Wolfsbegegnung – kein Grund zur Panik, sagen Experten. Foto: picture alliance/dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Ein neues Video zeigte erneut den Hornisgrinde-Wolf auf einem Skihang in Unterstmatt. Doch ist dieses zutrauliche Verhalten des Wolfs normal? Unsere Redaktion hat bei den Wildtierexperten vom Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach nachgefragt, wie man reagieren sollte.

Christopher Schmidt, Pressesprecher der Stiftung für Bären, die den Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach betreut, rät von Panik ab.

 

Besonders junge Wölfe, wie der Hornisgrinde-Wolf mit seinen geschätzten drei Jahren, seien einfach noch unerfahren im Umgang mit Menschen und zeigten sich daher recht neugierig. Orte wie eine Skipiste seien zudem prädestiniert für einen Besuch der Tiere. Um Energie zu sparen, entschieden sich Wölfe nämlich lieber dafür, bereits ausgebaute oder präparierte Wege zu benutzen, als sich durch das Dickicht im Wald zu kämpfen.

Vielleicht sei er aber auch durch Essensgerüche in die Nähe der Menschen gelockt worden, vermutet Schmidt. Menschen und Kinder gehörten jedenfalls nicht zum Beuteschema des Wolfs.

Experte sieht kein auffälliges Verhalten

Besonders auffällig oder gar problematisch ist das Verhalten des Tiers für Schmidt also nicht. Er mache sich mehr Sorgen über das Verhalten der Menschen, sagt er. Nur weil der Wolf relativ zutraulich erscheint, dürfe man schließlich nicht vergessen, dass es sich noch immer um ein wildes Tier handele.

Wichtig sei daher, auf den eigenen Umgang mit Müll zu achten, Essensreste wegzuräumen und das Tier unter keinen Umständen anzufüttern. Vor allem Hundebesitzer sollten, zwar auch generell, aber verstärkt wenn ein Wolf in der Gegend unterwegs sei, darauf achten, ihre Vierbeiner im Wald anzuleinen.

Sollte man dem Tier nun einmal selbst begegnen, sei dies laut Schmidt kein Grund zur Panik. Wölfe ließen sich, wenn es nicht unbedingt notwendig sei, nicht auf einen Zweikampf ein.

Laut sein und den Wolf vertreiben

Schmidt rät daher, den Wolf durch klatschen, sich groß machen und das, was man als Mensch am besten könne, nämlich laut sein, zu vertreiben. Gerade dieser Jungwolf wisse es wohl noch nicht besser und müsse daher erst noch lernen, dass es unangenehm sei, sich in der Nähe von Menschen aufzuhalten.