Wild-Wings-Stürmer Tylor Spink schreit seine Freude heraus. In der Verlängerung traf er gegen Frankfurt zum entscheidenden 3:2. Foto: Eibner/Lägler

Die Wild Wings haben in der DEL am Sonntagabend bei starken Frankfurter Löwen mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen. Tylor Spink traf entscheidend.

45:23 hieß das Schussverhältnis nach den 62 Minuten für Frankfurt! Aber die Schwenninger, die erst ab dem letzten Drittel eine wirklich gute Leistung zeigten, fuhren als Sieger mit zwei Punkten nach Hause. So etwas nennt man auch "brutale Effektivität".

Harold Kreis: "Es gab Phasen, da hatten wir Probleme"

"Diese zwei Punkte unterschreibe ich sofort. Frankfurt war für uns der erwartet schwere Gegner. Es gab Phasen im Spiel, in denen wir unsere Probleme hatten", so Schwenningens Coach Harold Kreis, der aber auch wusste, dass sein Team im Oktober bereits das elfte Spiel absolviert hatte.

Vor dem ersten Bully gab es im Schwenninger Lager am Sonntagnachmittag eine dicke personelle Überraschung. Neuzugang David Ullström fehlte nach zwei guten Leistungen in seinen ersten beiden Spielen für Schwenningen nun in Frankfurt. Die offizielle Begründung der Wild-Wings-Verantwortlichen für das Fehlen des Schweden: "Eine kurzfristige Maßnahme im Sinne der Belastungssteuerung."

Die Wild Wings mussten – wie am Freitag gegen Nürnberg (5:2) – erneut mit fünf Verteidigern auskommen. Der junge Kai Zernikel war nach seiner Grippe noch nicht wieder fit. Im Tor stand Joacim Eriksson.

Eine Hiobsbotschaft gab es auch für die Frankfurter. Top-Scorer Brendan Ranford hatte sich bei der 1:5-Derbyniederlage in Mannheim am Freitag eine Verletzung am Kreuzband zugezogen. Weitere Untersuchungen sollen nun klären, wie lange der starke Kanadier ausfällt.

Frankfurt Löwen - Wild Wings: das erste Drittel

Die Partie begann ausgeglichen. Erst in der 13. Minute verzeichnete der Frankfurter Davis Vandane die erste große Chance. Die Löwen rissen nun in der Schlussphase des ersten Drittels das Spiel an sich und hätten bei einer guten Möglichkeit von Dominik Bokk durchaus mit 1:0 in Führung gehen können.

Frankfurt Löwen - Wild Wings: Abschnitt Nummer zwei

Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts machten die Schwenninger offensiv zu wenig (Schussverhältnis 19:8 nach 25 Minuten für die Hessen). Die Gastgeber beherrschten weiter das Spiel – aber die Wild Wings ließen ihre 250 mitgereisten Fans in der 32. Minute jubeln, als Tylor Spink nach Vorarbeit seines Bruders Tyson das überraschende 1:0 erzielt hatte.

Die Schwenninger hatten in dieser Szene auch von dem Fehler des Frankfurter Verteidiger Reid McNeill profitiert. Aber die Löwen bissen nach nur 62 Sekunden zurück mit dem 1:1 durch David Elsner.

Mit dem 1:1 ging es in die zweite und letzte Drittelspause. Allerdings hatten die Wild Wings bis dahin schon 34 Schüsse der Frankfurter hinnehmen müssen. Zu viel. "Wir müssen mehr Zweikämpfe gewinnen. Wir sind leistungsmäßig noch nicht da, wo wir in diesem Spiel sein wollten", kritisierte Schwenningens Verteidiger Alex Trivellato zu diesem Zeitpunkt.

Die entscheidende Phase

Der italienische Verteidiger ging mit bestem Bespiel im Schlussdrittel voran, als er einen Konter über Brandon DeFazio und Sebastian Uvira clever in der 47. Minute zum 2:1 abschloss.

Der Liga-Neuling trat in den Schlussminuten mächtig aufs Gas und wurde 90 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit dem 2:2 durch Carter Rowney belohnt.

In der Verlängerung waren nur 78 Sekunden gespielt, als die Entscheidung fiel. Tyson Spink hatte die Scheibe geschickt "durchgesteckt" auf seinen Bruder Tylor, der erfolgreich zum 3:2 abschloss.

Frankfurt Löwen – Schwenninger Wild Wings 2:3 n.V. (0:0, 1:1 ,1:1, 0:1)

Tore: 0:1 Tylor Spink (31:02, Tyson Spink, Hungerecker), 1:1 Elsner (32:04, Bokk, Rowney), 1:2 Trivellato (46:49, DeFazio/Uvira), 2:2 Rowney (58:30), 2:3 Tylor Spink (61:18, Tyson Spink, Lajunen).
Strafen: Löwen: 2 – Wild Wings: 8.
Schiedsrichter: Schrader/Hinterdobler.
Zuschauer: 5305.