Wenn Schwenninger an der Nordsee feiern. So eben hat Brandon DeFazio die Wild Wings mit 1:0 in Führung gebracht – am Ende stand für die Gäste ein überragendes 3:2. Foto: Eibner/Wagner

Die Wild Wings haben am Freitagabend in der DEL bei den bis dahin ungeschlagenen Bremerhaven Pinguins nach einer starken Leistung mit 3:2 gewonnen. Die Schwenninger Fans werden beim Blick auf die Tabelle (4. Platz – vier Siege aus den ersten sechs Spielen) wohl gerade etwas ins Schwärmen geraten.

Die Schwenninger zeigten über die 60 Minuten in Bremerhaven einen konstant guten Auftritt mit viel Herz und hielten die Norddeutschen bis zum Ende in Schach.

Marvin Cüpper lobt sein Team

Erstmals in dieser Saison stand bei den Schwenningern Marvin Cüpper im Tor – Joacim Eriksson genoss also gegen Bremerhaven eine verdiente Pause. Der am Freitag stark haltende Cüpper war nach dem 3:2-Sieg glücklich: "Unser Team hat heute sehr hart dafür gearbeitet, um über die 60 Minuten konstant zu sein."

Die Wild Wings begannen sehr strukturiert und aggressiv. Als auf Seiten der Norddeutschen Tim Lutz die erste Strafe des Abends (7.) kassiert hatte, nutzten die Gäste sofort das Powerplay zur 1:0-Führung. Der Schuss von Sebastian Uvira war vor dem Bremerhavener Tor von Keeper Brandon Maxwell hängengeblieben – Brandon DeFazio erkannte seine Chance und erzielte (8.) seinen ersten Saisontreffer.

Mitch Wahl warnt vor zu vielen Strafen

Anschließend kamen die Bremerhavener zu zwei Powerplay-Situationen, doch weder Jan Urbas (drei Möglichkeiten), Alexander Friesen noch Ross Mauermann konnten zum 1:1 treffen. Bis zur ersten Drittelspause überstanden die Neckarstädter insgesamt drei Unterzahlspiele und führten mit 1:0. Gäste-Stürmer Mitch Wahl forderte aber für die restliche Spielzeit von seinem Team: "Wir müssen unbedingt von der Strafbank wegbleiben."

Der zweite Abschnitt

Im zweiten Drittel waren erst 42 Sekunden gespielt, als die Pinguine einen Aufbaufehler von Schwenningen durch Niklas Andersen zum 1:1 nutzten. Doch dann machten die Wild Wings genau den richtigen Schritt: Sie legten den Vorwärtsgang ein. In diesem Mittelabschnitt musste einem schon Angst und Bange um den Verschleiß des Türschlosses zur Bremerhavener Strafbank werden, denn nun gab es dort ein ständiges Kommen und Gehen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch kassierte allein in dieser Phase vier Strafen. Die Schwenninger Gäste nutzten ihre Chancen eiskalt zur 3:1-Führung aus. Zunächst hatte Tylor Spink (34.) getroffen. Dann erhöhte Phil Hungerecker (37.) mit seinem ersten Saisontreffer im Powerplay. Mit 1:3 lag der vermeintliche Favorit von der Nordsee also vor dem Schlussdrittel zurück. Eine starke Ansage der Schwenninger! Bremerhavens Torschütze Niklas Andersen war in der letzten Pause sauer: "Wir kassieren viel zu viele Strafen. Aber ich glaube noch an eine Aufholjagd von uns."

Das letzte Drittel

Doch im Schlussabschnitt wuchs Wild-Wings-Torhüter Marvin Cüpper über sich hinaus. Zwar verkürzte Alex Friesen 102 Sekunden vor dem Ende auf 2:3. Aber mehr war für die Pinguins nicht mehr drin.

Am Sonntagabend kommt Bietigheim

Für die Wild Wings geht es am Sonntag (19 Uhr) mit dem baden-württembergischen DEL-Derby daheim gegen Bietigheim weiter.

Die Statistik

Bremerhaven – Wild Wings: 2:3 (0:1/1:2/1:0). Tore: 0:1 DeFazio (7:35/5:4 – Assist: Uvira), 1:1 Andersen (20:42 –Friesen, Uher), 1:2 Tyson Spink (33:50 – Tylor Spink und Hungerecker), 1:3 Hungerecker (36:56/5:4 – Indrasis und Lajunen), 2:3 Friesen (58:18/6:5 – Vikingstadt). Strafen: Pinguins: 12 – Wild Wings: 12. Schiedsrichter: Marc Iwert/Gordon Schukies. Zuschauer: 3556.