu viel Raum und hatten kaum noch Zugriff aufs Spiel. Joonas Järvinen glich für die DEG zum 3:3 (52.).

Nach einer ausgeglichenen Verlängerung fiel die Entscheidung im Penaltyschießen. Stephen Harper traf für Düsseldorf entscheidend.

Ein frustrierter Sebastian Uvira

Schwenningens Angreifer Sebastian Uvira war bedient: "Nach einem 3:0 noch zu verlieren, ist ein ganz schöner Mist. Da hätten wir mehr daraus machen müssen."

Die Statistik

Düsseldorf – Wild Wings 3:4 0:1 (0:1/0:2/3:0 – 1:0) n.P. Tore: 0:1 Hungerecker (1:18), 0:2 Pfaffengut (24:32/5:4 – Assists: Olimb und Ramage), 0:3 Karachun (32:33/5:4), 1:3 Eder (42:05/5:4 – Gogulla und Kousa), 2:3 Ehel (42:32 –McCrea), 3:3 (51:59 – Gogulla und Kousa) – 4:3 Harper. Strafen: Düsseldorf: 8 – Wild Wings: 6. Schiedsrichter: Hinterdobler/Hunnius. Zuschauer: 7203.