Insgesamt – bis auf wenige Unebenheiten – können die Wild Wings auf eine erfolgreiche DEL-Saison 2024/25 zurückblicken. Foto: Eibner

Die Wild Wings nach ihrer DEL-Saison 2024/25: Wir ziehen eine Bilanz – wie immer von A bis Z. Die Auswärtsschwäche kostete wohl auch die direkte Playoff-Qualifikation. Noch nie waren die Zuschauerzahlen so großartig.

Zum zweiten Mal in Folge haben die Wild Wings in der DEL die Playoffs erreicht. Die Zuschauerzahl bei den Heimspielen erreichte eine Bestmarke. Aber es gab auch Handicaps, die eine Direkt-Qualifikation für die K.o.-Runde verhinderten. Das war die Runde der Wild Wings.

 

Zahlen und Fakten

A ... wie Auswärtsbilanz: Diese blieb die Achillesferse der Schwäne. In dieser Saison lagen die Schwenninger mit 24 Punkten auf Rang zehn der DEL-Auswärtstabelle. In der Runde 2023/24 waren es noch 26 Zähler gewesen, die auf fremden Eis geholt wurden. Die konstante Auswärtsschwäche war auch ein Grund für das Pre-Playoff-Ausscheiden gegen Nürnberg. Alex Karachun nennt einen Grund: „Es ist offensichtlich noch so, dass wir Probleme mit der größeren Eisfläche auswärts haben. Diese Defizite müssen wir zukünftig unbedingt abstellen.“

B ... wie Bullystatistik: Nach der Hauptrunde lagen die Neckarstädter hier auf Rang 8 mit 45,46 Prozent – in den drei Pre-Playoff-Spielen gegen Nürnberg stand die Erfolgsquote nur bei 37,61 Prozent. Das Bullyspiel ist seit Jahren bei den Wild Wings ausbaufähig.

C ... wie Captain: Thomas Larkin füllte die Rolle optimal aus. Wie wichtig er für das Team ist, zeigte sich abschließend bei seinem verletzungsbedingten Fehlen in den Pre-Playoffs.

D ... wie Defensive: 155 Gegentore in der Hauptrunde stellten einen Mittelwert der Liga (Platz 7) dar. Ein Jahr zuvor hatten die Schwäne zehn Gegentreffer weniger kassiert.

E ... wie Etat: Dieser dürfte bei den Wild Wings in dieser Saison bei rund 9,7 Millionen Euro gelegen haben. Tendenz: leicht steigend – dank seit vielen Jahren treuer Sponsoren.

F ... wie Fairplay-Wertung: Mit 510 Gesamtminuten lagen die Schwenninger nach der Hauptrunde auf Rang zehn der Fairplay-Tabelle. Interessant hier auch der Blick auf die drei Pre-Playoffspiele: Während die Nürnberger insgesamt 48 Minuten lang auf der Strafbank saßen, kamen die Blau-Weißen nur auf 26 Minuten in den drei Partien.

G ... wie Goalies: Joacim Eriksson verzeichnete in der Hauptrunde eine Fangquote von 90,2 Prozent. In den Pre-Playoffs steigerte er sich auf 91,11 Prozent. Michael Bitzer kam in der Hauptrunde auf 88,0 Prozent. In den Pre-Playoffs wurde er nicht eingesetzt.

H ... wie Heimstärke: Schwenningen war mit 47 Punkten in der Hauptrunde in der eigenen Halle das fünftbeste Team. Der Vergleich zur Saison 2023/24: Hier standen die Wild Wings an der Spitze mit 59 Zählern.

I ... wie Ingolstadt: Der souveräne Hauptrunden-Meister wäre in den Playoffs der Viertelfinalgegner von Schwenningen gewesen.

Zach Senyshyn war der Top-Torjäger der Wild Wings. Foto: Eibner-Pressefoto

J ... wie Joker: Beim 7:3-Sieg im November in Nürnberg rutschte Mirko Höfflin erst kurzfristig ins Team und nutzte seine Chance mit einem Hattrick.

K ... wie Hendrik Kolbert: Der Athletik-Coach ist seit Jahren ein sehr wichtiger Mann im Trainerteam. Sein Wissen und Können hat sich in Deutschland herumgesprochen, inzwischen betreut der Allround-Sportler auch die DEB-Auswahl.

