Die aktuelle Stimmung bei den Wild Wings – hier Philip Feist – nach der 3:6-Niederlage gegen Berlin? Eine Mischung aus Ernüchterung, Sachlichkeit, aber auch großer Trotzreaktion. Foto: Roland Sigwart

Neckarstädter nehmen in diesem unglaublichen Pre-Playoff-Krimi weiter eine tragende Rolle ein. Coach Steve Walker sagt: „Wir sind eine widerstandsfähige Truppe.“

Ein Pünktchen gegen Berlin hätte am Dienstagabend gereicht. Nur ein Zähler, um die Pre-Playoff-Teilnahme einzutüten. Irgendwie nur in die Verlängerung reinkommen.

 

Aber die Wild Wings schafften es gegen sehr effektive Eisbären einfach nicht. Am Ende stand eine schmerzhafte 3:6-Heimniederlage.

Dennoch können es die Schwenninger am letzten Hauptrundenspieltag am Freitag in Ingolstadt weiter aus eigener Kraft schaffen. Es ist verrückt. Die Schwäne straucheln seit Anfang Februar regelmäßig – aber den direkten Konkurrenten passiert das von Spieltag zu Spieltag irgendwie ebenso.

Die Ausgangslage der Wild Wings

Die Wild Wings (9./68) gastieren am Freitag beim souveränen Hauptrunden-Meister Ingolstadt. Das gegenüber der Konkurrenz sehr vorteilhafte Torverhältnis der Schwenninger (plus 1) könnte noch eine Schlüsselrolle in der Endabrechnung spielen. Sogar bei einer Niederlage – sollten die Direktkonkurrenten mitspielen – könnte es für die Wild Wings reichen. Fakt ist, die Schwenninger wollten es schon vorher klar machen – nun geht es für sie in dieses „ungeliebte“ Endspiel.

Was die Wolfsburger am Freitag erwartet

Die Wolfsburger (10./68) zogen am Dienstag mit ihrem 5:2-Sieg gegen Straubing mit den Neckarstädtern punktemäßig gleich. Die Grizzlys haben das eminent schwere Spiel am Freitag beim Abstiegskandidaten Düsseldorf vor sich. Die Luft wird im PSD Bank Dome brennen. Es ist für die DEG das „Existenzspiel“. Explosionsgefahr beim achtmaligen deutschen Meister. Abstieg = Super-Gau.

Warum auch Frankfurt noch gute Chancen besitzt

Die Frankfurter Löwen (11./66) unterlagen am Dienstag mit 0:3 in Mannheim und haben im Kampf um die beiden noch offenen Pre-Playoff-Plätze die schlechteste Ausgangsposition. Bei den bereits qualifizierten Nürnbergern (8.) stehen die Chancen für die Hessen so schlecht nicht. Vielleicht schalten die Ice Tigers – im Hinblick auf die am Sonntag bereits startenden Pre-Playoffs – schon einen Gang runter, vielleicht auch nicht.

Bei den Wild Wings herrscht nach der schmerzhaften Heimniederlage gegen Berlin stimmungsmäßig eine Mischung aus Ernüchterung und Sachlichkeit. Aber es gibt auch eine große Trotzreaktion.

Steve Walker und Ben Marshall

Coach Steve Walker differenzierte die Leistung seiner Mannschaft gegen die Eisbären: „Im ersten Drittel haben wir es sehr gut gemacht und durch das erste Powerplay konnten wir ein bisschen das Momentum auf unsere Seite ziehen. Insgesamt haben wir uns über die ersten Strecken des Spiels sehr gut gefühlt, gaben dann aber die Tore etwas zu leicht ab. Im letzten Drittel hat es Berlin dann einfach gut gemacht. Am Ende habe ich dann bei unserem Team auch ein wenig Müdigkeit gespürt – sowohl mental als auch körperlich. Aber wir sind eine widerstandsfähige Truppe und wissen, was am Freitag auf dem Spiel steht.“

Schwenningens Ben Marshall sieht es ähnlich wie sein Trainer: „Wir haben in den ersten 30 Minuten sehr gut gespielt, dann passierten uns zu viele kleine Fehler.“ Der Top-Verteidiger, der bei den Wild Wings bereits verlängert hat, sieht zwar für sein Team am Freitag in Ingolstadt „natürlich eine große mentale Herausforderung, doch wir hatten ja nun schon einige Spiele auf Play-off-Niveau. Wir werden sehr gut vorbereitet sein und haben es immer noch selbst in der Hand.“