Tyson Spink (rechts) verwandelte für die Wild Wings gegen den deutschen Meister Berlin den entscheidenden Penalty zum 4:3-Endstand. Foto: Roland Sigwart

Steve Walker freut sich über den Sieg gegen Berlin, sieht aber auch noch zu viele Fehlerquellen. Am Dienstag (19.30 Uhr) kommt DEL-Spitzenreiter Ingolstadt.

Die Wild Wings freuen sich über den 4:3-Heimsieg nach Penaltyschießen gegen den DEL-Titelverteidiger Berlin. Es lief für die Schwenninger am Sonntagabend in der Helios Arena bereits das dritte „Nachsitzen“ in erst vier Spielen. Coach Steve Walker bringt es auf den Punkt: „Wir haben mit Bremerhaven und den Eisbären die beiden Vorjahresfinalisten besiegt. Das ist ein gutes Gefühl.“

 

Der Wild-Wings-Trainer weiß aber auch, dass anstatt zwei auch drei Punkte gegen Berlin möglich gewesen wären. Riesenpech hatte Phil Hungerecker mit seinem Pfostenschuss in der 58. Minute. Ein Tor hätte zu diesem Zeitpunkt das vorentscheidende 4:2 für Schwenningen bedeutet. Exakt im Gegenzug rettete sich Berlin mit dem 3:3-Ausgleich in die Verlängerung.

Die Stimmen

Steve Walker freute sich in seinem Spielfazit über die zwei Punkte gegen die Eisbären, sah aber auch Problemzonen: „Wir hatten mit der 2:0-Führung einen sehr guten Start, bekommen aber dann das 1:2 kurz vor der ersten Pause zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Berlin kam mit Push ins Mitteldrittel. Hier haben wir unser Spiel verkompliziert.“

Was der Kanadier konkret kritisierte: „Vor unserem Tor war die Fehlerquote zu hoch. Außerdem haben wir es in der Entstehung der Berliner Angriffe schon zugelassen, dass wir in solch enge Situationen kommen.“

Wild-Wings-Verteidiger Alex Trivellato konnte sich beim Thema „Bereits drittes Nachsitzen“ ein Lachen nicht verkneifen: „Da sind wir jetzt Spezialisten drin. Dieser Sieg gegen so ein starkes Team wie Berlin war zu diesem Zeitpunkt für uns super wichtig. Für den Kopf war auch wichtig, dass wir aus diesem Penaltyschießen als Sieger rausgegangen sind.“

Berlins Meistercoach Serge Aubin konnte mit dem einen Punkt für sein Team leben: „Positiv war, dass wir trotz der Rückstände immer im Spiel drinblieben.“

Die Wild Wings – hier Phil Hungerecker gegen Berlin – erwarten am Dienstag das nächste große Kampfspiel gegen DEL-Spitzenreiter Ingolstadt. Foto: Roland Sigwart

Jetzt kommt der Tabellenführer

Am Dienstag (19.30 Uhr) stellt sich das runderneuerte Ingolstädter Team in der Helios Arena vor. Der letztjährige Play-off-Viertelfinalist, der vom späteren Vizemeister Bremerhaven in der Serie mit 4:0 rausgesweept wurde, hat um Coach Mark French seinen Kader gravierend verändert. So wurde zum Beispiel im Angriff mit dem früheren DEL-Topscorer und Bietigheimer Riley Sheen (zuletzt EV Zug), Kenny Agostino (Düsseldorf) und Daniel Schmölz (Nürnberg) ein starkes Trio verpflichtet.

Vor Top-Keeper Michael Garteig gibt es in der Abwehr mit Morgan Ellis (Eisbären Berlin), Alex Breton (Kosice) oder auch Philipp Preto (Bremerhaven) ebenfalls neue, erfahrene Zugänge. Steve Walker rechnet mit einem „schnellen und aggressiven“ Ingolstädter Team am Dienstagabend. Alex Trivellato ist sich sicher: „Das wird der nächste große Kampf.“

Blick in die Zukunft

Interessant war am Rande des Berlin-Spiels, welche Einblicke Wild-Wings-Geschäftsführer Stefan Wagner in einem Interview bei „Magenta Sport“ gewährte.

Fakt ist, dass bis auf Joacim Eriksson alle Verträge bei den Schwenninger Spielern nach dieser Saison auslaufen. Die Zukunftsplanungen, so verrückt sich das nach dem erst vierten Spieltag anhören mag, haben begonnen.

„Wir sind dran und natürlich im ständigen Austausch auch mit den Spielerberatern. Die Jungs wissen, was wir hier noch vorhaben – wir wissen in etwa über die Pläne von ihnen Bescheid. Ziel ist es für uns, weiterhin ein attraktiver Standort zu sein. Dies vereinfacht auch unsere Planungen“, erkärte Stefan Wagner.

Siegtorschütze Tyson Spink versichert aber, „dass ich im hier und jetzt lebe. Das nächste Jahr ist noch weit weg. Für mich geht es darum, jeden Tag der Mannschaft zu helfen.“ Besser als wie beim Penaltyschießen am Sonntag kann es der Top-Stürmer nicht tun.