L ... wie Line-ups: Es dauerte relativ lange in dieser Saison, bis Coach Steve Walker seine idealen Angriffsreihen gefunden hatte. Bemerkenswert vor allem: Die letztjährige Paradesturm mit Zach Senyshyn, Kyle Platzer und Alex Karachun spielte kaum noch zusammen. Walker wollte die Stärken breiter auf vier Reihen verteilen

M ... wie Mannheim: Schwenningens Erzrivale for ever. In dieser Hauptrunde stand es nach den vier Duellen 3:1 für die Adler. Ein Highlight war für die Wild Wings der großartige 6:2-Heimsieg gegen Mannheim am 29. November.

N ... wie Nürnberg: Der Gegner in den Pre-Playoffs. Die Wild Wings lieferten sich mit den Ice Tigers drei ausgeglichene und spannende Duelle. Die Franken ärgern nun Ingolstadt im Viertelfinale.

O ... wie Offensive: Ein erfreulicher Aspekt. Die Schwenninger erzielten in den 52 Hauptrundenspielen 160 Tore – viertbestes Team in der Liga. 

P ... wie Powerplay: Ein großes Problemfeld in der Hauptrunde – nur 19,25 Prozent Erfolgsquote bedeuteten lediglich Rang 11. In den Pre-Playoffs erfolgte eine leichte Steigerung auf 22,2 Prozent.

Q ... wie Qualität: Rein von der Papierform her besaßen die Wild Wings einen stärkeren Kader als im Vorjahr. Aber auch viele DEL-Konkurrenten hatten an Qualität zugelegt. 

R ... wie Ritchie: Eine der besten Nachverpflichtungen bei den Wild Wings in den vergangenen Jahren: Ritchie war sehr präsent, erfahren, clever und torgefährlich. Ihn sollten die Schwenninger unbedingt nun halten. 

S ... wie Spink-Brüder: Tyson Spink ist bei den Wild Wings der Topscorer der Saison mit 23 Toren, 25 Assists und 48 Punkten.

Sein Zwillingsbruder Tylor spielte ebenfalls eine erfolgreiche Runde – er steht bei den Vorlagen (25 Assists) zusammen mit Tyson knapp hinter dem Assist-Besten Ben Marshall (26).

T ... wie Top-Torjäger: Zach Senyshyn war hier mit 28 Treffern (Hauptrunde und Pre-Playoffs) Schwenningens Bester. Dies bedeutet für ihn aktuell Platz 2 in der DEL-Torjägerliste. 

U ... wie Unterzahl: In der Hauptrunde waren die Schwäne mit 80,00 Prozent hier sechstbestes Team. In den drei Pre-Playoffspielen kassierten die Wild Wings kein Gegentor im Penaltykilling! 

V ... wie Verlängerung: Die Wild Wings waren im vergangenen Herbst in der DEL die „Könige“ der Verlängerungen. Insgesamt 17 Mal ging es für Schwenningen in die Verlängerung. Sieben Mal musste anschließend auch noch ein Penaltyschießen die Entscheidung bringen.

W ... wie Walker: Der Chefcoach, seit knapp zwei Jahren bei den Wild Wings, gilt inzwischen als einer der besten DEL-Trainer. Steve Walker prägt die Mannschaft mit einer klaren Handschrift und taktischen Struktur. Seine Stärke ist auch seine smarte Teamführung. Er ist ein Glücksfall für Schwenningen.

X ... wie x-fache Fehlentscheidungen: Die Wild Wings mussten sich mit zu vielen umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen in dieser Saison herumärgern. Besonders krass war es in den drei Pre-Playoff-Spielen, als für beide Teams jeweils eine klare Linie der Schiris nicht erkennbar war. Die Qualität in diesem Bereich muss in der DEL in den kommenden Jahren insgesamt verbessert werden

Y ... wie Youngster: Angreifer Philip Feist zählt zu den großen positiven Überraschungen im Schwenninger Team. Stark entwickelt hat sich auch Verteidiger-Talent Arkadiusz Dziambor. U23-Stürmer Daniel Neumann stagnierte in den vergangenen Monaten. Der aus Ingolstadt verpflichtete Daniel Schwaiger kam nur zu zehn DEL-Einsätzen, sammelte ansonsten viel Spielpraxis beim Kooperationspartner Freiburg.

Z ... wie Zuschauer: In diesem Punkt war es eine Traumsaison für die Wild Wings. Noch nie war der Schnitt bei den Heimspielen in der Hauptrunde mit 4847 Besuchern so hoch. Zusammen mit dem einen Pre-Playoff-Heimspiel war die Helios Arena 12-mal ausverkauft.