Foto: Markus Diebold

Narrenzunft bietet spritzigen Eröffnungsball in voll besetzter Halle. Flotte Sprüche sorgen für Stimmung.

VS-Schwenningen - Las Vegas – Glitzerwelt der Spieler mitten in der Wüste. Dass diese Lebensart auch im heimeligen Beethovenhaus in Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) geht, zeigte die Narrenzunft bei ihrem dreieinhalbstündigen Eröffnungsball am Freitag und Samstag.

Spritzig, witzig und kunterbunt wirbelten die Darsteller über die Bühne zur Freude des närrisch gekleideten Publikums. Nachdem der Fanfarenzug der Zunft und der Musikverein Harmonie Hansel, Schantle und Moosmulle musikalisch angekündigt und bei ihrem Einzug begleitet hatten, war traditionsgemäß die Garde an der Reihe. Bei flotter Marschmusik strahlten die Tänzerinnen um die Wette.

Nicht minder schwungvoll wirbelten die Powerkids zum Hit "Viva Las Vegas" inklusive Elvis über die Bühne.

"Ich bin das Gesetz und ich bin’s gern. Ich bin de Policeman mit dem Stern. Und ich hoff’, dass es jetzt alle raffen, ich bin da, zum Ordnung schaffen" war Jochen Schwillos Parole. Er hatte seinen Einsatz in "Las Vegas Neckar" und so manche kommunalpolitische Misere im Blick. Die Sperrstunde und die mangelhafte Schneeräumung in der Stadt gehörten ebenso dazu wie die Live-Übertragung von Gemeinderatssitzungen: "Wenn Reiser, und de Berweck ihre Monologe halte, kannsch du dene Gosch abschalte."

Die Fantastic Girls der Turngemeinde legten bei ihrem Gastauftritt danach eine flotte Sohle aufs Parkett.

"Überall vermählt man Männer und Frauen, nur in VL kann man niemandem trauen", seufzte die heiratslustige Charlotte. Einen Familienauftritt mit Sprachwitz und feiner Ironie hatten Nicole, Matti und Jörg Schlenker zu bieten: "Love me Tender Neckar" oder "sing was vom Schilterhäusle: In the Ghetto". Auch die Villinger Narros kamen nicht ungeschoren davon mit "Muss i denn aus dem Städtele hinaus". Die Pointen saßen und die Braut im leuchtenden Reifrock ein Augenschmaus.

Die einzige Musikgruppe "Schwantastisch" textete bekannte Schlager um und traf dabei das musikalische Herz der Zuhörer. Wie im vergangenen Jahr stahl der kleine Rapper Jonas Schlenker dem Rest der Gruppe beinahe die Show. Bei "Aber bitte mit Scheme" wurde im Saal kräftig mitgesungen.

Einen effektvollen "Hexenzauber" brachten danach die Happy Neckar Dancers in ihren aufwendigen Kostümen dar. Viel Klamauk und Situationskomik hatten die zwei Asse und ein Bauer zu bieten. Rosi Lukas als Jungfrau Pricilla Appelshaker, Jürgen Wangler als Bauer aus "Wiielerschbach" und Eric Hoos als Coiffeur Harald Glööckler waren vor allem beim Tänzchen zu Helene Fischers "Atemlos" ein atemberaubender Anblick.

Dass Villinger Witze immer ankommen, bewiesen Siegfried und Rolf. Die mit Abstand größte Nummer mit 26 Akteuren in Entenkostümen war die Choreographie "übern großen Teich", bevor das Programm ins große Finale eines gelungenen Eröffnungsballs mündete.