Die Schwenninger Wild Wings springen dank des 4:2-Erfolgs über Schlusslicht Düsseldorf auf den achten Tabellenplatz der DEL. Allerdings wurden die Punkte teuer bezahlt – das Lazarett füllt sich weiter.
Immer wieder Düsseldorf. Am zweiten Weihnachtsfeiertag taten sich die Schwenninger Wild Wings in der ausverkauften Helios-Arena einmal mehr enorm schwer gegen die DEG. Auf dem Papier waren die Schwenninger mit vier Siegen aus den vergangenen fünf Spielen im Rücken gegen den Tabellenletzten favorisiert. Nach einem torlosen ersten Drittel und dem 0:1 durch Tyler Angle in der 33. Minute lief das Team von Headcoach Steve Walker jedoch Gefahr, nach dem 2:4 zuhause am 15. November und dem 2:3 nach Penaltyschießen am 27. September in Düsseldorf auch das dritte Duell mit der DEG zu verlieren. Doch es kam anders.
„Haben einen Weg gefunden“
„Wir haben uns sehr schwer getan, das muss man so ehrlich sagen. Ich denke, dass die DEG immer sehr motiviert ist, hier bei uns zu spielen und das hat man auch heute wieder gemerkt. Aber wir haben am Ende einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen“, freute sich Sebastian Uvira, der Torschütze zum 1:1-Ausgleich, über den Heimsieg. Auch Steve Walker fand lobende Worte für seine Schützlinge: „Es war kein einfaches Spiel. Düsseldorf hat gut verteidigt und hatte mit Henrik Haukeland einen herausragenden Keeper. Aber wir haben uns genügend Chancen herausgespielt, um irgendwann belohnt zu werden. Wir sind drangeblieben und die Fans haben uns motiviert. Wir sind sehr glücklich über die Punkte.“
Überschattet wird dieser weihnachtliche Sieg davon, dass sich das Schwenninger Lazarett weiter füllt. Bereits nach wenigen Minuten musste Phil Hungerecker nach einem harten Bodycheck von Düsseldorfs Bennet Roßmy, der dafür von den Schiedsrichtern frühzeitig in den Feierabend geschickt wurde, das Eis verlassen. Diagnose: Schlüsselbeinbruch. Der 30-Jährige wurde bereits operiert und wird wohl länger ausfallen. Ein weiterer Rückschlag für die ohnehin bereits auf dem Zahnfleisch gehenden Wild Wings. „Natürlich merkst du das auf dem Eis“, meint Uvira – angesprochen auf die aktuell nur spärlich besetzte Bank. „Nach dem Spiel in Berlin haben wir mal ein paar Tage Pause, das wird gut tun. Aber jetzt gerade müssen wir da durch. Morgen im Bus ist schlafen und regenerieren angesagt.“
Auswärts in Berlin zum Jahresabschluss
Denn bereits am Samstagnachmittag (16.30 Uhr) ist der frisch gebackene Tabellenachte zu Gast bei den Eisbären in der Hauptstadt.
Die Berliner sind Tabellenzweiter, gewannen zwischenzeitlich elf Spiele in Folge – suchen jedoch aktuell nach ihrer Top-Form. Drei der letzten fünf Partien gingen verloren, genauso wie beide Aufeinandertreffen mit den Wild Wings in dieser Saison – jeweils 3:4, jeweils nach Verlängerung beziehungsweise Shootout.
Dass das letzte Spiel des Jahres eine große Herausforderung sein wird, ist in Schwenningen allen Beteiligten klar. „Selbst wenn wir komplett fit wären, ist Berlin ein Top-Gegner. Dass wir aktuell so viele Ausfälle haben, macht die Aufgabe natürlich nicht leichter“, so Walker. Immerhin wird Alexander Karachun nach seiner Sperre zurück im Kader sein. Offen ist, wie lange Tylor Spink (Kreislaufstörung am Heiligabend) den Schwenningern fehlen wird.