Die Wild Wings im Mitteldrittel gegen Nürnberg wie entfesselt. Gerade eben hat es zum 4:1-Zwischenstand eingeschlagen – Torschütze Alex Karachun (vorne) dreht jubelnd ab. Foto: Sigwart

Die Wild Wings haben in der DEL ihr Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers nach einem begeisternden Auftritt mit 8:3 gewonnen. Die Schwenninger holten damit ihren ersten Saisonsieg und gaben die Rote Laterne ab.

"Dieser Sieg gibt uns ein unglaubliches Gefühl, denn wir hatten mit dem enttäuschenden Saisonstart zuletzt eine harte Zeit erlebt", strahlte Wild-Wings-Stürmer Boaz Bassen nach dem Schlusszeichen.

Wild Wings vs. Ice Tigers: Anfangs richtig Probleme

Die Mannschaft von Coach Niklas Sundblad hatte im ersten Drittel erst einmal richtige Probleme gegen präsente und giftig spielende Nürnberger. Nach zehn Minuten führten die Franken mit 1:0: Blake Parlett hatte die Wild-Wings-Abwehr erfolgreich ausgetanzt.

Lesen Sie hier den Nachbericht: Wild Wings - doch wie bei einer Ketchup-Flasche

In der ersten Drittelspause übte Schwenningens Angreifer Alexander Karachun heftige Selbstkritik: "Wir wollten mit Härte und Geschwindigkeit ins Spiel gehen. Bislang haben wir dies noch nicht erfüllt. Wir sollten mal anfangen, Eishockey zu spielen." Es wurde in der ersten Pause in der Schwenninger Kabine richtig laut. Dann präsentierten sich die Wild Wings im Mittelabschnitt wie verwandelt, strahlten Spielfreude pur aus und stellten den 0:1-Rückstand innerhalb von siebeneinhalb Minuten zwischenzeitlich auf 4:1.

Zunächst hatte Boaz Bassen (23.) einen Penalty vergeben. Doch dann war Max Görtz (30.) – nach Vorarbeit von Ken André Olimb – mit dem 1:1 zur Stelle. Nach sage und schreibe 146 Minuten hatten die Neckarstädter wieder einmal einen Treffer erzielt. Und die Schwenninger Torlawine überrollte in diesen Minuten Nürnberg. Bassen (30.), wieder Görtz (36.) und Karachun (37.) sorgten für den 4:1-Zwischenstand. Davon dreimal im Powerplay! Ryan Stoya (38.) verkürzte zum 4:2 für die Gäste.

Wild Wings: Weiter auf dem Gaspedal

Im Schlussabschnitt blieben die Wild Wings auf dem Gaspedal: Kapitän Travis Turnbull (2), der starke Karachun und Daniel Pfaffengut schossen die weiteren Treffer. Bei Nürnberg war nur noch Lobach erfolgreich. 8:3! Das wird den Wild-Wings-Fans auf der Zunge zergehen!

Sonntag geht es für die Wild Wings nach Bietigheim

Am Sonntag (19 Uhr) gastieren die Wild Wings nach acht Jahren erstmals wieder in einem Pflichtspiel bei ihrem Erzrivalen Bietigheim. Rund 900 Schwenninger Fans wollen dabei sein. Im Frühjahr 2013 hatten sich die beiden baden-württembergischen Kontrahenten in der Play-off-Finalserie der DEL2 letztmals gegenübergestanden. Die Steelers gewannen die Serie mit 4:2 und wurden Meister. Doch die Wild Wings erhielten die DEL-Lizenz.

Die Bietigheimer, bei denen nun der Ex-Schwenninger Daniel Weiß spielt, wurden vor dieser Saison als Absteiger Nummer 1 genannt. Doch das Team von Trainer Daniel Naud deutete in den ersten Spielen bereits an, dass sie absolut in der Eliteklasse mithalten können.