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Die Landesregierung muss weniger Impfstoff gegen die Schweinegrippe abnehmen als geplant. Sozialministerin Stolz bewertete dies als "guten Kompromiss".

Stuttgart - Die Landesregierung muss der Pharmaindustrie weniger Impfstoff gegen die Schweinegrippe abnehmen als geplant. Sozialministerin Monika Stolz (CDU) bewertete dies als "guten Kompromiss".

6,3 Millionen Impfdosen wollte sich das Land ursprünglich vom Pharmahersteller Glaxo-Smithkline liefern lassen. Kostenpunkt: etwa 44 Millionen Euro, von dem die Krankenkassen aber den Hauptteil übernommen hätten. In Gesprächen von Bund und Ländern mit der Herstellerfirma sei die Bestellmenge auf 4,2 Millionen Dosen verringert worden, sagte Stolz am Dienstag. Auch die anderen Bundesländer konnten die ursprünglich geplanten Liefermengen reduzieren - von ursprünglich insgesamt 50 Millionen Impfstoffdosen auf 34. Nach Angaben der niedersächsischen Gesundheitsministerin Mechthild Ross-Luttmann, sparen die Bundesländer dadurch 133,3 Millionen Euro. Für Baden-Württemberg fallen etwa 14,7 Millionen Euro weniger an.

Auslöser für die Nachverhandlungen waren die geringe Impfbereitschaft in der Bevölkerung und Änderungen bei der Impfung selbst. Wissenschaftler und Mediziner hatten ursprünglich zwei Impfungen empfohlen, später stellte sich heraus, dass eine genügt. "Bei den Nachfragen nach Impfungen herrscht zurzeit Totenstille", sagte Uwe Geiß, Vizepräsident der Landesapothekerkammer am Dienstag. Das hat auch Markus Klett bemerkt, der Vorsitzende der Stuttgarter Ärzteschaft. Der Mediziner Klett betreibt selbst eine Praxis, er musste in den vergangenen Wochen zwei angesetzte Impftermine absagen. Grund: Die Patienten hielten eine Impfung nicht mehr für nötig.

Doch Mediziner rechnen in den kommenden Wochen mit einer zweiten Grippewelle. Deshalb empfiehlt die Landesregierung weiterhin, sich mit einer Impfung gegen das Virus zu schützen. "Es gilt die Empfehlung, sich impfen zu lassen", sagte Stolz.