Beim Ja-Wort von Schwedens Prinzessin Madeleine mit dem New Yorker Investment-Banker Chris O'Neill flossen auch Tränen. Der Bräutigam zeigte sich gerührt. Heimlicher Star war eine Einjährige.
Stockholm - In einer romantischen Zeremonie vor vergleichsweise kleiner Kulisse hat die schwedische Prinzessin Madeleine den New Yorker Banker Chris O'Neill geheiratet. Bei der Trauung in der Schlosskirche in Stockholm gaben sich die beiden am Samstag in ihrer jeweiligen Muttersprache das Eheversprechen. Madeleine (30) trug ein weißes Spitzen-Kleid von Valentino und rührte ihren acht Jahre älteren Mann beim Einzug in die Kirche zu Tränen. Sie ist das jüngste der drei Kinder von Carl XVI. Gustaf (67) und der aus Deutschland stammenden Silvia (69). In der Thronfolge ist sie zurzeit die Vierte. Das Paar will auch künftig in New York leben.
Kennengelernt hat Madeleine ihren amerikanisch-britischen Mann, als sie vor gut drei Jahren nach einer gescheiterten Beziehung in die USA ging. Madeleine hatte zuvor die Verlobung mit dem Anwalt Jonas Bergström aufgelöst. Medien hatten berichtet, er sei fremdgegangen.
Diese Episode schien vergessen, als sich die Brautleute in Anwesenheit von etwa 400 offiziellen Gästen die Eheringe überstreiften. Der Ehemann behält seinen bürgerlichen Namen und will weiterhin lieber Finanzgeschäfte in New York betreiben, als in Schweden als Prinz Christopher royale Pflichten zu erfüllen. Die Prinzessin lebt mit O'Neill seit knapp zwei Jahren zusammen. Das Paar gab im vergangenen Oktober seine Verlobung bekannt.
Wahrscheinlich mehr als 10.000 Schaulustige bejubelten das Brautpaar bei seiner Fahrt in der offenen Kutsche durch Stockholm. In derselben Kutsche hatten auch Madeleines Eltern bei ihrer Hochzeit 1976 den Schaulustigen zugewinkt sowie ihre Schwester Victoria mit Prinz Daniel im Juni 2010. Bei bestem Sommerwetter blieb die Menge allerdings weitaus kleiner. Die Polizei machte zunächst keine Angaben über die Zahl der Schaulustigen.
Zum heimlichen Star wurde Prinzessin Estelle
An der Trauung nahm neben König Carl Gustaf und Königin Silvia auch die Mutter des Bräutigams, Eva Maria O'Neill, teil. Der Vater starb 2004.
Ranghohe ausländische Gäste waren Dänemarks Kronprinz Frederik, der norwegische Thronfolger Haakon, Monacos Fürstin Charlène oder Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg. Auf der Gästeliste stand aber zum Beispiel auch H&M-Vorstandschef Karl-Johan Persson.
Der Stockholmer Oberhofprediger Lars-Göran Lönnermark sagte nach einem Hinweis auf Madeleines Arbeit für die Kinderstiftung World Childhood Foundation: „Ihr habt eure Herzen füreinander geöffnet. Ihr öffnet eure Herzen für andere. Das ist Liebe. Und wir freuen uns mit euch.“
Zum heimlichen Star wurde Prinzessin Estelle, die erst ein Jahr alte Tochter von Madeleines großer Schwester, Kronprinzessin Victoria. Ganz in Weiß, wie ihre Tante vor dem Traualtar, besetzte sie einen wohl extra gefertigten Mini-Kirchenstuhl und schien sich über die Feier zu freuen. Bewegt hörten die Brautleute der Popsängerin Marie Fredriksson von der Band Roxette zu. Sie sang in der Kirche das von ihr geschriebene Liebeslied „Ännu doftar kärlek“ (etwa „Die Liebe duftet noch“).
Das abendliche Hochzeitsfest auf Schloss Drottningholm am Mälarsee vor den Toren von Stockholm sollte unter Ausschluss der Medien stattfinden.