Für Steve Walker ist das Trainingscamp in Kreuzlingen ein sehr wichtiges Element in der Vorbereitung. Foto: Roland Sigwart

Die Neckarstädter sind beim Bodensee-Cup in Kreuzlingen der Titelverteidiger. Aber dem neuen Schwenninger Coach sind andere Dinge am Wochenende viel wichtiger.

„Wir haben hier wunderbare Bedingungen und eine große Hitze“, lacht der neue Wild-Wings-Coach Steve Walker am Donnerstag kurz vor der Mittagszeit in Kreuzlingen. Seit Mittwochnachmittag absolvieren die Schwenninger Eishockeyprofis ihr Trainingscamp wenige Meter vom Bodensee entfernt. Die Wege zwischen der Eishalle, dem Mannschaftshotel und dem „Sportstrand“ am See sind kurz. Die gute Laune von Steve Walker passt optimal zu den tollen Rahmenbedingungen.

Warum Steve Walker Trainingslager so schätzt

Der 50-Jährige erklärt, warum die vier Tage mit der Mannschaft am Bodensee so elementar wichtig in dieser Phase der Saisonvorbereitung sind. „Die Familienväter können einmal komplett vom Alltagsprogramm daheim abschalten. Die Kommunikation spielt eine sehr große Rolle. Die Spieler lernen sich in diesem Rahmen noch besser kennen. Es geht nicht allein ums Eishockey, sondern auch um gemeinsamen Spaß in der Freizeit. Je besser die Chemie ist, umso besser ist dann auch das Miteinander im Spiel“, ist Steve Walker überzeugt.

Was alles in den nächsten Tagen ansteht

Ein Beispiel: Am Mittwochnachmittag gleich nach der Ankunft des Teams lud Athletik-Coach Hendrik Kolbert zu einem Beachvolleyball-Turnier ein. Am Donnerstag wurde in der Kreuzlinger Eishalle trainiert. Für den Nachmittag war das nächste sportliche Turnier am See geplant.

Aber natürlich geht es mit der Turnierteilnahme beim Bodensee-Cup für die Wild Wings um den eigentlichen Kern. Steve Walker möchte in den beiden Partien gegen den Schweizer Erstligisten SC Langnau Tigers (Freitag, 19.45 Uhr) und am Samstag gegen das Schweizer Zweitliga-Team HC Thurgau (Samstag, 19 Uhr) – im Vergleich zu den ersten Testspielen – eine Weiterentwicklung sehen. „Wir wollen noch schnellere und bessere Entscheidungen treffen und möchten verstärkt an diesem Wochenende auf unsere Defensivarbeit schauen.“

Die Rotationsmaschine bleibt noch an

Alle Spieler sind fit. Joacim Eriksson beginnt im Tor am Freitag gegen Langnau – am Samstag gegen den HC Thurgau bekommt Cody Brenner seine nächste Bewährungschance. Als überzählige Spieler schauen zunächst Alex Karachun, Ken André Olimb und Viktor Buchner zu. Steve Walker will an diesem Wochenende ein letztes Mal in der Vorbereitung noch einmal personell kräftig rotieren und ausprobieren.

Der nicht alltägliche Turniermodus

Der Bodensee-Cup hat sich inzwischen den Spengler-Cup als Vorbild genommen. Anstatt wie gewohnt vier Mannschaften starten bei dieser Auflage nun sechs Teams. Neben den Wild Wings, dem HC Thurgau, den SCL Tigers sind auch die Augsburger Panther, die SC Rapperswil Jokers und der ESV Kaufbeuren dabei. Jedes Team hat zwei Spiele. Da aber Rapperswil aufgrund seiner Teilnahme an der Champions Hockey League nur eine Partie am Wochenende bestreiten kann, gibt es bei diesem Turnier eine „Spielgemeinschaft“ mit Kaufbeuren. Der DEL2-Ligist bestreitet dann die zweite Partie von Rapperswil. Klingt kompliziert, dürfte aber dem Bodensee-Cup frischen Wind verleihen.