Freuen sich über die finanzielle Unterstützung aus dem PS-Sparen der Sparkasse für die anstehenden Projekte (von links): Museumsleiter Michael Hütt, die Vorsitzenden des Schwenninger Heimatvereins Annemarie Conradt-Mach und Hans-Martin Weber, Stadtführerin Anita Munz, Benedikt Grießhaber von der Sparkasse sowie die Stadtführer Harald Maier und Jutta Arendt. Foto: Pohl

Der Schwenninger Heimatverein setzt sich in mehreren Projektgruppen für den Erhalt der Stadtgeschichte ein. Seit der Diskussion über die Zukunft des Heimatmuseums versuchen die Stadtführer ihren Teil dazu beizutragen – dafür gibt es nun finanzielle Hilfe.

VS-Schwenningen - Das Schwenninger Heimatmuseum ist seit dem Gemeinderatsbeschluss im Oktober nicht mehr regelmäßig geöffnet, bleibt aber durch die ehrenamtliche Mithilfe einiger Stadtführer bis zur Fertigstellung des geplanten Museumsquartiers auf dem Bürk-Areal in Betrieb. Um das zu gewährleisten, gleichzeitig aber auch dafür zu sorgen, dass das Heimatmuseum darüber hinaus präsent bleibt, gründete der Heimatverein eine Projektgruppe.

Online-Einblick als Appetitmacher

Die hat bereits damit begonnen, die Schätze des Museums "zu digitalisieren". Mit selbst gedrehten Kurzvideos, die über die Plattform Youtube abzurufen sind, stellen die Stadtführer einzelne Bereiche oder Themen des Museums vor. "Wenn die Leute nicht zu uns kommen, müssen wir das Museum eben zu den Leuten bringen", stellt die Vorsitzende des Vereins, Annemarie Conradt-Mach, das Prinzip vor.

Zudem soll ein neuer Internetauftritt dafür sorgen, dass Interessierte zu einem Museumsbesuch animiert werden. Damit dies gelingt, soll die begonnene Digitalisierung auf professioneller Ebene weitergeführt werden. "Wir haben uns Unterstützung für die Filmchen geholt, die aber auch Geld kostet", erklärt Conradt-Mach.

Und dafür gibt es jetzt – völlig überraschend für die Vorsitzende – finanzielle Hilfe. Denn die Bewerbung beim PS-Sparen der Sparkasse war erfolgreich. "Damit habe ich ehrlicherweise ja überhaupt nicht gerechnet. Und dann noch in der Höhe", freut sich Annemarie Conradt-Mach über 9900 Euro. Für Benedikt Grießhaber, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Sparkasse Schwarzwald Baar, ist diese Förderung hingegen leicht zu begründen: "Wir als Sparkasse sind eng mit der Region verbunden. Wir finden es wichtig, die eigene Geschichte und Kultur kennenzulernen, deshalb ist dieses Projekt für uns förderfähig."

Museumsleiter Michael Hütt ist froh über die aktuelle Lösung und darüber, dass das Museum nicht geschlossen werden musste. Er blickt aber bereits zielstrebig in Richtung geplantes Museumsquartier und betont: "Wir arbeiten fleißig daran und planen die Umsetzung." Der erste Aufschlag, wie Heimatgeschichte zukünftig präsentiert werden soll, ist die aktuelle Ausstellung im Uhrenindustriemuseum "Pokal und Sixpack". Doch "ein weiterer Meilenstein", wie Hütt es nennt, sei bereits in Planung: Die nächste Ausstellung, ebenfalls im Uhrenindustriemuseum, lautet "Vor dem Uhrknall – Zeit und Leben im Dorf Schwenningen".

Neben dem digitalen Museums- und Geschichtserlebnis öffnet sich die Museumstür jeden zweiten Sonntag. Unter der Leitung von jeweils einem Stadtführer finden dann öffentliche Themenführungen im Heimatmuseum an der Kronenstraße statt. So berichtet Harald Maier am Sonntag, 8. August, ab 15 Uhr in der Schuhmacherwerkstatt von den Anfängen des Handwerks und dem Entstehen der Schuhindustrie. Wie die Stadtuhrenanlage funktionierte, erklärt Gerhard Echle um 16. Uhr.