Die Schwarzwaldbahn – hier in der Nähe von St. Georgen – fährt zwischen Offenburg und Konstanz weiterhin nur im Zwei-Stunden-Takt. Foto: Moser

Eigentlich sollte zum Beginn des neuen Schuljahrs auf der Schwarzwaldbahn wieder Normalität einkehren. Eigentlich. Denn der Traum vom Ein-Stunden-Takt ist erst einmal geplatzt – und das auf unbestimmte Zeit.

St. Georgen - Weiterhin fahren die Züge der Schwarzwaldbahn zwischen Offenburg und Konstanz nur alle zwei Stunden – und das auch über den Sonntag, 11. September, hinaus. Ursprünglich – das hatte die Deutsche Bahn (DB) Ende August angekündigt, als der Schienenersatzverkehr zwischen St. Georgen und Hausach endete – wollte das Unternehmen zum Start des neuen Schuljahrs am 12. September seinen Fahrgästen auf der gesamten Strecke der Schwarzwaldbahn wieder jede Stunde eine Mitfahrgelegenheit anbieten. Nun wird daraus nichts, wie eine Bahn-Sprecherin am Donnerstagnachmittag im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet.

 

"Der Ein-Stunden-Takt kann noch nicht gefahren werden", heißt es da in Bezug auf den Streckenabschnitt zwischen Offenburg und Konstanz. Zwar werden zwischen Karlsruhe und Offenburg ab Montag wie geplant wieder stündlich Züge verkehren, Fahrgäste auf der restlichen Strecke der Schwarzwaldbahn – und damit auch auf dem Streckenteil, der durch den Schwarzwald-Baar-Kreis führt – schauen aber weiter in die Röhre. Denn hier fährt nach wie vor nur jede zweite Stunde ein Zug.

Abnutzung ist weiterhin zu hoch

Grund dafür ist der Bahn-Sprecherin zufolge, dass die Abnutzung der Zugräder weiterhin zu hoch ist. Das haben Messfahrten, die in der vergangenen und dieser Woche durchgeführt wurden, ergeben. Dadurch, heißt es in einer Mitteilung der DB, stünden "für den aktuellen Fahrplan zwischen Offenburg und Konstanz weiterhin weniger Fahrzeuge zur Verfügung".

Problematisch ist vor allem der Abschnitt zwischen St. Georgen und Hausach, wo die Bahn zwischenzeitlich für rund zwei Monate auf Schienenersatzverkehr umgestellt hatte. In diesem Bereich wird "jetzt nochmals verstärkt geschmiert", wie die Bahn-Sprecherin angibt. Zuvor hatte das Unternehmen die Gleise im besonders steilen und kurvigen Streckenabschnitt zwischen St. Georgen und Hornberg abgeschliffen.

Einschränkung gilt "bis auf Weiteres"

Die Deutsche Bahn setze "die Untersuchungen zur erhöhten Abnutzung an Rädern unvermindert mit Hochdruck fort", heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Ergebnisse werden nach wie vor nicht genannt. Und so bleibt Fahrgästen der Schwarzwaldbahn in der Region nach wie vor nur der Zwei-Stunden-Takt. "Bis auf Weiteres", sagt die Bahn-Sprecherin. Wann die Züge zwischen Offenburg und Konstanz endlich wieder stündlich verkehren werden, könne aktuell noch nicht gesagt werden. "Wir informieren aber natürlich, sobald es absehbar ist."

Immerhin eine gute Nachricht gibt es: So können die Züge der Schwarzwaldbahn auf der gesamten Strecke nun wieder im normalen Tempo fahren, wie die Bahn-Sprecherin auf Nachfrage berichtet. In der vergangenen Woche habe es noch einige Fahrten mit vermindertem Tempo gegeben – zu Test- und Vergleichszwecken. Die Messungen hätten allerdings gezeigt, dass die Geschwindigkeit der Züge in Bezug auf die Abnutzung der Räder kaum einen Unterschied mache.