Es war der sportliche Höhepunkt seines Lebens: Getragen von Tausenden Fans schaffte Rainer Schwanz den Triathlon Challenge Roth in neun Stunden und 55 Minuten. Damit belegte er den Platz 360 unter knapp 4000 Startern. Foto: Koch/Schwanz Foto: Schwarzwälder Bote

Spendenaktion: Der Schwenninger Rainer Schwanz unterstützt die Angelo-Stiftung / Im Triathlon unterwegs

Der Schwenninger Rainer Schwanz ist als Sportler und als Helfer doppelt erfolgreich. So unterstützt er an Krebs erkrankte Kinder finanziell.

Schwenningen. Sportlich zu sein und gleichzeitig Gutes zu tun für schwer kranke Kinder – beides schafft der 32-jährige Rainer Schwanz aus Schwenningen. Seit 2015 ist der Triathlet vom Heuberg viermal mit seinen Aktionen erfolgreich gewesen und spendete knapp 10 000 Euro an die Angelo-Stiftung. Die Spendenübergabe findet stets kurz vor Weihnachten statt, damit den Kindern sonst nicht mögliche Weihnachtswünsche erfüllt werden. Dieses Jahr sind 3480 Euro an Spenden zusammen gekommen, informierte Rainer Schwanz.

Der junge Sportler, der inzwischen in München arbeitet und lebt, erklärte: "Auf die 2012 gegründete Angelo-Stiftung bin ich gekommen, weil es mir wichtig war, dass die Spender konkret wissen, was mit ihrer Spende angefangen wird." Außerdem habe er einen persönlichen Kontakt zu den Spendenempfängern. "Zudem bin ich auch in meinem persönlichen Umfeld mit dem Thema Krebs konfrontiert." Der junge Mann begann seine sportliche Karriere als Jugendfußballer beim Sportverein Schwenningen.

Vor ein paar Jahren habe er zu der Gründerin Evi Clus aus Veringenstadt-Hermentingen Kontakt aufgenommen. Mittlerweile sei zwischen Evi Clus und ihm eine schöne Freundschaft entstanden. Die Stiftung kümmert sich um Kinder im Landkreis Sigmaringen, die lebensbedrohliche Krankheiten haben. Zudem seien die betroffenen Familien finanziell oft schlecht aufgestellt.

Vor einigen Wochen erfüllte sich Rainer Schwanz seinen eigenen Lebenstraum: Er nahm am Triathlon-Challenge in Roth teil. Dafür benötigte er neun Stunden und 55 Minuten. Damit belegte er Platz 360 unter knapp 4000 Startern. "Zuerst musste ich 3,8 Kilometer schwimmen, dann 180 Kilometer Rad fahren und zuletzt 42,2 Kilometer laufen. Beim Radfahren hatte ich leider extrem viel Pech, es gab drei Pannen." Für den Wettkampf hat er sich ungefähr ein Jahr, explizit 34 Wochen nach einem Trainingsplan vorbereitet. In Zahlen waren das: 204 Kilometer Schwimmen, 2240 Kilometer Laufen, 6800 Kilometer Radfahren und 50 Stunden Krafttraining. Hinzu kamen einige Arzttermine sowie viele Physiobesuche.

2015 absolvierte Rainer seinen ersten Marathonlauf, bei dem er spontan 1500 Euro für die Angelo-Stiftung sammelte. "Ich habe überwältigenden Zuspruch erfahren, was mich zu neuen Taten angespornt hat", erzählt er. Viele Anrufe und Nachrichten von potenziellen Spendern gingen bei ihm ein. Nach dem Marathon widmete er sich dem Triathlon.

Sechs Tage Training pro Woche – fast ein ganzes Jahr lang

Somit musste er seine Trainingspläne umstellen. Fast ein Jahr lang trainierte er wöchentlich sechs Tage für die Challenge in Roth. Rund 250 000 Zuschauer waren im Juli in Roth und feuerten ihn lautstark an. "Für mich war das ein Wahnsinnserlebnis. Im Wasser läuft diese epische Musik, die den Adrenalin-Spiegel im Körper hochfährt und lange anhält. Das Gefühl, es geschafft zu haben, ist unbeschreiblich."

"Ich möchte weiter Sport treiben", sagt Rainer Schwanz. Ob er aber diese Wahnsinnsstrapazen des Triathlons weiterhin auf sich nehmen wird, hat er letztlich noch nicht entschieden. Immer wieder gebe es gesundheitliche Probleme.

Nur durch eine gute Behandlung seines Knies kurierte er beispielsweise Anfang 2019 eine Patellasehnen-Entzündung aus.

Die Angelo-Stiftung will Rainer Schwanz aber auf jeden Fall weiterhin unterstützen. "Sobald ich wieder an einem Wettbewerb teilnehme, gibt es auch wieder eine Spendenaktion für die Kinder."