Die Bierakademie Schwenningen hat über Fasnet geschlossen. Foto: Schölzel

Ein Aufschrei unter den Fasnets-Stüble-Liebhabern: Die Bierakademie hat in der diesjährigen Fasnets-Saison geschlossen. Der Inhaber Lothar Anders spricht über die Gründe.

Eigentlich sollte es dieses Jahr zu Fasnet traditionell rund gehen in der Bierakademie in der Schwenninger Kronenstraße. Doch entgegen aller Erwartungen ist Schicht im Schacht: Bis 22. Februar hat die Bierakademie geschlossen.

Bierakademie-Wirt Lothar Anders sieht sich in der Bredouille. Einerseits gehört die Fasnet zu einer der umsatzreichsten Zeiten im Jahr – andererseits steckt hinter der Entscheidung ein unglücklicher Umstand. Personalmangel mache es einfach unmöglich, die Bierakademie über die närrischen Tage offen zu halten.

Es sei eine ordentliche Hausnummer, was da an Geld verloren geht, sagt Anders im Gespräch. Aber, so Anders, gehe es auch um die eigene Gesundheit und der Fasnets-Stress ohne genügend Hilfskräfte sei für diese nicht förderlich.

Problem ist nicht unbekannt

Neben Servicekräften fehlen dem Gastronom auch Türsteher – und die brauche er unbedingt. „Es braucht eine Einlasskontrolle. Den Leuten macht es keinen Spaß wenn drinnen Besoffene randalieren. Außerdem muss man den Jugendschutz einhalten und Ausweise kontrollieren“, erklärt Anders.

Michael Steiger, Inhaber der Fürstenberg Irish-Pubs in Villingen, Schwenningen, Tuttlingen und Dehoga-Kreisvorsitzender, konnte über die Fasnets-Tage in Villingen und Schwenningen die Öffnungszeiten aufgrund der Schließung der Bierakademie zwar sogar ausweiten, doch natürlich kennt auch er das Problem fehlender Arbeitskräfte. So beobachte er etwa, dass immer mehr Lokale einen zusätzlichen Ruhetag in der Woche einführen. „Das kann ich aber niemandem verdenken. Wenn sich das finanziell rentiert, ist das nur gesund, einen zusätzlichen Ruhetag für sich selbst einzubauen.“

Nicht nur die Gastro-Branche ist betroffen

„Wenn es jetzt so kurz vor Fasnet hakt, findet man natürlich niemand so schnell. Da braucht man schon Leute, die wissen wo der Hase langläuft. Sonst gibt es ganz schnell den Super-Gau.“ Steiger sieht das Problem des Personalmangels jedoch nicht nur in der Gastro-Branche: „Wo sind die Leute hin? Überall fehlen Fachkräfte.“

Das bestätigt auch Anders: „Wenn man denkt, durch steigende Inflation werden mehr Jobs gesucht, dann denkt man falsch.“

Motivierte Leute sind gesucht

Eine tolle Branche sei es aber, die Gastronomie, bekräftigt Steiger. „Wenn man jung und flexibel einsetzbar ist, ist es eine gute Gelegenheit, ein paar Hundert Euro mehr im Monat zu verdienen.“

Genau solche Leute suche die Bierakademie: Freundlich, flexibel und motiviert. „Man muss es einfach wollen, alles andere bringen wir dann bei“, so Anders. Nächstes Jahr wolle er an einer neuen Strategie für die närrischen Tage arbeiten. „Man muss sich ja anpassen“, so der Bierakademie-Wirt.

Für die diesjährige Fasnets-Saison geht es jetzt für seine Familie anstatt hinter den Tresen in den Urlaub, Kräfte sammeln, damit es danach weiter gehen kann.

Diese Stüble haben in Schwenningen geöffnet

Urzeitelche Schwenningen
im Elchstall, Silcherstraße 29, Einlass nur ab 18 und kostümiert gegen eine Energiepauschale von 2,50 Euro. Am Samstag, 18. Februar ab 20 Uhr findet die Wickinger-Party statt, alle im Wikinger-Kostüm bekommen einen Shot gratis. Am Sonntag, 19. Februar findet die After-Umzug-Party statt.

Bauchenberg-Hexen-Schwenningen
in der Bildackerstraße 3, täglich geöffnet vom Schmotzigen Donnerstag bis Fasnets-Sonntag, Einlass bevorzugt für Hästräger

BSV07
in der Bürkstraße 25, Donnerstag ab 17 Uhr, Freitag ab 19 Uhr, Samstag ab 14.30 Uhr, Sonntag ab 12.30 Uhr.