Gibt es bald auch im Schwarzwald einen Tatort? Foto: dpa

Mehr als 100 Bürgermeister haben sich mittlerweile zusammengeschlossen, damit es bald einen eigenen „Tatort“ aus dem Schwarzwald vom SWR produziert zu sehen gibt.

Bad Wildbad - Das Rennen um das neue „Tatort“-Ermittlerteam im Südwesten geht weiter. Zwar wird ab September in Freiburg ein neuer „Tatort“ gedreht, doch die anderen Bewerberstädte hoffen noch immer, dass sie den endgültigen Zuschlag bekommen. Es habe noch keine definitive Antwort des Südwestrundfunks (SWR) auf die Bewerbung aus Karlsruhe gegeben, sagte ein Sprecher der Stadt. Daher sei vermutlich alles noch offen.

Auch Heidelberg und Mannheim, die gemeinsam für einen „Tatort“ Rhein-Neckar angetreten sind, haben noch nichts vom SWR gehört. Wenn es nicht klappen würde, wäre das natürlich schade, sagte ein Sprecher der Stadt Heidelberg. In Ulm hieß es hingegen, die Entscheidung für Freiburg sei nicht überraschend.

Nach dem Aus für den Konstanzer „Tatort“, der rund um den Bodensee spielt, haben sich mehrere Städte im Südwesten beworben - sie wollen neuer Standort für die ARD-Krimireihe werden. Am Donnerstag gab der SWR bekannt, dass Heike Makatsch in Freiburg „Tatort“-Kommissarin wird. Geplant sei aber nur ein Special, kein dauerhaftes Ermittlerteam, hieß es.

Auch Karlsruhe hatte sich für „Tatort“ beworben

Der Sprecher der Stadt Heidelberg sagte, die Rhein-Neckar-Region mit all ihren Gegensätzen, aber auch Gemeinsamkeiten, wäre ein sehr reizvoller „Tatort“-Hintergrund. Die räumliche Nähe zum „Tatort“ Ludwigshafen sehe er nicht als Ausschlusskriterium an. Ein „Tatort“ Rhein-Neckar könnte neben dem „Tatort“ auf der anderen Seite des Rheins durchaus bestehen.

Karlsruhe hatte sich mit dem Hinweis beworben, dass immer wieder für „Tatorte“ in der Stadt gedreht wurde. Viele Episoden und Szenen, die später im Stuttgarter oder Ludwigshafener „Tatort“ auftauchten, seien in Karlsruhe entstanden, sagte der Sprecher. Auch die geografische Nähe etwa zum Elsass und der Ruf der Stadt als Residenz des Rechts sprächen dafür, dass das neue Ermittlerteam in Karlsruhe angesiedelt werden sollte.

Eine Sprecherin der Stadt Ulm sagte, im Rathaus würden wegen der Entscheidung des SWR keine Tränen vergossen. Als Standort für den dritten SWR-„Tatort“ habe neben Konstanz Freiburg bereits im Jahr 2000 in der engeren Wahl gestanden. Damit erscheine die jetzige Entscheidung für einen zweiten badischen Standort nicht überraschend und sei „wohl auch eine Konzession an die Badener“.

Der Schwarzwald ist heiß auf den „Tatort“

Auch im Schwarzwald macht man sich weiter Hoffnungen auf einen „Tatort“. Mehr als 100 Bürgermeister aus Städten und Gemeinden in dem Mittelgebirge hätten mit ihrer Unterschrift Unterstützung signalisiert, teilte Bad Wildbads Bürgermeister, Klaus Mack, mit.

Schwarzwald-Serien hätten immer für gute Einschaltquoten gesorgt, warb Mack. Malerische Dörfer, tiefe Täler oder mystische Landschaften wie Hochmoore böten eine herrliche Filmkulisse. Ein Schwarzwald-„Tatort“ würde Kultstatus erreichen, ist Mack überzeugt.

Der SWR ist mit zwei Ermittlerteams in Baden-Württemberg und einem in Rheinland-Pfalz einer der größten Produzenten der ARD-Krimireihe. Er sendet jeweils zwei „Tatort“-Folgen jährlich aus Stuttgart, Ludwigshafen und Konstanz am Bodensee. Vom „Tatort“ aus Konstanz mit Hauptdarstellerin Eva Mattes soll es nur noch zwei Folgen geben, 2016 ist dann Schluss.