Architekt Walter Ehrath prägt mit seinen Bauplänen das Stadtbild Schwenningens. (Archivfoto) Foto: Ehrath

Der Schwenninger war ein Architekt mit Leidenschaft und das Stadtbild mit seinen Ideen und Visionen geprägt.

VS-Schwenningen - Er war ein Schwenninger durch und durch, der seinen Beruf auch über seinen Ruhestand hinaus lebte und liebte: der Architekt Walter Ehrath. Im Alter von 86 Jahren ist er in der vergangenen Woche gestorben.

Das Stadtbild mit seinen Ideen und Plänen geprägt hat der in der Bärenstraße geborene Schwenninger, der nach seiner Zimmermannslehre an der damaligen Staatsbauschule in Stuttgart Architektur studiert hat, in der Tat. So wurde die Küche seiner Großmutter, in der Ehrath nach seinem Studium sein eigenes Architekturbüro gründete, schnell zu klein für die Aufträge. Mit dem Ziel des gleichberechtigten, arbeitsteiligen Kooperierens gründete er Ende der Sechzigerjahre mit seinem Weggefährten Hugo Reize die Gruppe 70.

Trauerfeier am Donnerstag

Und was beide anpackten, hat bis heute Relevanz für Schwenningen: Das Volksfürsorge-Haus sollte einen ersten Schritt in Richtung der künftigen Marktplatz-Sanierung darstellen. Für das Rote Kreuz entstand das Herrmann-Etter-Haus mit seinen prägnanten Sichtbeton-Elementen und den durch die Glasfassade abgelösten Dächern. Zahlreiche Kindergärten wurden gebaut, darunter der Frühlingshalde-Kindergarten oder das Gemeindehaus St. Franziskus. Auch das Haus Paracelsus II in der Dauchinger Straße, damals von den Stadtplanern als "Tor zur Stadt" erdacht, basierte auf den Plänen von Walter Ehrath. 1975 bezog er mit seiner Gruppe 70 dort die neuen Büroräumlichkeiten. An selber Stelle zog 2009 sein Sohn Jens Ehrath, seit 1998 ebenfalls Freier Architekt, mit seinem Büro ein.

Auch wenn sich Walter Ehrath 1998 aus dem aktiven Architekturgeschäft verabschiedet hat, sah man ihn hier und da immer noch Mitmischen, zuletzt unter anderem bei der Erweiterung der Gartenschule im ehemaligen Feuerwehrhaus, für deren Planung das Architekturbüro Ehrath unter Federführung seines Sohnes zuständig war.

Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 1. Juli, auf dem Waldfriedhof statt.