Erfolgreiche Arbeit: Christof Kreutzer spielt mit den Lausitzer Füchsen nun in den DEL2-Pre-Playoffs gegen Freiburg. Foto: Eibner

Ein früheres Wild-Wings-Quartett steht mit seinen neuen Clubs vor großen Entscheidungen. Der Schwenninger Weg wird von allen Coaches noch intensiv verfolgt und sehr gelobt.

Die Eishockey-Saison 2024/25 biegt in ihre schönste Jahreszeit ein. Viele Entscheidungen fallen in den Ligen. Mittendrin sind auch vier Ex-Schwenninger Trainer.

 

Niklas Sundblad – Dresdner Eislöwen

In der DEL2 hat der frühere Wild-Wings-Trainer Niklas Sundblad mit den Dresdner Eislöwen einiges vor. Die Ostdeutschen schlossen die Hauptrunde auf dem vierten Platz ab. Sechs Niederlagen in Folge ließen die Eislöwen von Platz 1 in den vergangenen Wochen in der Tabelle abrutschen. Der Schwede, seit 14 Monaten in Dresden an der Bande regieführend, rettete zunächst in der vergangenen Saison den Traditionsclub vor dem Absturz in die Oberliga. Dann investierten die Dresdner viel in den personellen Umbruch und hatten bisher in dieser Saison Erfolg.

Ausgerechnet kurz vor den Beginn der Play-offs in der DEL2 steckt Coach Niklas Sundblad mit Dresden in einer Ergebniskrise. Foto: Eibner

Daran hatte auch der frühere Schwenninger Topscorer Travis Turnbull seinen Anteil, der bislang für die Ostdeutschen in 48 Spielen 21 Tore schoss und 19 Assists verbuchte. Sundblad hat seinen Vertrag inzwischen, allerdings vor dem Hintergrund einer großen Erwartungshaltung in Dresden, bis 2027 verlängert. Die Eislöwen haben die DEL-Lizenz beantragt. Im Falle eines sportlichen Aufstiegs wird dem Standort dort in der DEL viel zugetraut. Doch so weit ist es noch lange nicht.

Die Dresdner müssen im Play-off-Viertelfinale erst einmal die Hürde Rosenheim überspringen. Im möglichen Halbfinale wartet dann der Hauptrundensieger Kassel, der ebenfalls den Aufstieg in die DEL packen möchte. Die große Frage wird sein, ob Niklas Sundblad nach sechs Niederlagen in Folge mit dem Team in der K.o-Phase schnell die Kurve bekommt.

Christof Kreutzer – Lausitzer Füchse

Relativ entspannt kann es jetzt der frühere Schwenninger Sportdirektor und Trainer Christof Kreutzer bei den Lausitzer Füchsen angehen lassen. Das Team aus Weißwasser wurde in der Hauptrunde der DEL2 guter Achter und spielt nun in den Pre-Playoffs ab Aschermittwoch gegen den EHC Freiburg in der Serie „Best of 3“.

Der vorzeitige Zweitliga-Klassenerhalt der Füchse gilt in der Lausitz – gemessen an dem relativ kleinen Standort mit aber großer Tradition – als Erfolg. Die Verantwortlichen schätzen die Arbeit von Kreutzer, der vor dieser Saison von Augsburg nach Weißwasser wechselte, sehr und wollen mit dem gebürtigen Düsseldorfer verlängern. Aber noch ist keine Entscheidung gefallen. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Die Zusammenarbeit intern läuft hervorragend. Wir haben deutschlandweit tolle Fans. Aber meine Entscheidung ist noch offen“, betont Christof Kreutzer, der die Chancen für sein Team in der Pre-Playoff-Serie gegen Freiburg mit „50:50“ einstuft.

Kreutzer verfolgt weiterhin intensiv den Weg der Wild Wings und ist voll des Lobes. Er betont: „Sie haben jetzt schon in dieser Saison gezeigt, dass die Entwicklung stimmt. Die Pre-Playoff-Teilnahme sehe ich als großen Erfolg an.“

Alex Dück möchte mit den Bietigheim Steelers bald zurück in die Zweite Liga. Foto: Eibner

Alex Dück – Bietigheim Steelers

Der frühere Wild-Wings-Profi und Nachwuchstrainer Alex Dück ist seit vielen Jahren bekannt dafür, dass er in seiner Karriere nicht den bequemsten Weg geht. In der vergangenen Saison stieg der Doppelstädter bei den Steelers in einer sehr kritischen Phase in der DEL2 vom Co-Trainer zum „Chef“ auf. Auch wenn Dück mit dem Team in der Playdown-Serie scheiterte und in die Oberliga abstieg, waren die Verantwortlichen von der Arbeit des 44-Jährigen überzeugt und verlängerten trotz des sportlichen Absturzes mit ihm.

Alex Dück baute beim Schwenninger Erzrivalen einen neuen Kader auf – die Mannschaft schloss die Hauptrunde in der Oberliga Süd als guter Zweiter ab und startete furios nun ins Playoff-Achtelfinale mit einem 11:0-Heimsieg gegen MEC Saale Bulls Halle. Für die Steelers stürmt nun auch der noch bei Schwenningen mit einem Förderlizenz-Vertrag ausgestattete Viktor Buchner, der bis Ende Januar für Stuttgart spielte.

Axel Kammerer leistet bei seinem Heimatclub EC Bad Tölz in der Oberliga wertvolle Aufbauarbeit mit einigen Talenten. Foto: Eibner

Axel Kammerer – EC Bad Tölz

Der frühere Wild-Wings-Coach arbeitet wieder erfolgreich bei seinem Heimatclub in Oberbayern. Mit Platz fünf nach der Hauptrunde in der Oberliga übertrafen Kammerer und Co. die Erwartungen. Im Playoff-Achtelfinale setzten sich die Tölzer im ersten Spiel mit 3:2 in Essen durch. Kammerers Vertrag wurde vorzeitig bis 2026 verlängert. Er kennt den Club wie seine Westentasche.

Die Bad Tölzer setzen auf regionale Talente. Auch Axel Kammerer hat für die Wild Wings ein großes Lob parat und greift schon vor: „Die vergangene Saison war von Schwenningen überragend. Ich bin gespannt, wie sie sich in den Pre-Playoffs nun schlagen.“