Heiße "Rush-Hour" vor dem Schwenninger Kasten – mittendrin der Wild-Wings-Rückkehrer Will Weber. Die Neckarstädter boten kämpferisch eine Top-Leistung. Foto: Roland Sigwart

Die Wild Wings haben am Freitagabend gegen den DEL-Spitzenreiter Red Bull München nach großem Kampf unglücklich mit 2:3 verloren. Auf dieser guten Leistung können die Schwenninger aber aufbauen.

Bei den Wild Wings fehlten krankheitsbedingt die beiden Angreifer David Ullström, itch Wahl und auch Verteidiger Alex Trivellato. Für ihn stand – überraschend – der lange verletzte Will Weber nach seiner auskurierten Handfraktur wieder im Kader. Sein Comeback war eigentlich erst für Mitte Dezember geplant. Joacim Eriksson hütete das Tor.

Bei den Münchnern, die gerade ihr klares Ausscheiden im Achtelfinale der Champions Hockey League gegen den EV Zug zu verdauen hatten, war der verletzte Trevor Parkes nicht dabei. Der gebürtige Doppelstädter Yannic Seidenberg ist immer noch aufgrund des Doping-Verdachts bei Red Bull suspendiert.

Der Plan

"Die Grundvoraussetzung, um gegen München eine Chance zu haben", so Schwenningens Coach Harold Kreis vor dem ersten Bully, "ist, dass wir läuferisch und kämpferisch mit ihnen schon einmal auf Augenhöhe sind". Sein Team erfüllte diesen Plan, doch die Gastgeber scheiterten dennoch knapp.

Das erste Drittel

Die Wild Wings starteten sehr gut in das Spiel hinein. Nach nur 90 Sekunden hatte Alex Karachun die mögliche 1:0-Führung gegen Münchens Nationaltorhüter Mathias Niederberger auf dem Schläger – ebenso Brandon DeFazio (5.) und Tylor Spink (8.). Das Schwenninger Team wurde mit der 1:0-Führung in berzahl durch DeFazio (10.) belohnt.

Dann saß Will Weber auf Seiten der Gastgeber gerade mal 16 Sekunden auf der Strafbank, als der Spitzenreiter durch Ben Smith (11.) zum 1:1 ausglich. Beim 1:2 durch Ben Street (13.) machten es den Wild Wings ihrem Gegner viel zu einfach.

Der zweite Abschnitt

Mit Elan kamen die Neckarstädter zwar ins zweite Drittel hinein, doch spielten sie vor dem Tor von Niederberger in diesen Minuten zu kompliziert. Auch das 1:3 wurde Red Bull zu leicht gemacht – Torschütze Andreas Eder stand völlig frei. Die Gäste drückten weiter aufs Tempo, machten aber auch krasse Pass-Fehler, die jedoch weder Phil Hungerecker noch DeFazio zur Resultatsverbesserung nutzen konnten. In der 34. Minute kassierten Schwenningens Kapitän John Ramage und der junge Münchner Filip Varejcka nach einer Prügelei jeweils eine Spieldauer-Strafe.

Nach einem Horror-Abspielfehler von Münchens Top-Scorer Austin Ortega im eigenen Drittel war Johannes Huß mit dem 2:3 (37.) zur Stelle. Hungerecker hätte sogar noch ausgleichen können, ehe Huß in der zweiten Pause erklärte, "dass wir sehr gut im Spiel drin sind, aber auch Phasen haben, in denen wir zu viel zulassen".

Schlussabschnitt wird zum Krimi

Das Schlussdrittel wurde zum Krimi: Die Wild Wings sind nun das bessere Team. Tylor Spink (50.) vergibt eine Riesenchance. Anschließend überstehen die Wild Wings ein 3:5-Unterzahlspiel. In der allerletzten Phase verteidigen die Münchner richtig stark und schaukeln das 3:2 glücklich nach Hause.

Wild Wings – Red Bull München 2:3 (1:2, 1:1, 0:0)

Tore: 1:0 DeFazio (9:48/5:4 – Assists: Pfaffengut und Ramage), 1:1 Smith (10:50/5:4 – Ehliz und Ortega), 1:2 Street (12:18 –Blum), 1:3 Eder (23:22 – McKiernan), 2:3 Huß (36:35 – Karachun)
Strafen: Wild Wings: 17 plus Spieldauer für Ramage/34. – München: 17 plus Spieldauer für Vareujcka /34
Schiedsrichter: Ansons/Kopitz
Zuschauer: 3832.