Für Fahrgäste auf der Schwarzwaldbahn ist es ein Ärgernis: Zwischen St. Georgen und Hausach geht auf der Schiene seit Ende Juni nichts mehr. Schienenersatzverkehr – bis zu eine Stunde länger dauert die Fahrt. Und es heißt weiter durchhalten.
St. Georgen - Die Deutsche Bahn (DB) schmiert, testet, forscht – und sie schleift. Und die Fahrgäste? Die müssen zwischen St. Georgen und Hausach nach wie vor auf den Bus umsteigen. Seit fast anderthalb Monaten fahren auf diesem Abschnitt der Schwarzwaldbahn die Züge nur noch zu Testzwecken. Ende August könnte sich das endlich wieder ändern, wie die Bahn nun am Donnerstag mitteilt.
Doch bis dahin heißt es für Fahrgäste weiter: Geduld haben. Denn noch den ganzen August ist der Streckenabschnitt für Test- und Messfahrten reserviert. Herausfinden will die Bahn, wieso sich die Räder der auf dieser Strecke eingesetzten Züge so stark abnutzen – und auch, ob man dem Problem durch das zwischenzeitliche Abschleifen der Schienen im Kurvenbereich, wodurch die Räder in den engen Bögen mehr Spielraum haben sollen, inzwischen Herr geworden ist. Bislang waren die Ergebnisse der durchgeführten Testfahrten ernüchternd: "Die Räderabnutzung ist weiterhin zu hoch", informierte ein DB-Sprecher im Gespräch mit unserer Redaktion nach Testfahrten Mitte Juli.
Statt einer bald drei Schleifmaschinen
Nun legt die DB in Sachen Abschleifen der Gleise noch einmal eine Schippe drauf: "Ab dieser Woche wird auf der Schwarzwaldbahn das Gleis von Hornberg nach St. Georgen nochmals intensiver geschliffen", teilt eine DB-Sprecherin am Donnerstagnachmittag mit.
Dafür setze die Bahn zusätzliche Schleifmaschinen ein, "die in den engen Kurven des Streckengleises Hausach/St. Georgen die Seiten der Schienenköpfe weiterbearbeiten". Eine zusätzliche Schleifmaschine sei seit dieser Woche im Einsatz, eine dritte komme am Ende der Woche.
Besserung ab Ende August erhofft
Man arbeite "mit Hochdruck" daran, den geregelten Schienenverkehr auf der Schwarzwaldbahn wieder herzustellen. "Expertenteams der DB und Fachfirmen arbeiten seit Wochen Hand in Hand", heißt es in der Mitteilung der DB. Mehrere Dutzend Mitarbeiter seien bereits im Einsatz gewesen, "haben neben Schleif- und Fräsarbeiten verstärkt Gleise geschmiert und erste Testfahrten durchgeführt". Im Anschluss werden weitere Messfahrten auf der Strecke stattfinden, die nach Angaben der DB bereits in Vorbereitung sind.
Ab Ende August sollen die Züge von DB Regio den Streckenabschnitt zwischen St. Georgen und Hausach dann wieder passieren können – "vorbehaltlich positiver Messergebnisse", wie es in der Mitteilung der DB heißt. Bis dahin bleibt den Fahrgästen weiterhin nur der Bus als Schienenersatzverkehr – inklusive der damit verbunden zeitlichen Verzögerungen.
Nachforschungen zur Ursache laufen weiter
Bezüglich der Ursache für die erhöhte Abnutzung der Zugräder tappt die Bahn allem Anschein nach weiter im Dunkeln. Parallel zum Schleifen und Schmieren der Gleise sowie zu den Test- und Messfahrten setze die DB die Untersuchungen dazu "unvermindert mit Hochdruck fort", heißt es in der Mitteilung. Angaben zu einem möglichen Grund der überdurchschnittlichen Abnutzung macht das Unternehmen nicht.