Weil’s im vergangenen Jahr so schön war, standen auch bei der jüngsten Ausgabe des "Hay Mountain Festivals" "Zippo kennt’s" aus Albstadt auf der Bühne (von links): Max Maute (Drums), Ihab Sagr (Gitarre, Gesang), Timo Krebs (Bass, Gesang) und Claudius Zippo Zito (Gitarre). Fotos: Koch Foto: Schwarzwälder Bote

"Hay Mountain Festival": 13 Bands aus dem Südwesten rocken an zwei Tagen auf dem Festplatz Stelle

Zwei Tage lang ist der Festplatz Stelle in Schwenningen der Mittelpunkt der Musikszene auf dem Heuberg gewesen. Eine Gruppe Jugendlicher hat mit dem "Hay Mountain Festival" zum dritten Mal ein Open-Air-Festival der Extraklasse auf die Beine gestellt.

Schwenningen. Lob für den jungen Verein, der keine Mühen scheut, dem Publikum ein cooles Festival zu bieten, gab es von allen Seiten – am Freitagabend beispielsweise beim Auftritt der Balinger Band "Meister Chang" von deren Sänger Adam Schwenger: "Es ist nicht selbstverständlich, dass ein paar junge Leute auf dem Dorf so ein riesiges Festival auf die Beine stellen – Da steckt echt Liebe drin", rief er den Zuhörern zu. Auch Bürgermeisterin Roswitha Beck hat sich unter das Publikum gemischt:. "Die Mädels und Jungs vom Hay Mountain Verein organisierten ein tolles Fest", lobte die Rathauschefin.

Musikfans verschiedener Generationen haben teilweise eine längere Anfahrt in die Strohparkgemeinde auf sich genommen – schließlich hat es sich nach dem Erfolg der Vorjahre herumgesprochen, dass das "Hay Mountain Festival" einiges zu bieten hat. Gleich 13 Bands gaben sich an zwei Tagen auf der großen Open-Air-Bühne die Klinke in die Hand.

In diesem Jahr legten die Veranstalter großen Wert auf vielfältige Musikrichtungen, damit für jeden Geschmack etwas geboten ist. Der Auftakt des Festivals war sogleich ein Heimspiel für die Männer der "Rock’n’Roll Company". Seit 40 Jahren stehen die Schwenninger mit handgemachter Rockmusik auf den Bühnen der Region. Sie spielen Hits, die man kennt – beispielsweise von BAP, den Rolling Stones oder Eric Clapton. Auch wenn das Schwenninger Publikum den Lokalmatadoren noch länger zugehört hätte – der Timetable des "Hay Mountain Festivals" sah am Freitagabend weitere hochkarätige Bands aus dem Südwesten vor. So gaben "Invers" aus Schwäbisch Gmünd genauso wie das Trio "Meister Chang" aus Balingen ihre Visitenkarte ab. Umjubelt waren auch die Auftritte von "The Story of March" aus Reutlingen und "Burnin’ alive".

Headliner des ersten Festivaltages waren "Hellraisers and Beerdrinkes" aus Schwäbisch Gmünd, deren Musik sich wohl am Besten mit "Gaudi Folk" beschreiben lässt – eine skurrile aber launige Mischung aus Irish Folk und Polka gepaart mit Ska und Reggea. Mit Gitarre, Akkordeon, Kontrabass, Schlagzeug, Mandoline und Banjo sorgten die fünf Jungs für eine Wahnsinnsstimmung bis nach Mitternacht. Dabei tanzten viele Fans unter freiem Himmel im Mondschein.

Regionale Topbands zogen die Musikfans auch am zweiten Festivaltag mit Leidenschaft in den Bann ihrer Musik. Mit der aus Tübingen stammenden Band "41 Blonde" servierten die Veranstalter ein ganz besonderes Schmankerl: "Titel von Fury in the Slaugtherhouse", "Cream" oder "Marc Cohn" faszinierten die Zuhörer. Songs der 1960er- und 70er-Jahre wechselten mit romantischen Melodien wie dem italienischen Lied Mongolfiere" der Sängerin Gianmaria Testa. Eingebettet war dieser Auftritt zwischen die Punkrocker von "Die Zahnfee" und "The Number 74" aus Backnang, die es richtig krachen ließen.

40 Helfer arbeiten im Hintergrund

Die Albstädter Band "Zippo kennt’s" sind alte Bekannte in Schwenningen – schließlich spielten sie schon im vergangenen Jahr beim "Hay Mountain Festival". Auch am Samstag ging die Band furios ab.

Die Punkrock-Band "Mom’s Day" gibt es eigentlich schon einige Jahre lang nicht mehr. Für das "Hay Mountain Festival" machten die Balinger eine Ausnahme und spielten nochmals die alten Hits – dem Publikum gefiel’s. Schließlich wollten sich einige die Reunion der Band, die mehr als zehn Jahre lang die Region rockte, nicht entgehen lassen. Genauso rockig und Energiegeladen beendeten "From Fall to Spring" und "AOP" das zweitägige Spektakel auf dem Festplatz Stelle.

Während die Bands auf der Bühne Stimmung machten, arbeiteten 40 Helfer im Hintergrund. Nicht nur im Vorfeld des Festivals hatten sie alle Hände voll zu tun. Beim Festival sorgten sie für die Verpflegung der Gäste und Künstler.