Die Neckarstädter und Nürnberg liegen vor dem entscheidenden Duell am Donnerstag auf Augenhöhe. Bei Schwenningen kristallisieren sich plötzlich einige „Playoff-Monster“ heraus. Was für Coach Steve Walker im „Endspiel“ ausschlaggebend sein könnte.
Diese Preplay-off-Serie zwischen Schwenningen und Nürnberg ist fantastisch. Es ist ein Spektakel zwischen zwei Teams, die absolut auf Augenhöhe sind. All inclusive: geniale Tore, laufend wechselnde Gefühlslagen zwischen den Teams, 120 Minuten lang schon eine sehr hohe Intensität, Fans, die begeistert mitgehen und außerdem fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen, die für jede Menge – teilweise sehr unterhaltsamen – Diskussionsstoff sorgen.
Fast schade, dass dieses Duell mit Spiel 3 am Donnerstag (19.30 Uhr) in Nürnberg schon zu Ende geht. Auf den Sieger wartet ab Sonntag dann im Play-off-Viertelfinale der Hauptrunden-Champion Ingolstadt.
Steve Walker freut sich
Selbst Schwenningens Coach Steve Walker geriet nach dem 3:1-Heimsieg am Dienstag im „Hexenkessel“ Helios Arena ins Schwärmen: „Es ist eine sehr emotionale Serie. Es ist großartig, den Spielern dabei zuschauen zu können.“ Walkers Nürnberger Trainerkollege Mitch O’Keefe empfindet es genauso: „Da stecken sehr viele Emotionen drin. Jeder kleinste Fehler wird vom Gegner bestraft.“
Steve Walker zeigte sich glücklich darüber, „dass die Jungs nach der Pause – aufgrund der zerbrochenen Scheibe – sehr gut weitergemacht haben und dann im letzten Drittel besonders in der Defensive einen super Job ablieferten.“
Mitch O’Keefe brachte hingegen einen großen Kritikpunkt bei seinem Team an: „Wir haben zu viele Strafen kassiert. So konnten wir hier nicht gewinnen.“
Einige „Play-off-Monster“
Ein Aspekt bei den Wild Wings ist aktuell besonders bemerkbar. In einer geschlossenen Mannschaft entpuppen sich einige Spieler nun als „Play-off-Monster“. Allen voran der 1,91-Meter-Mann Brett Ritchie, aber nicht nur wegen seiner bisher schon drei Treffer in der Serie. Der Stürmer mit den 401 NHL-Spielen ist sehr präsent, agiert richtig clever und hat offensichtlich in der schönsten Eishockeyzeit auch sehr viel Spaß. „Wir sind glücklich, dass wir ihn noch nachverpflichten konnten“, freut sich Steve Walker. Ritchie zeigt sich angetan von der Atmosphäre in der Helios Arena: „Unsere Fans nehmen uns mit ihrer Energie mit.“
Außerdem aktuell stark drauf: Will Weber – die Rückkehr des erfahrenen Verteidigers war ein großer Pluspunkt bei Schwenningen in Spiel 2. Alex Trivellato verrichtete am Dienstag hinten hervorragende Abräumarbeit. Angreifer Brandon McMillan blüht auf. Ein Sebastian Uvira, ein Alex Karachun und auch die Spink-Zwillinge genießen diese „Do-or-Die“-Spiele förmlich. Die Formkurve von Kyle Platzer zeigt nach oben, Mit Zach Senyshyn ist immer zu rechnen – und sehr souverän wirkt Torhüter Joacim Eriksson. Die Wild Wings besitzen insgesamt mehr Erfahrung als Nürnberg – vielleicht auch ausschlaggebend im „Endspiel“ am Donnerstag. Steve Walker setzt noch auf zwei weitere Punkte in diesem „Alles-oder-Nichts-Spiel“: „Eine 1:0-Führung kann sehr wichtig sein und es wird eine Rolle spielen, welches der beiden Teams seine bisherigen Fehlerquellen besser in den Griff bekommt.“
Die Vorbereitung
Am Mittwoch war freiwillig eine 25-minütige Eiszeit angesetzt. Per Video studierten die Wild Wings noch einmal die Laufwege der Nürnberger und Bully-Situationen. Die leicht angeschlagenen Spieler wurden behandelt. Um acht Uhr am Donnerstag wird der Teambus vom Parkplatz an der Helios Arena in Richtung Nürnberg abfahren. Das Tageshotel in der Franken-Metropole wird gegen Mittag bezogen. Nach dem Essen ist noch ein wenig Ruhe angesagt. Und dann geht es hinein – in den dritten, entscheidenden „Kracher“ gegen Nürnberg.