Die Ketterer Familien GmbH aus Bad Dürrheim übernimmt die Hakos aus Schwenningen. Damit gelte der Fortbestand des Schwenninger Unternehmens als gesichert, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Nach monatelanger Vorbereitung haben die Gesellschafter der Hakos-Präzisionswerkzeuge Hakenjos ihre sämtlichen Geschäftsanteile übertragen an die Ketterer Familien in Bad Dürrheim. Das geht aus einer Presseinformation hervor.
Die Geschäftsführung übernehmen ab sofort Hans-Peter Ketterer (57) und sein Sohn Johannes Ketterer (36), Maschinenbauingenieur. Als dritter im Bunde steht Jeremias Ketterer (34) bereit.
Hakos wurde im Jahre 1910 von Andreas Hakenjos als Andreas Hakenjos Söhne KG gegründet. Von Sohn zu Sohn ging die Nachfolge bis zu Günter Hakenjos, der keinen Sohn hatte und daher seine Tochter Birgit Hakenjos auf die Staatliche Feintechnikschule nach Schwenningen schickte. Sie ließ sich dort zur Feinmechanikerin ausbilden, bevor sie bei Hakos eintrat – ein damals noch sehr ungewöhnlicher Karrierestart, wie die Pressemitteilung berichtet. In den Anfangsjahren stellte das Unternehmen unter anderem Büchsenöffner in verschiedenen Größen her.
Kein Nachfolger aus eigener Familie wurde gefunden
Heute stehe nach Angaben des Unternehmens die Fertigung von Spritzgießwerkzeug-Komponenten und von Einzelteilen im Mittelpunkt.
Das Unternehmen beschäftige 45 Arbeitnehmer sowie acht Auszubildende, wie es in seiner Pressemitteilung angibt. „Die Nachfolgeregelung ist geradezu lehrbuchmäßig zustande gekommen“, wird Birgit Hakenjos in der Pressemitteilung zitiert. Sie ist seit 40 Jahren im Unternehmen, Mitgesellschafterin und seit über 20 Jahren Geschäftsführerin. „Als Mittelständler muss man ab Mitte 50 die Unternehmensnachfolge im Auge haben, damit man ohne Druck agieren kann“, so ihr Wortlaut.
Als klar war, dass aus der eigenen Familie niemand übernehmen würde, habe sie begonnen, „unauffällig die Fühler auszustrecken“.
Unternehmerfamilie als Nachfolger musste her
„Ich wollte unbedingt eine Unternehmerfamilie als Nachfolger. Stark genug, um die Aufgabe zu stemmen, aber doch mittelständisch, damit die weitere Entwicklung im Zentrum des unternehmerischen Interesses bleibt“, schreibt die Mitteilung.
Dass es so schnell klappen würde, habe sie nicht erwartet.
Langfristige Unternehmensplanung steht fest
Hans-Peter Ketterer sei nach Angaben der Mitteilung eine „gestandene Unternehmerpersönlichkeit“. In 2009 verließ er „Seibold & Ketterer“ und „Ketterer Maschinenbau“ , deren Mitgesellschafter und Geschäftsführer er gewesen war. Anschließend war er als geschäftsführender Gesellschafter für die ORCA-Gruppe und zuletzt für Anton Häring tätig.
Mit dem Erwerb von Hakos erfülle er sich den Wunsch nach Wiedererlangung einer selbstständigen Unternehmerposition in der Metallindustrie, mit einem Familieneigenen Unternehmen. Und durch den Miteinstieg seiner Söhne stehe einer „langfristigen Unternehmensplanung“ nichts im Wege, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Birgit Hakenjos werde nach ihren Angaben das Unternehmen noch etwas beratend begleiten und die Überleitung bestehender Beziehungen zu Kunden und Lieferanten unterstützen. Des Weiteren bleibe sie weiterhin Präsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, wie sie angibt.