So schnell kann es gehen: Marius Möchel (Mitte) verteidigt jetzt für die Wild Wings. Foto: Roland Sigwart

Eishockey: Neue Variante: In Ingolstadt spielt Stürmer Marius Möchel nun hinten.

Die nächste Ausfahrt für die Wild Wings in der Gruppe Süd der DEL heißt am Dienstag (Spielbeginn: 18.30 Uhr) Ingolstadt. Die Schwenninger wollen sich für ihre 4:6-Heimniederlage gegen München rehabilitieren. Coach Niklas Sundblad wartet mit einer interessanten Personal-Rochade auf: Angreifer Marius Möchel soll als siebter Verteidiger die Abwehr der Neckarstädter entlasten. Bei Ingolstadt meldet sich Top-Stürmer Daniel Pietta nach seiner fünfwöchigen Sperre zurück und feiert gegen Schwenningen sein Saisondebüt.

"Balance muss stimmen"

Montagvormittag in der Schwenninger Helios-Arena: Vor dem Krafttraining und der einstündigen Eis-Einheit der Wild Wings führte Coach Niklas Sundblad einige Gespräche mit seinen Spielern. Die Negativ-Erlebnisse, aber auch die positiven Dinge im verlorenen Heimspiel gegen München (4:6) werden individuell aufgearbeitet. Sundblad zählt nicht zu den Trainern, die nach solch relativ unnötigen Niederlagen die "harte" Tour fahren. "Wir behalten bei den Ergebnissen natürlich auch immer die Entwicklung der Mannschaft und der Spieler im Auge. Ich sehe nach Siegen nicht alles rosarot. Genauso wenig betrachte ich nach Niederlagen wie gegen München nicht alles negativ, was ich in den 60 Minuten gesehen habe. Ich möchte als Trainer bei den Analysen immer eine gesunde Balance finden. Über allem steht für uns, jeden Tag besser zu werden", erklärt der Schwede.

Nach einem starken ersten Drittel am Samstag (und einer 4:1-Führung) hat Sundblad zusammen mit seinem Co-Trainer Gunnar Leidborg vor allem analysiert, "dass wir es bei unserer Defensivarbeit in den letzten beiden Dritteln nicht gut gemacht haben. Wir ließen zu viele Chancen und Schüsse der Münchner zu." Die große Erkenntnis der beiden Coaches: "Die Belastung auf nur sechs Verteidiger ist offensichtlich zu groß. Wir müssen deshalb auf sieben umstellen."

Das bedeutet, dass – so lange Benedikt Brückner ausfällt – ein siebter Defensivmann aufgeboten wird. In diesem Fall rückt Angreifer Marius Möchel von vorne nach hinten. Warum es gerade den gebürtigen Nürnberger traf? "Marius ist zweikampfstark und physisch gut. Das wird passen", ist sich Sundblad sicher.

David Cerny kehrt zurück

Für Möchel wird der junge David Cerny gegen Ingolstadt in die vierte Angriffsreihe zurückkehren. "Seine Einsätze zuletzt mit Freiburg haben ihm gut getan. David wird nun bei uns wieder mehr Spielzeiten bekommen. Er ist auf einem sehr guten Weg", lobt der Schwenninger Coach. Das Tor wird weiterhin Joacim Eriksson hüten. Was Sundbald erfreut im Montag-Training feststellte: "Die Jungs sind heiß darauf, die Niederlage in Ingolstadt wieder geradezubiegen."

Heilsbringer Daniel Pietta?

Mit 2:1 siegten die Wild Wings im Dezember im ersten Saisonduell. Bei den Ingolstädtern wechselten sich seitdem Licht und Schatten ab. Coach Doug Shedden fordert: "Wir müssen gegen die Wild Wings unsere Aufgaben gut erfüllen." Er moniert aktuell Probleme bei seinen Special Teams. Die Rückkehr des lange gesperrten Top-Stürmers Daniel Pietta gilt als Hoffnungsschimmer.