Nach der Pilgermesse stellten sich Dekan Christoph Neubrand, Bruder Jakobus Kaffanke OSB, Organisator Altbürgermeister Roland Ströbele, Bürgermeisterin Roswitha Beck, Geschäftsführer Walter Knittel von der Donaubergland GmbH, der Pilgerführer Hubert Stehle und einige Pilger zum Gruppenfoto vor dem Portal der Schwenninger St.Kolumban-Kirche. Foto: Koch Foto: Schwarzwälder Bote

Jakobspilgertag: Zu Fuß von Schwenningen nach Beuron / Beck: "Ein Ausdruck der Sehnsucht"

Rund 130 Frauen und Männer sind trotz regnerischen Wetters von Schwenningen aus über Irndorf nach Beuron beim 14. Jakobspilgertag unterwegs gewesen.

Schwenningen. Auf Einladung der ProLebensqualität-Gemeinden, der Jakobspilgergemeinschaft Beuron und der Donaubergland GmbH fanden sich die Pilger zusammen. Der Organisator, Alt-Bürgermeister Roland Ströbele, begrüßte sie in der Kirche St. Kolumban und freute sich, dass das "Beten mit den Füßen" alljährlich so starke Resonanz finde.

"Es ist stets eine große Freude; wir sind dankbar, dass wir in dieser schönen Landschaft leben dürfen", rief Ströbele den Pilgern aus den benachbarten Kreisen Tuttlingen, Sigmaringen und Zollernalb zu. Manch einer der Pilger müsse sein eigenes Kreuz tragen. Das Pilgerkreuz hatte Johann Beck aus Bärenthal zur Kirche gebracht.

Dekan Christoph Neubrand zelebrierte die Messe und segnete die Pilger. "Wir folgen Jesus Christus und wollen dafür Zeugen sein", sagte der Dekan in seiner Predigt. Organist war Manuel Teufel. Beim Schlusslied "Ein Haus voll Glorie schauet" ließen die Pilger ihre Stimmen zur Ehre Gottes erklingen. Geistlicher Führer war wie schon in den Vorjahren Bruder Jakobus Kaffanke vom Kloster Beuron.

Nach der Pilgermesse sprach Bürgermeisterin Roswitha Beck in der Kirche ein Grußwort. Die Gemeinde freue sich, dass der Jakobspilgertag in der Schwenninger Kirche starte und dass das spirituelle Angebot von der schönen Gemeinde aus seinen Lauf nehme, so Beck.

Das Pilgern werde oft auch als "Entschleunigung" bezeichnet. "Pilgern ist für mich ein Ausdruck der Sehnsucht des modernen Menschen nach Langsamkeit", stellte die Rathauschefin fest, nach einer Freiheit, die es im alltäglichen Leben kaum mehr gebe. Beck weiter: "Pilgern ist für viele von uns jene Art von Meditation, die es möglich macht, nachzudenken, Probleme aufzuarbeiten und neue Ziele anzudenken."

Ein Stempel fürs Buch – und schon geht es los

Für die Pilgerausweise gab es noch Stempel, und dann bewegte sich der Pilgerzug durch Schwenningen hinauf zum ersten Halt, dem Feldkreuz am Galgenberg. Rita Bosch aus Schwenningen erteilte dazu Informationen über die Geschichte rund um dieses Gewann und das Kreuz. Weiter führte Hubert Stehle die schweigenden Pilger über den Galgenberg zum nahen Birkhölzle, wo das nächste Feldkreuz zum Halt einlud. Die Feuerwehr Schwenningen sorgte für die notwendige Sicherheit, als die Pilger die Kreisstraße Richtung Irndorf überquerten. Die Männer und Frauen wechselten sich ab beim Tragen des Pilgerkreuzes.

Im Landkreis Tuttlingen angekommen, war beim "Hermle-Kreuz" auf Gemarkung Irndorf der dritte Halt, den die Pilger als "Station" bezeichnen. Im katholischen Jugendheim Irndorf stärkten sich die Frauen und Männer beim Pilgermahl, das vom Team der katholischen Kirchengemeinde Irndorf in der Regie von Martina Brunner köstlich zubereitet war.

Das Opfer soll das Pilgern fördern

Die Sammlung des Pilgeropfers für die Förderung des Jakobspilgerns erbrachte einen Betrag von 233 Euro. Es folgte die Einkehr in die Irndorfer Kirche St. Peter, wo Bürgermeisterstellvertreter Markus Rebholz die Gemeinde und Hilde Hermann die schmuck gestaltete Pfarrkirche vorstellten, ehe die Pilger ihre Reise bis zur Station Schönbühl fortsetzten.

In Beuron angekommen hielt Bruder Jakobus die Schlussandacht bei der Gnadenkapelle. Zum Ende ihrer elf Kilometer langen Weges kehrten die Pilger ins Hotel Pelikan ein, wo die Schar – hochzufrieden über den gelungenen Tag – dem Vorbereitungsteam mit Roland Ströbele an der Spitze für die perfekte Organisation dankte. Geschlossen baten die Pilger darum, für das nächste Jahr wieder einen solchen Pilgertag vorzubereiten.