Was für ein Play-off-Monster: Brett Ritchie traf in dem Krimi gegen Nürnberg doppelt. Foto: Roland Sigwart

Schwenninger bezwingen in Spiel 2 der Serie Nürnberg in der ausverkauften Helios Arena in einem großen Kampfspiel mit 3:1. Am Donnerstag fällt die Entscheidung in Franken. Gegner im Viertelfinale ist dann ab Sonntag Hauptrundensieger ERC Ingolstadt.

Die Wild Wings haben in der Pre-Playoff-Serie „Best of 3“ daheim gegen Nürnberg nach einer starken Leistung in der ausverkauften Helios Arena mit 3:1 verdient gewonnen. Jetzt fällt am Donnerstag (19.30 Uhr) in Nürnberg die Entscheidung, welches Team noch in das Play-off-Viertelfinale einzieht.

 

Will Weber ist überraschend zurück

Bei den Schwenningern gab es eine Überraschung in der Startaufstellung. Der erfahrene Verteidiger Will Weber, sehr wichtig, kehrte nach auskurierter Oberkörperverletzung zurück in die Mannschaft. Weiterhin fehlt aber der verletzte Kapitän Thomas Larkin.

Joacim Eriksson stand im Tor – bei Nürnberg hielt Leon Hungerecker.

Vor dem Spiel wurde Schwenningens Verteidiger Alex Trivellato, der auch in kommenden Saison das Wild-Wings-Trikot tragen wird, für sein 500.DEL-Spiel geehrt.

Das erste Drittel

Die Ice Tigers begannen stark mit einem aggressiven Forechecking in den ersten Minuten. Aber die Wild Wings konnten sich von dem ersten Druck befreien und gingen in der 9. Minute mit 1:0 (Powerplay) in Führung: Jordan Murray hatte abgezogen – Torschütze Brett Ritchie umkurvte kurz Leon Hungerecker und schob die Scheibe ein. In den Folgeminuten besaßen die Neckarstädter (Daniel Neumann, Philip Feist) gute Chancen, um zu erhöhen.

Doch es kam anders: In der 16. Minute passierte Schwenningens Verteidiger Arkadiusz Dziambor neben dem eigenen Tor ein Scheibenverlust – der baldige Neu-Münchner Jeremy McKenna schoss zum für die Franken zu diesem Zeitpunkt etwas schmeichelhaften 1:1 ein.

In der ersten Drittelspause war Schwenningens Angreifer Matt Puempel ehrlich: „Wir hatten nach dem 1:0 das Momentum. Der Gegentreffer hat uns etwas den Stecker gezogen. Schauen wir, wie es nun weitergeht.“

Das zweite Drittel

Gut ging es für die Schwäne weiter. Nach nur 28 Sekunden im Mittelabschnitt erzielte Brett Ritchie das 2:1, nachdem sich Alex Karachun hervorragend ab der neutralen Zone durchgetankt hatte. Das Momentum war wieder bei den Wild Wings. Doch acht Minuten später zersplitterte nach einem Zweikampf die Scheibe neben der Schwenninger Bank – für 21 Minuten war die Partie unterbrochen. Doch mit der gleichen Intensität wie vor dem Scheibencrash ging es weiter. Es wurde immer mehr ein Abnutzungskampf zwischen beiden Teams.

Die Wild Wings konnten ein doppeltes Überzahlspiel nicht nutzen, dann scheiterten der sehr präsente Brett Ritchie und Tylor Spink knapp. Mit der 2:1-Führung für die Schwäne ging es in den Schlussabschnitt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Straubing mit einem 1:0 in Frankfurt das Play-off-Viertelfinale gegen Berlin schon erreicht.

Das dritte Drittel

In der Schlussphase war es unglaublich, wie die Wild Wings von ihren Fans lautstark weiter nach vorne gepusht wurden. Das Spiel stand auf Messers Schneide. In der 53. Minute besaß Tyson Spink eine gute Chance. Brutal, was die Schwenninger nun vor einem souveränen Eriksson wegverteidigten. Neun Sekunden vor dem Ende machte Brandon McMillan mit dem 3:1-Empty-Net-Goal alles klar. Um 22.31 Uhr war der Thriller am Dienstagabend beendet.

Statistik

Wild Wings – Nürnberg 3:1 (1:1, 1:0,1:0). Tore: 1:0 Ritchie (8:30/5:4 – Assists: Murray, Uvira), 1:1 McKenna (15:36 –Barratt, Graber), 2:1 Ritchie (20:28 – Karachun, Platzer), 3:1 McMillan (59:51/5:6).Strafen: Wild Wings: 12 – Nürnberg: 20.Schiedsrichter: Kohlmüller/MacFarlane.

Zuschauer: 5070 (ausverkauft – darunter 50 Nürnberger Fans).