Der Bodybuilder Christian Ani lässt sich von Rückschlägen nicht bremsen. Bei den „Pro Championships 2025“ kämpft er sich auf den dritten Platz und möchte noch viel weiter kommen.
Die Fans des Sports waren euphorisch, denn Deutschland war zum ersten Mal Gastgeber des internationalen Bodybuilding-Wettbewerbs „Pro Championships 2025“ der IFBB Pro League – auch der Schwenninger Christian Ani nahm daran teil.
Athleten bekamen am 14. September die Chance in Offenbach in einer der Kategorien den Sieg und damit auch eine Olympia-Qualifikation zu schaffen. Schnell waren alle Tickets ausverkauft und das bei dem Preis einer Tageskarte von 100 Euro.
Heimdebüt
Aber auch unter den deutschen Athleten machte sich Aufregung breit. Der Bodybuilder Ani wollte die Gelegenheit zu einem Heimdebüt in Deutschland unbedingt nutzen.
Für den 26-Jährigen Personal Trainer und Profiathleten in der Kategorie „Men’s Physique“ war der Wettbewerb eine Möglichkeit, seinem Traum von Mr. Olympia einen Schritt näher zu kommen.
Große Leidenschaft
Seit 2006 wohnt Christian Ani in Schwenningen. In einem Gespräch mit unserer Redaktion erzählt er leidenschaftlich von seinem Ziel, die Jugendlichen der Region zu motivieren und ihnen zu beweisen, dass mit der nötigen Disziplin alles möglich sei.
Sein eigener Werdegang ist das beste Beispiel für diesen Glaubenssatz. Im Jahr 2019 fängt er an, das Fitnessstudio zu besuchen und weiß dabei noch nicht, was für eine große Rolle der Sport in seinem Leben noch spielen würde.
Anfänge im Sport
„Am Anfang war ich noch ganz dünn. Ich bin ins Fitnessstudio und habe Basketball gespielt, um einen besseren Körperbau zu bekommen“, erinnert sich Christian Ani. Eine Profikarriere als Bodybuilder kam ihm nicht in den Sinn. Das änderte sich kaum ein Jahr später.
Damals war er bei seinem ersten Bodybuilding-Wettkampf. Doch nicht er stand auf der Bühne und stellte sich dem prüfenden Blick der Jury, sondern ein Freund, der ihn zu der Veranstaltung eingeladen hatte.
„Sein Trainer hat mich danach angesprochen und meinte: ‚Du siehst toll aus‘. Er hat mich zu der Teilnahme an Wettbewerben ermutigt, und so habe ich dann angefangen“. Noch im selben Jahr wurde Ani Deutscher Meister und holte sich den Titel auch im Folgejahr wieder.
Die Erfolge weckten seinen Ehrgeiz und bewegten ihn dazu, noch kühner zu träumen. Zwei Jahre später gelang ihm die Europameisterschaft, und er wechselte in den Profiliga-Verband NPC/IFBB – ein Wechsel, der den Start von Christian Anis Profikarriere einleitete.
Erfolg durch Disziplin
„Pro Europa Championships“ war der dritte Wettkampf, an dem er in diesem Jahr teilgenommen hat. Nicht alle davon liefen gut, doch für Ani gehörte das zur Vorbereitung auf den Wettbewerb dazu: „Es gibt immer wieder Rückschläge im Sport. Es ist schön zu gewinnen, aber wenn man verliert, wird man dadurch stärker“.
Denn Ani arbeitete daraufhin entschlossener denn je an seinen Schwachstellen. Die Unterstützung seines neuen Coaches Sebastian Weis habe ihm dabei sehr geholfen, so Ani. Auch ein neuer Ernährungsplan zahlt sich nach acht Wochen täglichem und intensivem Training aus. „Ernährung ist viel wichtiger als man denkt“, klärt der Athlet auf – sie sei der Schlüssel zum Bodybuilding-Erfolg.
Der nächste große Schritt
Als er sich schlussendlich in Offenbach auf die Bühne wagte, sei er dennoch unglaublich nervös gewesen, berichtet er. Seine Gegner waren alle Starathleten, und auch sie hatten viel Arbeit in ihre Vorbereitung gesteckt. Die schiere Größe und Reichweite der Veranstaltung sorgten bei dem Profibodybuilder für starke Emotionen: „Ich hatte richtig Gänsehaut“.
Seine eigenen Erwartungen seien gering gewesen, doch es folgte eine positive Überraschung: „Der dritte Platz“, meint Ani stolz. In seinem eigenen Land eine so hohe Platzierung zu erzielen, bedeute ihm viel.
Jetzt setzt er sich neue Ziele: die Teilnahme an Mr. Olympia. Um für eine Qualifikation genug Punkte zu sammeln, will er nach Mailand reisen, um dort an einer weiteren Wettbewerb teilzunehmen. Angesichts seiner Pläne ist Ani zuversichtlich.
Für ihn ist das Wichtigste: „Auch wenn ich nicht gewinne, möchte ich mich beweisen und mein Potenzial zeigen“.