Der erste Saisontreffer der Wild Wings. Kapitän John Ramage (weißes Trikot) hat soeben zum 1:0 gegen Mannheim getroffen. Foto: Eibner/Zibart

Leidenschaftlich, schlau und taktisch sehr diszipliniert: So gewannen die Wild Wings am ersten DEL-Spieltag 2022/23 das Derby in Mannheim mit 2:1. Aber es war auch ein Resultat einer erfolgreichen Vorbereitungszeit der Schwenninger. Am Sonntag kommt die Düsseldorfer EG

"Wir wollten Mannheim beim Spielen nicht nur zusehen, sondern selbst mitgestalten. Unser Team hat aufopferungsvoll gekämpft und gespielt", lobte Schwenningens Chefcoach Harold Kreis am Freitagabend um 22.15 Uhr bei seinem Rückblick auf ein sehr emotional geführtes Derby. Der Plan, gegen die Adler die Räume im eigenen Drittel eng zu machen und den Gegner aber auch in seinem Abwehr-Drittel laufend zu beschäftigen, so der neue Schwenninger Coach, sei zu weiten Teilen aufgegangen. "Aber jeweils in den letzten fünf Minuten der Drittel standen wir sehr unter Druck. Unterm Strich sind wir ein glücklicher Gewinner."

Der Rückblick von Brandon DeFazio

Schwenningens Torschütze Brandon DeFazio sprach von einer "sehr guten Teamleistung. Wir haben viele Dinge heute richtig gemacht. Ich fühle mich in dieser Mannschaft sehr wohl, das interne Klima ist bei uns ausgezeichnet." Neben der starken Torhüterleistung von Joacim Eriksson stach bei den Wild Wings in der SAP Arena auch die Angriffsreihe mit Ken André Olimb, DeFazio und Miks Indrasis heraus. Olimb war Vorbereiter bei beiden Treffern.

Das meint Adler-Coach Bill Stewart

Adler-Coach Bill Stewart gratulierte den Neckarstädtern: "Wir sind heute auf einen sehr guten und hart spielenden Gegner getroffen. Die Wild Wings haben ihre Tore zu günstigen Zeitpunkten erzielt und hatten somit das Momentum zwei Mal auf ihrer Seite. Joacim Eriksson hat auch den Unterschied ausgemacht", zeigte sich der Mannheimer Trainer aber mit der Leistung seines Teams an sich nicht unzufrieden, auch wenn er die Chancenverwertung bemängelte.

Der Ausblick auf den Sonntag

Harold Kreis und sein Team werden den Derbysieg aber nun schnell abhaken. Am Sonntag (16.30 Uhr) geht es bei der Schwenninger Saison-Heimpremiere gegen die Düsseldorfer EG. Kreis gab zuletzt zu, "dass ich schmunzeln musste, als ich unseren Spielplan erstmals sah". Denn nach Mannheim trifft der 63-Jährige am Sonntag schon auf sein nächstes Ex-Team. Die Düsseldorfer besiegten am Freitag bei ihrem Saisonauftakt daheim den ERC Ingolstadt mit 4:3 nach Verlängerung, was angesichts einer zwischenzeitlichen 3:0-Führung insgesamt zu wenig für das Team um Neu-Trainer Roger Hanson (zuletzt EV Zug) war.

Was zuletzt in Düsseldorf personell alles passierte

Der letztjährige Playoff-Viertelfinalteilnehmer schaffte mit der Verpflichtung des norwegischen Nationaltorhüters Henrik Haukeland, der im Dress von Red Bull München im vergangenen Jahr zu den stärksten Torhütern in der DEL zählte, im Sommer einen Transfercoup. In der Abwehr verließ Marco Nowak die DEG in Richtung Meister Berlin. Neu kam in diesem Bereich aus Iserlohn Alec McCrea.

Im Angriff sticht bei den Neuverpflichtungen Heimkehrer Philip Gogulla hervor, ebenso der Kanadier Stephen Harper aus der AHL. Dafür spielt unter anderem Carter Proft nun für Köln.

Nach dem Sparkurs der vergangenen Jahre haben sich die finanziellen Optionen in Düsseldorf wieder vergrößert – nach der Hauptrunde wollen die Rheinländer unter den ersten Sechs stehen.

Rheinländer mit offensiver Ausrichtung

Erst ab heute beschäftigt sich Harold Kreis in der Spielvorbereitung mit seinem früheren Team "weil natürlich das Scouting von Mannheim bei uns in den vergangenen Tagen absolute Priorität hatte".

Klar ist, dass sein Nachfolger Roger Hansson bei der DEG das einstige Spielsystem von Kreis verändert hat und nun mehr auf eine offensive Ausrichtung setzt.