Ella Spanier beschäftigte sich mit Mooren. Foto: Umweltzentrum

Eine elfjährige Jungforscherin zeigt, wie Moorschutz und Klimakrise zusammenhängen. Und das am Beispiel des Schwenninger Mooses.

Inmitten der größten klimatischen Krise, die die Menschheit je erlebt hat, rücken natürliche Kohlenstoffspeicher immer mehr in den Fokus der Forschung. Besonders wertvoll sind Moore, da sie große Mengen CO2 binden.

 

Doch was passiert, wenn sie austrocknen? Diese Frage stellte sich die elfjährige Nachwuchsforscherin Ella Spanier aus Tuttlingen. Ella untersuchte in ihrem Projekt, wie sich das CO2-Verhalten von Moorproben verändert, wenn ein Moor austrocknet.

Eine Probe wurde kontinuierlich bewässert, die andere ließ sie austrocknen. Mit einem eigens entwickelten CO2-Messgerät, basierend auf Arduino-Technologie, dokumentierte sie den CO2-Fluss über mehrere Wochen. Das Ergebnis: Austrocknende Moore setzen viel mehr CO2 frei als feuchte, intakte Moore und verdeutlichen so das enorme Potenzial von Mooren als Klimaregulator.

Wichtig für Klimaschutz

„Moore sind entscheidend für den Klimaschutz. Trocknen sie aus, wird gespeicherter Kohlenstoff als CO2 freigesetzt und trägt zur Erderwärmung bei“, erklärt Ella. „Mein Versuch zeigt, wie wichtig der Schutz und die Renaturierung von Mooren sind.“

Ella wurde bei ihrem Projekt von ihrer Mentorin Marie-Luise Dexl vom Peatland Science Center der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf angeleitet. Das Umweltzentrum Schwarzwald-Baar-Neckar mit Sitz in Schwenningen und Markus Röhl von der Hochschule Nürtingen-Geislingen unterstützen das Projekt. „Ella ist ein tolles Beispiel dafür, dass sich auch junge Menschen für Klimaschutz interessieren und das Thema so ihrer Altersgruppe näherbringen können“ sagt Hausleiterin Angie Manton vom Umweltzentrum in Schwenningen.

„Aufruf an Gesellschaft“

„Diese Forschung ist nicht nur wissenschaftlich, sondern auch ein Aufruf an die Gesellschaft“, so Ella weiter. „Durch Renaturierung und Schutz intakter Moore können wir aktiv den CO2-Ausstoß verringern und der Klimakrise entgegenwirken.“

Für ihre Forschungsarbeit erhielt Ella Spanier einen ersten Platz bei Jugend forscht Regionalwettbewerb in Tuttlingen und darf ihr Projekt im April beim Landeswettbewerb vorstellen.

Ellas Erfolg zeigt, wie junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wertvolle Beiträge zum Verständnis des Klimawandels leisten und so auch ihrer Altersgruppe den Klimaschutz näherbringen können, teilt das Umweltzentrum mit. Ihr Projekt unterstreicht die Bedeutung des Moorschutzes als Teil der Lösung der Klimakrise.