Ein Verein, der gerne Gäste mit zu Wanderungen nimmt: Die Ortsgruppe Altensteig des Schwarzwaldvereins trifft sich zur Hauptversammlung im Gasthaus Traube.
Altensteig - Es waren nur ein paar kleine Wanderungen, die die Ortsgruppe Altensteig des Schwarzwaldvereins in den vergangenen Coronajahren unternommen hat. Aber: "Was uns freute", sagt die 1. Vorsitzende des Vereins, Erika Schnäker, "es waren immer Gäste dabei". Denn: "Unsere Aufgabe ist es, den Gästen die schöne Heimat zu zeigen." Schließlich sei der Schwarzwaldverein durch den Tourismus entstanden.
Neuer Naturerlebnispfad
Nun ist es dem Verein gelungen, in Zusammenarbeit mit der Stadt sowohl Gästen als auch Einheimischen ein besonderes Wandererlebnis anzubieten: Den "Naturerlebnispfad". Die Schilder sind bereits da, am 14. Mai ist die Einweihung. Ursprünglich hatte der Verein einen sogenannten "Premium-Wanderweg" im Sinn, wie zum Beispiel "Der Teinacher" in Bad Teinach-Zavelstein. Doch das Deutsche Wanderinstitut, welches das Siegel "Premiumweg" vergibt, hat strenge Kriterien, die Altensteig nicht alle erfüllen konnte.
Schon die "normalen" Wanderwege, die mit der Raute, in Schuss zu halten ist eine Herausforderung. "Was steckt da Arbeit dahinter", sagt Wegewart Hans-Joachim Schaible. Mehrere hundert Stunden haben die Wanderfreunde investiert, Schilder neu aufgehängt und Pfeiler gesetzt. Dafür können Wandernde rund um Altensteig nicht nur auf bestens ausgeschilderten Wegen gehen, sondern auch Natur erleben. "Ich habe noch nie so viele Spechte erlebt, wie in diesem Jahr", sagt Naturschutzwart Wilhelm Huber. Die Feldlerchen- und Milanbestände hätten sich erholt – und sogar einen Uhu gibt es – wo genau, will Huber aber nicht verraten.
Monhardter Wasserstube
Über Besonderheiten berichtete auch der Spartenleiter der Flößerzunft, Martin Spreng, der gleichzeitig 2. Vorsitzender der Ortsgruppe ist. Als Flößerführer hat er vielen Schülern die Funktion der für die Flößerei wichtigen Monhardter Wasserstube erläutert, er war beim 30jährigen Bestehen der Internationalen Flößervereinigung in Prag und er hat eine lange Liste von Vorhaben für das laufende Jahr.
Das Stichwort "Monhardter Wasserstube" griff Bürgermeister Gerhard Feeß auf. Die Wasserstube könne nicht "saniert" werden, vielmehr müsse man sie komplett neu bauen. Außerdem habe sich der Bau eines kleinen Wasserkraftwerks als nicht wirtschaftlich erwiesen. Aber: "Wir kriegen das hin", so Feeß. Geplanter Baubeginn sei jetzt 2023/2024. An die Adresse des Schwarzwaldvereins gerichtet, sagte Feeß, er habe noch nie so viele Leute im Wald gesehen. Der Schwarzwald sei als Wander- und Ferienziel neu entdeckt worden. Daher sei der neue Naturerlebnispfad "eine tolle Sache". Feeß wünscht sich, dass es mit dem Schwarzwaldverein weiter geht und beantragte daher gleich die Entlastung des bisherigen Vorstands, die einstimmig erfolgte.
Vorsitzende kündigt Rückzug an
Hintergrund ist, dass der Verein zwar fünf neue Mitglieder gewonnen hat, jetzt sind es insgesamt 162, aber dennoch an Überalterung leidet. Die Vorsitzende Erika Schnäker kündigte an, sich nur einmal noch für die dreijährige Amtsperiode zur Verfügung zu stellen. Die Mitglieder wählten sie denn auch einstimmig wieder. Die Stimmen aller Anwesenden erhielten ebenso: der 2. Vorsitzende und Spartenleiter der Flößerzunft Martin Spreng, Wegewart Hans-Joachim Schaible, die Wanderwartin Doris Rath, Schriftführerin Patricia Mast, der Naturschutzwart Wilhelm Huber, Kassier Hans Kopp und die beiden Kassenprüferinnen Monika Rothfuß und Karin Sadler.
Schließlich ehrte der Verein noch einige Mitglieder für deren jahrelange Treue: Marianne Kern und Ursula Rentschler (10 Jahre), Hans-Joachim Fuchtel, Lotte Kirn, Karl Lutz, Anna Schäfer, Adolf Wahl, Ursula Wahl (40 Jahre), Heinz Günthner und Rainer Hauser (60 Jahre), Helmut Seeger (60 Jahre) und Paul Raisch (65 Jahre).